Presseschau (11. bis 24. April 2024)
Neue US-Hilfen für die Ukraine +++ Herausforderung Kriegsdienstverweigerer +++ Die Ukraine auf der Biennale in Venedig
Neue US-Hilfen für die Ukraine
Nach monatelanger Blockade bewilligte das US-Repräsentantenhaus am 20. April weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von 61 Milliarden US-Dollar – Kyjiw hatte ein halbes Jahr auf diese Entscheidung gewartet. Die Verzögerung führte zu Engpässen bei Munition und Luftabwehrsystemen – und trug dazu bei, dass Russland in der Ukraine an Boden gewann und die Raketenangriffe immer verheerendere Folgen hatten. Ukrainische Medien diskutieren, welche Veränderungen das neue Hilfspaket mit sich bringt.
Der Militärexperte des renommierten Rasumkow-Zentrums Mykola Sunhurowskyj äußert in NV die Ansicht, dass die neuen Hilfen zumindest vorerst nur begrenzte Wirkung haben werden:
„Es ist kein Geheimnis, dass die Hilfe der USA – vor allem in Form von Waffen – entscheidend für die Fähigkeit der Ukraine ist, der russischen Militärmaschinerie etwas entgegenzusetzen. Und das, obwohl der Anteil Europas an der westlichen Hilfe in letzter Zeit deutlich gestiegen ist und nun in finanzieller Hinsicht vor dem der USA liegt. Aber wenn es um Waffen geht, kommt bisher niemand an die USA heran. Und für die Ukraine ist die Entscheidung der USA äußerst wichtig. [...]
Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass sie keine grundlegende Veränderung an der Front herbeiführen wird. Denn Russland hat eine zu große zahlenmäßige Übermacht, sowohl an Ausrüstung als auch an Menschen. Außerdem können wir nicht erwarten, dass die versprochene Hilfe [schon] ‚morgen‘ in vollem Umfang in der Ukraine ankommt. Sie wird scheibchenweise eintreffen. Und in diesem Ausmaße wird sich die Situation auch verändern.
In naher Zukunft, wenn die ersten Hilfslieferungen eintreffen, können wir mit einer Stabilisierung der Lage an der Front rechnen. Ich betone – nur mit einer Stabilisierung. Dann wird es vielleicht möglich sein, die Frontlinie zu begradigen und die Interventionen der russischen Truppen in bestimmten Gebieten aufzulösen. Die ersten Waffenlieferungen werden dazu beitragen, den Munitionsmangel der ukrainischen Streitkräfte schrittweise zu beheben und eine Artillerieparität zu erreichen.“
Hromadske zitiert den Leiter des Zentrums für militärrechtliche Studien Oleksandr Mussijenko, der davon ausgeht, dass die Ukraine vor Ende Mai einen großen Teil der künftigen Militärhilfe erhalten werde:
„[Und zwar] genau in dem Moment, in dem Russland in die Offensive geht. Das stellt also eine klassische Falle für Russland dar. Es ist klar, dass Russland davon nicht mehr ablassen wird. Es ist klar, dass der Aggressor nicht in der Lage sein wird, die Situation umzukehren und seine Pläne aufzugeben“.
Das derzeitige Niveau der Militärhilfe für die Ukraine reiche aus, um das Land zwei bis fünf Jahre lang durch den umfassenden Krieg mit Russland zu bringen, sagt der Leiter der NGO Come Back Alive, Taras Tschmut, in einem Interview mit der Ukrajinska Prawda. Dabei müsse auch die Hilfe aus anderen Ländern berücksichtigt werden:
„Wenn wir zu einer vollständigen Verteidigung übergehen, können wir zwei, drei, fünf Jahre lang durchhalten. Auch hier geht es um die Frage einer internen Mobilisierung der Gesellschaft unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Es geht auch darum, dass die westliche Welt gespalten ist: Es gibt Länder, die uns sehr unterstützen; und es gibt Länder, die nicht genug tun, die mehr unternehmen könnten. Wenn zum Beispiel ein kleines Land 100 Millionen gibt – für seine Verhältnisse eine sehr große Summe –, und ein großes Land gibt eine Milliarde, was für dieses Land nichts ist, dann ist der Punkt, dass diejenigen, die mehr geben können, es nicht tun […]“.
Herausforderung Kriegsdienstverweigerer
Das neu verabschiedete ukrainische Gesetz zur Ausweitung der Wehrpflicht – das sogenannte Mobilisierungsgesetz – hat in der Gesellschaft viele Diskussionen ausgelöst. Die nach verschiedenen Schätzungen Zehntausenden bis Hunderttausenden Männer, die sich auf unterschiedliche Weise der Einberufung entziehen, werden bald weniger Rechte haben: Ihre Führerscheine können eingezogen werden. Und diejenigen, die sich derzeit im Ausland befinden, könnten ohne konsularische Unterstützung dastehen. Dutzende Medien schreiben vor diesem Hintergrund über staatsbürgerliche Verantwortung, demokratische Werte und über die Angst, in den Schützengräben getötet oder verstümmelt zu werden.
Der Journalist Pawlo Kasarin, der den ukrainischen Streitkräften beigetreten ist, hat für die Ukrajinska Prawda eine vielbeachtete Kolumne mit dem Titel „Wie man den Krieg verliert“ geschrieben. Seiner Meinung nach ist das Gesetz milder, als es sein sollte:
„Ich habe den Eindruck, dass der Eintritt in die Armee im Frühjahr 2024 schwieriger ist als im Frühjahr 2022.
Vor zwei Jahren haben wir nicht an die Zukunft gedacht. Wir haben sie nicht gefühlt, es ging nur um das Hier und Jetzt. Es gab einen Moment des emotionalen Umbruchs – und jeder war mit seiner persönlichen Reaktion auf den Stress konfrontiert. Einige reagierten mit ‚Weglaufen‘, andere mit ‚Erstarren‘, wieder andere mit ‚Kämpfen‘. Von Letzteren gab es so viele, dass sich die Größe der Armee ohne große Bemühungen verdreifachte. Und das tat sie auch in den nächsten zwei Jahren.
Aber Freiwillige sind immer eine endliche Ressource. In dem Moment, in dem diese Ressource knapp wird, muss der Staat von einer Politik der offenen Tür zu einer Politik von ‚Zuckerbrot und Peitsche‘ übergehen. Deshalb hätte das aktuelle Mobilisierungsgesetz zu einem ‚Gesetz der Verantwortung‘ für diejenigen werden sollen, die den Gesellschaftsvertrag mit dem Staat rückwirkend umschreiben und die Landesverteidigungsklausel streichen wollen. Gleichzeitig hätte das Gesetz ein Test für die Fähigkeit der Politiker sein sollen, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Das Ergebnis liegt auf dem Tisch. […]
[Die] Verabschiedung des Gesetzes wurde zu einem Fest des Populismus. Das Dokument wurde verwässert, und sein Nutznießer wurde nicht die Armee, sondern diejenigen, die sich vor ihr verstecken wollen.“
Der Investmentbanker und Kolumnist Serhij Fursa spricht sich in NV gegen die Einschränkung konsularischer Dienstleistungen für Männer, die sich der Einberufung dadurch entziehen, dass sie im Ausland bleiben, aus:
„Das ist kleinliche Rache und Populismus. Denn der Staat zeigt, dass er sich an jenen rächt, die gegangen sind, damit die Zurückgebliebenen Genugtuung finden. [...]
Er fördert auch die Spaltung der Gesellschaft – auch der Nachkriegsgesellschaft. Denn die Ukraine hat ein großes demografisches Problem. Und sie hat ein sehr großes Interesse daran, von den Menschen, die wegen des Krieges ins Ausland gegangen sind, so viele wie möglich zurückzuholen, auch Männer. Diese Menschen werden hier gebraucht. Und das Letzte, was wir tun sollten, ist, Schritte zu unternehmen, die dafür sorgen, dass diese Menschen nicht zurückkehren. [...]
Und ja, [diese Männer] haben sich entschieden, während des Krieges nicht in der Ukraine zu sein – und hier gibt es keinen Widerspruch. Die Ukraine braucht all ihre Bürger. Und nicht alle Bürger der Ukraine sind Helden, wie in jedem anderen Land auch. Die Ukraine braucht nicht nur Helden. Die Ukraine braucht Menschen, die Steuern zahlen, damit die Renten bezahlt werden können. Die Ukraine braucht Menschen, die Kinder in die Welt setzen, und dafür werden nach wie vor auch Männer gebraucht. Die Ukraine braucht Konsumenten, damit diejenigen, die jetzt unter Beschuss Kaffee kochen [Cafés betreiben, Anmerkung der Redaktion], ihn auch noch nach dem Krieg verkaufen und ihr Geschäft weiter ausbauen können. Die Ukraine braucht diese Männer, auch wenn manche ihre Entscheidung für unmoralisch halten. Aber sie haben diese Entscheidung getroffen – und sie sind immer noch Bürger der Ukraine.“
Hromadske berichtet unterdessen von Militärs, die auf ukrainischen Straßen Vorladungen verteilen. Sie seien oft nicht mehr gern gesehen, schreibt Marjana Pjezuch:
„[...] Die Haltung der Gesellschaft gegenüber der Struktur [der Rekrutierungszentren] und gegenüber ihren Mitarbeitern hat sich erheblich verschlechtert.
Das bekamen vor allem die Kämpfer zu spüren, die nach ihrer Verwundung ins Hinterland versetzt wurden, um dort Vorladungen auszustellen. Anstelle von Dankbarkeit für ihren Verteidigungseinsatz hören sie nun manchmal Beschimpfungen.
Genau mit dieser Haltung sind die Mitarbeiter [des Rekrutierungszentrums] der Stadt Tultschyn konfrontiert, wo bis zu 90 Prozent der Beschäftigen Veteranen sind. Einige von ihnen waren [während ihres Fronteinsatzes] schwer verletzt worden.
‚Sie sagen: Warum bist du zurückgekommen, warum wurdest du dort nicht getötet, warum stellst du hier Vorladungen aus? Letztes Jahr, als ich nach dem Krankenhaus Urlaub hatte, haben mich die Leute gegrüßt, aber jetzt grüßen mich viele nicht mehr‘, sagt Dmytro, ein Angestellter des Rekrutierungszentrums.“
Die Ukraine auf der Biennale in Venedig
Der anhaltende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eines der zentralen Themen der 60. Biennale in Venedig, die am 20. April eröffnet wurde. Ukrainische Medien berichten über die Ausstellung und diskutieren die Kunstwerke.
LB berichtet über die ukrainische Präsenz bei der diesjährigen Veranstaltung:
„In den Straßen von Venedig findet man hier und da einen Luftschutzbunkerplan, der vom ukrainischen Pavillon erstellt wurde: Auf ihm sind die 12 Luftschutzbunker aus Zeiten des Zweiten Weltkriegs eingezeichnet, die in der Stadt noch erhalten sind. Während die Ausländer lächeln, suchen Ukrainer automatisch den nächstgelegenen Bunker. Glänzender Höhepunkt des diesjährigen ukrainischen Auftritts auf der Biennale ist die Aufführung der Oper ‚GAIA-24‘ von Roman Grygoriv und Illia Razumeiko über die Zerstörung des Kachowka-Staudamms. Sie ist Teil des öffentlichen Programms des Ukrainischen Instituts, das bereits zum zweiten Mal die Aktivitäten des ukrainischen Pavillons begleitet. Die Oper wird im Herbst in Venedig aufgeführt – und in Kyjiw bereits im Mai.“
Suspilne beschreibt mehrere Kunstwerke, die sich mit der Ukraine befassen, insbesondere eine Performance außerhalb des offiziellen Festivalprogramms des mexikanischen Künstlers Rafael Lozano-Hemmer am Vorabend der Eröffnung:
„Während einer Ausstellung in Donezk [2014] zeichnete Lozano-Hemmer den Herzschlag von mehr als hundert Besuchern des [dortigen Kunstzentrums] Isoljazija auf. Drei Monate nach Beendigung des Projekts besetzte das russische Militär Donezk und bombardierte auch das Gelände von Isoljazija. Später richteten die Russen im Zentrum eine geheime Folterkammer ein.
Bei seiner Performance auf der diesjährigen Biennale lud Lozano-Hemmer die Besucher ein, ihre Herzschläge zu den von ihm in Donezk gemachten Tonaufnahmen ‚hinzuzufügen‘ und so ein lebendiges Denkmal für die Toten zu schaffen. Jede neue Aufnahme ersetzte eine alte. Auf diese Weise möchte der Künstler uns ins Bewusstsein rufen, dass wir uns an die Toten im besetzten Donezk erinnern müssen.“
Gefördert durch:
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
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Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen
Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
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