Unterstützungsbedarf für die Ukraine 2025
Die finanziellen Herausforderungen, mit denen die Ukraine durch den anhaltenden russischen Angriffskrieg konfrontiert ist, sind enorm. Internationale Hilfe ist nach wie vor unverzichtbar, doch auch nach den aktuellen Mittelzusagen bleibt eine große Finanzierungslücke bestehen. Um ihre Kriegsanstrengungen aufrechtzuerhalten, benötigt die Ukraine dringend vorhersehbare und konsequente finanzielle und militärische Unterstützung von internationalen Partnern.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sieht sich die Ukraine mit einer zunehmend schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Lage konfrontiert. Die Militärausgaben stiegen drastisch an, während die wirtschaftliche Aktivität einbrach, wodurch der Finanzierungsbedarf stark anstieg. Nach einem dramatischen Wirtschaftseinbruch von 28,8 % im Jahr 2022 setzte 2023 ein Wachstum von 5,3 % ein. Für 2024 und 2025 wird ein moderater Anstieg prognostiziert, doch das BIP wird auch bis 2027 voraussichtlich nur 88 % des Vorkriegsniveaus erreichen.
Das Policy Paper analysiert den finanziellen Bedarf der Ukraine für 2025, einschließlich der Haushalts- und Militärhilfe, und bewertet verfügbare Instrumente zur Deckung dieser Bedürfnisse. Der Staatshaushalt bleibt wegen des Krieges unsicher. Einnahmenprognosen für 2025 liegen bei 49,8 Mrd. USD, 5 % über dem Vorkriegsniveau, decken jedoch nicht die Staatsausgaben von 88,2 Mrd. USD. Das resultierende Defizit von 38,4 Mrd. USD (20,4 % des BIP ohne Zuschüsse) soll durch internationale Hilfe, inländische Kredite und Steuerreformen gedeckt werden.
Der Verteidigungsetat umfasst 56 % des Budgets, ergänzt durch militärische Hilfen. Zwischen 2022 und 2024 erhielt die Ukraine durchschnittlich 46 Mrd. USD jährlich an Militärhilfen (die nicht ein Teil des Budgets sind). Für 2025 werden insgesamt für den Militär- und Haushaltsbedarf 84,4 Mrd. USD benötigt. Trotz G7-Zusagen über 50 Mrd. USD sowie 21,6 Mrd. USD Haushaltszuschüsse und Kreditaufnahme bleibt eine Lücke von 12,8 Mrd. USD. Die zugesagten Unterstützungsinstrumente der EU finanzieren in erster Linie den Haushalt, während der Bedarf an militärischer Ausrüstung möglicherweise nicht vollständig gedeckt werden kann.
Die Ukraine ist weiterhin auf internationale Hilfe angewiesen, um den Haushalts- und Militärbedarf während des Angriffskrieges zu decken. Deswegen ist eine langfristige, vorhersehbare, und regelmäßige internationale Unterstützung notwendig. Dabei stehen erhebliche bilaterale Beiträge der wichtigsten Verbündeten noch aus. Eine Planbarkeit durch fortlaufende internationale Unterstützung ist entscheidend, um die Kriegsanstrengungen zu sichern, was eine notwendige Bedingung für den Wiederaufbau darstellt.
Das Paper wurde von Berlin Economics im Auftrag des Zentrums Liberale Moderne im Rahmen des Projekts „Die Ukraine in Europa: Deutsch-ukrainischer parlamentarischer Dialog, Stärkung der Ukraine-Kompetenz in Deutschland und Förderung der europäischen Integration der Ukraine“ verfasst.
Das vom Auswärtigen Amt geförderte Projekt „Die Ukraine in Europa: Deutsch-ukrainischer parlamentarischer Dialog, Stärkung der Ukraine-Kompetenz in Deutschland und Förderung der europäischen Integration der Ukraine“ wird vom Zentrum Liberale Moderne (Berlin) und der East Europe Foundation (Kyjiw) durchgeführt. Das Projekt zielt darauf ab, den deutsch-ukrainischen parlamentarischen Dialog zu Themen zu fördern, die für die Zusammenarbeit und die europäische Integration der Ukraine wichtig sind.
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