Cyber-Kriegs­füh­rung: Sank­tio­nen und Verantwortung

Policy Brief "Cyber Warfare: Sanctions and Responsibility"
Foto: reb.org.ua

Aus dem Kampf der Ukraine gegen rus­si­sche Cyber­an­griffe lassen sich wich­tige Lehren ziehen. Das Policy Brief des Eco­no­mic Secu­rity Council of Ukraine skiz­ziert Stra­te­gien für Rechen­schafts­pflicht, Soli­da­ri­tät und den Schutz der glo­ba­len Infrastruktur.

Policy Brief mit Emp­feh­lun­gen für Stake­hol­der des Eco­no­mic Secu­rity Council of Ukraine. Autoren: Dr. Ilona Khme­leva und Dr. Bohdan Veselovskyi

Quelle: reb.org.ua

Cyber­an­griffe sind zu einer ernst­haf­ten Her­aus­for­de­rung für die globale Sicher­heit gewor­den und stellen einen festen Bestand­teil der moder­nen Kriegs­füh­rung dar. Cyber-Bedro­hun­gen ent­ste­hen in einer Geschwin­dig­keit, sodass inter­na­tio­nale Gesetze und Vor­schrif­ten bisher hin­ter­her­hin­ken. Das erschwert die Ergrei­fung wirk­sa­mer Gegenmaßnahmen.

Die Erfah­run­gen der Ukraine bei der Bekämp­fung rus­si­scher Cyber-Aggres­sio­nen sind ent­schei­dend für die Ent­wick­lung neuer poli­ti­scher und mili­tä­ri­scher Ansätze. Der ukrai­ni­sche Wirt­schafts­si­cher­heits­rat (Eco­no­mic Secu­rity Council of Ukraine, ESCU) hat basie­rend auf den Erfah­run­gen ein Stra­te­gie­pa­pier mit Emp­feh­lun­gen erstellt.

Dem ESCU zufolge wird die Stra­te­gie, auto­ri­tä­ren Regimen die Instru­mente für Cyber-Aggres­sio­nen zu ent­zie­hen, immer wich­ti­ger. Dazu gehört die Ein­füh­rung von Gegen­maß­nah­men, wobei nicht nur Hacker­grup­pen, sondern auch Staaten für Cyber­an­griffe zur Rechen­schaft gezogen werden. Außer­dem müssen eine schritt­weise Anwen­dung sek­to­ra­ler Sank­tio­nen und eine ver­stärkte Kon­trolle der Lie­fer­ket­ten von Soft­ware und anderen Tech­no­lo­gien Teil der Stra­te­gie sein.

Pri­vat­un­ter­neh­men spielen in diesem Prozess eine ent­schei­dende Rolle. Ein ver­ant­wor­tungs­vol­les Ver­hal­ten seitens der Unter­neh­men sowie ein umfas­sen­der Dialog zwi­schen Regie­run­gen und Pri­vat­sek­tor sind der Schlüs­sel zu einem wirk­sa­men Schutz vor Cyberbedrohungen.

Die moderne Cyber-Diplo­ma­tie sollte auf dem Prinzip der Soli­da­ri­tät basie­ren. Das umfasst zwei Ziele. Erstens die gemein­same Ver­fol­gung von Staaten, Gruppen und Men­schen wegen ihrer Betei­li­gung an Cyber­an­grif­fen und Kriegs­ver­bre­chen. Zwei­tens die Fest­le­gung roter Linien für groß ange­legte Cyber­an­griffe auf kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren. Solche Hand­lun­gen sollten als Verstoß gegen den völ­ker­recht­li­chen Grund­satz der Nicht­an­wen­dung von Gewalt und als Grund­lage für indi­vi­du­elle oder kol­lek­tive Selbst­ver­tei­di­gung betrach­tet werden.

Eine detail­lierte Auf­lis­tung der Emp­feh­lun­gen des ESCU finden Sie im Policy Brief (PDF).

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