„Nie­der­träch­ti­ger Angriff aus Washington“

Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump
Foto: IMAGO /​ ZUMA Press Wire

Pres­se­schau 19. Februar bis 4. März 2025: Diplo­ma­ti­scher Super-GAU im Weißen Haus +++ Was tut Europa? +++ Ukrai­ni­sches Kino auf der Berlinale

Diplo­ma­ti­scher Super-GAU im Weißen Haus

Das mit Span­nung erwar­tete Treffen zwi­schen Wolo­dymyr Selen­skyj und Donald Trump Ende Februar endete abrupt – und löste einen diplo­ma­ti­schen Super-GAU aus. Das bereits aus­ge­han­delte Mine­ra­li­en­ab­kom­men liegt auf Eis, wenige Tage später setzte Trump die US-Mili­tär­hilfe aus. Ukrai­ni­sche Medien dis­ku­tie­ren: War das Treffen eine Falle? Hat Selen­skyj Fehler gemacht? Und wie geht es jetzt weiter?

„Ein sinn­vol­ler Streit – aber nicht live vor der Presse“ 

Die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda betont, dass Trump zunächst freund­lich gewesen sei – bis ein „unglück­li­cher und unnö­ti­ger Vorwurf“ von Selen­skyj an US-Vize­prä­si­dent J. D. Vance den Tenor des Gesprächs ver­än­dert habe:

„Es ist schwer zu sagen, ob der ukrai­ni­sche Prä­si­dent dies beab­sich­tigte – aber für die ame­ri­ka­ni­sche Öffent­lich­keit klang es, als würde [er] Trumps Fähig­keit infrage stellen, mit Putin zu ver­han­deln. Vance fasste dies als Angriff auf und kon­terte aggres­siv. Das Gespräch lief völlig aus dem Ruder [...] und wurde zu einem öffent­li­chen Streit [...] darüber, ob ein Waf­fen­still­stand ohne Sicher­heits­ga­ran­tien möglich sei.

Dieser Streit wäre viel­leicht sinn­voll und nütz­lich gewesen, wenn er hinter ver­schlos­se­nen Türen und ohne Presse statt­ge­fun­den hätte – aber statt­des­sen wurde er live übertragen.

Nach dem Angriff von Vance konnte Trump keine Zuge­ständ­nisse mehr machen, da ihn das vor seinem Publi­kum hätte schwach aus­se­hen lassen. Auch Selen­skyj konnte nicht nach­ge­ben, da es um ent­schei­dende Fragen ging, [nämlich] um die Bedin­gun­gen eines Friedens.“

„Ein nie­der­träch­ti­ger Angriff“ 

Vitaly Sych, Chef­re­dak­teur von NV, glaubt hin­ge­gen, Trump und Vance hätten den Vorfall bewusst provoziert:

„Das war ein nie­der­träch­ti­ger Versuch, den Prä­si­den­ten eines Landes anzu­grei­fen, das sich im Krieg befin­det – und dabei jede erdenk­li­che Schwä­che aus­zu­nut­zen. Das ist Ame­ri­kas einfach unwür­dig. [Ein] […] bil­li­ger Versuch, den Ukrai­nern die Schuld für die Pro­bleme [in ihrem Land] zuzu­schie­ben. Und unsäg­li­cher Popu­lis­mus, um vor lau­fen­der Kamera allen zu gefallen.

Wir können und müssen mit der Trump-Admi­nis­tra­tion über ver­schie­dene Themen ver­han­deln. Aber es sieht so aus, als wären das nicht nur Oppor­tu­nis­ten – sie tragen rote Unter­ho­sen, sie sind pro-russisch. [...]

Ich glaube, dass sie in den USA große Pro­bleme bekom­men werden. Denn es ist eine Sache, die finan­zi­elle Unter­stüt­zung der Ukraine infrage zu stellen; aber eine ganz andere, sich auf die Seite des Bösen zu schla­gen, [auf die Seite] Russ­lands – und das in einem Land, in dem es eine starke anti­rus­si­sche Tra­di­tion gibt, die Teil der natio­na­len DNA ist.“

„Die Ukraine ist ein läs­ti­ges Hin­der­nis und muss bestraft werden“

Auch Valerii Pekar, Unter­neh­mer, Publi­zist und Mit­grün­der der Bür­ger­platt­form Nova Kraina, zeich­net in seiner Kolumne für NV ein düs­te­res Bild der geo­po­li­ti­schen und rhe­to­ri­schen Impli­ka­tio­nen von Donald Trumps Haltung gegen­über der Ukraine:

„Die nächs­ten Wochen werden sehr schwer. Es wird aus­se­hen, als hätten uns alle ver­ra­ten: Die USA haben sich offen auf die Seite des Feindes geschla­gen und Europa wacht nicht auf. Das ist Teil von Trumps Frie­dens­plan. Er muss den Krieg sofort beenden, aber Putin ist nicht bereit zu ver­han­deln – er ist nur bereit, eine Kapi­tu­la­tion der Ukraine zu akzeptieren [...].

Unter diesen Umstän­den wird der gesamte Druck auf die­je­ni­gen aus­ge­übt, die dafür am ehesten infrage kommen: auf uns. Die Ukraine durch­kreuzt die Pläne der neuen US-Regie­rung in zwei­er­lei Hin­sicht. Erstens ver­hin­dern wir, dass Europa wehrlos wird. Zwei­tens ver­hin­dern wir, dass Russ­land gestärkt wird, um sich gegen China zu wenden. Die Ukraine ist ein läs­ti­ges Hin­der­nis und muss bestraft werden.“

„Wenn die Euro­päer US-Waffen kaufen, wird es keine Pro­bleme geben“

Der Mili­tär­ex­perte und Direk­tor des New Geo­po­li­tics Rese­arch Network, Mykhailo Samus, äußert sich in Hro­madske dazu, wie viel Wider­stand die Ukraine ohne US-Hilfe leisten kann:

„2025 werden wir stand­hal­ten, das ist sicher. Aber es gibt einen kri­ti­schen Bereich unserer Ver­tei­di­gung, in dem die Unter­stüt­zung der USA wei­ter­hin wün­schens­wert wäre – vor allem bei Flug­ab­wehr­sys­te­men vom Typ Patriot und deren Muni­tion sowie bei […] Muni­tion für F‑16-Kampf­flug­zeuge. Ande­rer­seits wird es keine Pro­bleme geben, wenn die Euro­päer tat­säch­lich Waffen in den USA kaufen. […] Sollten die USA ihre Unter­stüt­zung ein­stel­len, aber bereit sein, […] Raketen für das Patriot-Flug­ab­wehr­sys­tem zu ver­kau­fen, wird die zen­trale Frage sein, ob Europa bereit für eine solche Ent­wick­lung ist.“

Was tut Europa?

Die Krise in den Bezie­hun­gen zwi­schen den USA und der Ukraine hat auch in Europa die Alarm­glo­cken schril­len lassen – viele Staaten sehen sich plötz­lich auf der Ver­lie­rer­seite. Groß­bri­tan­nien berief zwei Tage nach dem Eklat einen Gipfel zur Unter­stüt­zung der Ukraine ein. Ukrai­ni­sche Medien ana­ly­sie­ren die euro­päi­sche Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit und was getan werden kann, um sie zu stärken.

„Europa ver­tritt eine grund­sätz­lich andere Posi­tion als die USA“

Die Jew­ro­pe­jska Prawda weist auf die Unter­schiede zwi­schen der euro­päi­schen und der US-ame­ri­ka­ni­schen Her­an­ge­hens­weise gegen­über der Ukraine hin:

„Niemand spricht mehr von Selen­skyjs ‚Frie­dens­for­mel‘ [...]. In der neuen Rea­li­tät, die Trump geschaf­fen hat, ist ein Sieg der Ukraine sowohl aus der Rhe­to­rik als auch aus der Liste mög­li­cher Sze­na­rien ver­schwun­den. [...] Aber die Grenzen mög­li­cher ukrai­ni­scher Zuge­ständ­nisse werden in den USA und in Europa grund­le­gend anders gesehen. [...]

Für die der­zei­tige US-Regie­rung ist das Völ­ker­recht nicht von zen­tra­ler Bedeu­tung. Ihr Haupt­ziel ist es, den Krieg zu beenden, denn er bindet ihre Auf­merk­sam­keit. Äuße­run­gen aus Washing­ton deuten zudem darauf hin, dass [für] die Trump-Admi­nis­tra­tion [...] die Ukraine die einzige Partei ist, die in diesem Krieg Zuge­ständ­nisse machen wird. Von Russ­land hin­ge­gen werden Kom­pro­misse in ganz anderen Dimen­sio­nen erwar­tet – etwa in der Kon­fron­ta­tion mit China. Ein geo­po­li­ti­scher Kuh­han­del, bei dem die Ukraine am meisten verliert.

Europa ver­tritt eine grund­sätz­lich andere Posi­tion. Alle Teil­neh­mer des Gipfels [in London] [...] beton­ten die Not­wen­dig­keit, den Dialog mit Washing­ton wieder auf­zu­neh­men – aber in einem Format, das die roten Linien der Ukraine berück­sich­tigt. Ins­be­son­dere die Not­wen­dig­keit von Sicherheitsgarantien [...].“

„60 Mil­li­ar­den für die Ukraine sind kein Problem für Europa“

Der ehe­ma­lige Außen­mi­nis­ter Litau­ens, Gabrie­lius Lands­ber­gis, ver­si­cherte in einem Inter­view mit Sus­pilne, die EU könne ohne große Schwie­rig­kei­ten den Anteil der Unter­stüt­zung über­neh­men, der bisher von den USA finan­ziert wurde:

„Frank­reich gibt etwa 100 Mil­li­ar­den US-Dollar pro Jahr für Ener­gie­sub­ven­tio­nen aus – und sieben Mil­li­ar­den für die Ukraine. Deutsch­land gab während der Corona-Pan­de­mie 250 Mil­li­ar­den für die Unter­stüt­zung von Unter­neh­men aus.

Das heißt, Europa hat deut­lich mehr Mittel zur Ver­fü­gung als die 60 Mil­li­ar­den US-Dollar, die die Ver­ei­nig­ten Staaten aus­ge­ge­ben haben – und das vor allem für sich selbst [durch die Pro­duk­tion von Waffen]. Deutsch­land zum Bei­spiel könnte diese Summe allein auf­brin­gen, ohne es allzu sehr zu spüren. [...]

Als das Coro­na­vi­rus in Europa wütete, haben wir 750 Mil­li­ar­den aus­ge­ge­ben, um Unter­neh­men zu unter­stüt­zen. [...] 60 Mil­li­ar­den für die Ukraine sind kein finan­zi­el­les Problem für Europa, das ver­si­chere ich Ihnen.“

„Das Auf­stel­len einer euro­päi­schen Truppe braucht Jahre“

Babel ana­ly­siert, was getan werden müsste, um die euro­päi­sche Rüs­tungs­in­dus­trie so aus­zu­bauen, dass der Kon­ti­nent ohne die Unter­stüt­zung der USA aus­kommt – und wie lange das dauern würde:

„Man stelle sich vor, Wla­di­mir Putin würde von der hybri­den Krieg­füh­rung gegen die Euro­päi­sche Union zum offenen Kampf über­ge­hen – und die bal­ti­schen Staaten wären sein erstes Ziel. Ihre Haupt­städte liegen nur wenige Dutzend Kilo­me­ter von der rus­si­schen und bela­ru­si­schen Grenze ent­fernt. Welche Art von Truppe müsste Europa auf­stel­len, um sie zu schüt­zen? Wie viele Waffen und wie viel Geld wären dafür nötig?

For­schende eines ein­fluss­rei­chen deutsch-fran­zö­si­schen Think Tanks gehen davon aus, dass dafür eine Truppe in der Grö­ßen­ord­nung des Dritten Korps der US-Armee nötig wäre. Dieses Korps besteht aus 30 Bri­ga­den: Panzer‑, Luftlande‑, Artil­le­rie- und Pio­nier­ein­hei­ten. Es umfasst etwa 60.000 Per­so­nen. Um einen solchen Verband aus­zu­rüs­ten, wären min­des­tens 1.400 Panzer, 2.000 Schüt­zen­pan­zer und 700 Artil­le­rie­sys­teme erfor­der­lich. Darüber hinaus würde er allein für die ersten drei Monate von Kampf­hand­lun­gen eine Million Artil­le­rie­ge­schosse benötigen.

Über eine solche Menge von Waffen ver­fü­gen derzeit nicht einmal die Armeen Frank­reichs, Ita­li­ens, Deutsch­lands und Groß­bri­tan­ni­ens zusam­men. Um sie her­zu­stel­len, bräuchte Europa Jahre und Hun­derte Mil­li­ar­den Euro. Vor allem aber müsste es seinen mili­tä­risch-indus­tri­el­len Komplex moder­ni­sie­ren – in einigen Berei­chen sogar neu auf­bauen –, der während des ‚großen Win­ter­schlafs‘ in den 30 Jahren seit dem Ende des Kalten Krieges [voll­kom­men] ver­fal­len ist.“

Ukrai­ni­sches Kino auf der Berlinale

Vom 13. bis 23. Februar fand die 75. Ber­li­nale statt. Mehrere ukrai­ni­sche Film­schaf­fende sowie Filme mit Ukraine-Bezug wurden prä­sen­tiert und erreg­ten die Auf­merk­sam­keit ukrai­ni­scher Medien.

„Die Dinge so ein­fan­gen, wie sie sind“

UP.Zhyttia, das Life­style-Ressort der Ukra­jinska Prawda, schrieb über die vier ukrai­ni­schen Bei­träge zum Filmfestival:

„Der doku­men­ta­ri­sche Ansatz ver­bin­det die vier ukrai­ni­schen Filme, die sich in ihrer The­ma­tik und ihrem Pro­duk­ti­ons­um­fang stark von­ein­an­der unter­schei­den. [...] Es gibt keine erklä­rende Stimme, die das Gesche­hen kom­men­tiert. [...] Es gibt keine expe­ri­men­tel­len Schnitte oder künst­le­ri­sche Ein­schübe, die die Filme reflek­tier­ter machen oder die Grenzen zwi­schen Rea­li­tät und Fiktion ver­wi­schen. Hier herrscht eine unver­hüllte Rea­li­tät; in langen, sta­ti­schen Ein­stel­lun­gen ver­sucht die Kamera, die Dinge so ein­zu­fan­gen, wie sie sind. Die Haupt­fi­gur dieser Filme ist etwas Kol­lek­ti­ves – ein sozia­les Phä­no­men, ein bestimm­tes Ereig­nis oder ein Ort.

Genau das kris­tal­li­siert sich in den ukrai­ni­schen Filmen der 75. Ber­li­nale heraus: Kateryna Gor­no­s­tais Timestamp beschäf­tigt sich mit dem Bil­dungs­sys­tem, Eva Ney­manns When Light­ning Flashes Over the Sea mit Odesa, Vitaly Manskys Time to the Target mit Lwiw und Oleksiy Radynskis Special Ope­ra­tion mit dem Atom­kraft­werk Tschor­no­byl. All diese geo­gra­fisch und zeit­lich ver­streu­ten Filme werden durch die rus­si­sche Inva­sion vereint.“

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Mehr Infor­ma­tio­nen

TIMESTAMP — Trailer

 

„Wer ist heute noch ein Kind in der Ukraine?“

Timestamp von Kateryna Gor­no­s­tai ist der erste ukrai­ni­sche Film seit 1997, der ins Haupt­pro­gramm der Ber­li­nale auf­ge­nom­men wurde. LB erklärt, was ihn so beson­ders macht:

„Von März 2023 bis Juni 2024 reiste Kateryna Gor­no­s­tai durch die Ost‑, Nord- und Zen­tralukraine, um aus Kin­der­ge­sich­tern und Schul­ge­bäu­den ein ‚Arcim­boldo-Porträt‘ zu kom­po­nie­ren. [Der ita­lie­ni­sche Maler Giu­seppe Arcim­boldo wurde im 16. Jahr­hun­dert für Por­träts berühmt, die er aus zahl­rei­chen kleinen Gegen­stän­den zusam­men­setzte.] Doch wer gilt als Kind und was ist eine Schule in einer Zeit, in der Jugend­li­che [...] in Kriegs­ge­fan­gen­schaft gefol­tert werden und der Unter­richt für die etwas Jün­ge­ren in Kellern und U‑Bahn-Sta­tio­nen stattfindet?

Das Objek­tiv von Gor­no­s­tais Kamera ver­wischt die Grenzen der Kind­heit, zer­stört buch­stäb­lich die Mauern der Schule. Timestamp zeigt, wie die stän­dige Bedro­hung des Lebens nicht nur die Vor­stel­lung von Nor­ma­li­tät, sondern das gesamte Welt­bild zersetzt.“

 

Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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