„Es hat sich nichts geändert”

Presseschau 2. bis 15. April 2025: Zwischen Angst und Innovationen: Überleben im Abnutzungskrieg +++ Von der Anklagebank an die Front? Der Fall Nasirov +++ Bestürzung über den Tod der Künstlerin Margarita Polovinko
Zwischen Angst und Innovationen: Überleben im Abnutzungskrieg
Mehr als drei Jahre nach dem russischen Großangriff steht die Ukraine vor einer doppelten Herausforderung: In der Bevölkerung hält die Angst vor der Einberufung an und viele entziehen sich dem Dienst, während die Menschen an der Front inzwischen völlig ausgezehrt sind. Gleichzeitig entstehen neue Formen der Kriegführung: dezentral, technologisch, präzise. Ukrainische Medien berichten über die unterschiedlichen Aspekte des zermürbenden Abnutzungskrieges.
„Es hat sich nichts geändert”
Serhii Rakhmanin, Parlamentsabgeordneter der Partei Holos und Mitglied im Ausschuss für nationale Sicherheit, Verteidigung und Nachrichtendienste, äußerte sich gegenüber NV zu der Frage, ob die von Trump initiierten Verhandlungen die Ziele und Taktiken Russlands verändert hätten:
„Alles, was Russland [...] tut, ist, den Krieg fortzusetzen. Das Risiko ist das gleiche [geblieben]. Russland ist ein Land mit größeren Ressourcen, es hat ein höheres Mobilisierungspotenzial und seine Kriegswirtschaft funktioniert im Moment ziemlich gut. Deshalb werden sie [weiterhin] versuchen, uns unter Druck zu setzen. Das ist ihr Hauptziel, ihre zentrale militärische Logik [...]. Es gibt zwei Risiken: einen unberechenbaren Trump, der weder an der Ukraine noch an der Sicherheit in Mitteleuropa interessiert ist [...] [und] Russland mit seiner zahlenmäßig starken Armee, ziemlich mächtigen Waffen und großen Reserven an Ressourcen. Ich würde nicht sagen, dass sich in den letzen [...] Monaten irgendetwas verändert hat – es hat sich nichts geändert.”
„Die Ukraine ist noch lange nicht erschöpft”
Der ehemalige Parlamentsabgeordnete und Berufssoldat Ihor Lutsenko sprach auf einer Veranstaltung von LB über die Stimmung an der Front und das militärische Potential der Ukraine:
„‚Neu aufgestellte Einheiten setzen eher auf einen positiven, friedlichen Ausweg aus der Situation mithilfe von Diplomatie. Ältere Einheiten [...] hingegen hoffen, dass unsere Militäroffensiven und unsere Bemühungen, mit Drohnen und unbemannten Systemen eine neue Armee aufzubauen, es uns ermöglichen, die Stimmung in den USA und in Europa zu ignorieren und auf die Freundschaft mit den skandinavischen Ländern zu setzen, die sich im Moment einfach ideal und vorbildlich uns gegenüber verhalten. So bewahren sie den Optimismus, der uns in den letzten elf Jahren getragen hat‘, erläuterte der Soldat.
Zugleich ist er davon überzeugt, dass die Ukraine noch lange nicht erschöpft sei – sowohl in Bezug auf die personellen Ressourcen als auch auf ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten. [...] [Lutsenkos] Meinung nach könnte die Ukraine die Zahl ihrer Streitkräfte verdoppeln, falls dies notwendig sein sollte.”
„Mindestens 50 Prozent der Rekruten sind unmotiviert”
The Kyiv Independent beschreibt detailliert die Probleme bei der Ausbildung neu rekrutierten Militärpersonals:
„[Valentyn] Khomenko, [stellvertretender Leiter des Ausbildungszentrums im Gebiet Riwne] schätzt, dass mindestens 50 Prozent der Rekruten unmotiviert zur Ausbildung und zum Kriegseinsatz kommen – oft, weil sie zwangsrekrutiert wurden. Es brauche Zeit, bis sie verstünden, warum sie kämpfen sollten, während sie sich langsam militärische Grundfertigkeiten aneigneten.
Einige Rekruten sähen den Krieg als ‚Einbahnstraße‘, und es sei verständlich, dass sie nicht motiviert seien, sich den ‚spartanischen Bedingungen‘ in den Ausbildungszentren zu unterwerfen, sagte ein Offizier eines bekannten ukrainischen Bataillons [...].“
„Erst die eigenen Leute versorgen”
Die Ukrajinska Prawda berichtet über den nächtlichen Einsatz ukrainischer Drohnen an der Front und deren doppelte Funktion:
„In einem leer stehenden Haus haben die Soldaten der Drohnen-Einheit eine Kampfstellung eingerichtet. […] Schnell werden Munition und Ersatzbatterien ins Haus gebracht und Funkantennen aufgestellt. Aus einem Transportcontainer holen [die Soldaten] eine [von der Ukraine entwickelte] Perun-Drohne – etwa so groß wie ein Tisch, an dem zwei Personen bequem Platz finden. Sie montieren vier Beine mit Rotorblättern daran – schon ist das [unbemannte] Luftfahrzeug einsatzbereit.
Für diese Nacht hat die Crew zwei Arten von Fracht: […] Bomben für den Feind [...] und für die eigenen Leute an vorderster Front Pakete mit Wasser, Essen, Batterien, Medikamenten, Munition. Was die kämpfenden Infanteristen bestellen, das bekommen sie auch. Mit [der Verteilung der] Pakete beginnt die Drohnenbesatzung ihre nächtliche Arbeit – nach dem Prinzip: erst die eigenen Leute versorgen, dann den Feind ‚bewirten‘.”
„Dieses Jahr wird das Jahr der Glasfaser”
In NV beschreibt der ehemalige Parlamentsabgeordnete Yehor Firsov, der inzwischen Drohnenpilot ist, wie die Glasfasertechnologie neue Möglichkeiten der Kriegführung eröffnet. Dabei werden Drohnen über physische Leitungen statt über elektronische Signale gesteuert:
„Ich bin überzeugt: Dieses Jahr wird das Jahr der Glasfaser. Da entstehen gerade ganz neue, tiefgreifende Möglichkeiten. Die Technologie verbreitet sich, sie wird verfeinert – und wir nutzen sie auch. Ich kann hier [in Kyjiw] sitzen, den Laptop aufklappen [...] und unmittelbar eine Drohne fliegen. Meine Leute bringen die Drohne an die Frontlinie und ich kann sie zum Beispiel steuern und [ein Ziel] zerstören.
Galten früher sieben Kilometer Glasfaserkabel als fast unglaublich, so habe ich mir jetzt den Preis einiger chinesischer Drohnen angeschaut, bei denen die Spule 35 Kilometer lang ist. Was sind 35 Kilometer? Das ist [die Entfernung, die] ein gelenktes Artilleriegeschoss [zurücklegt]. Das ist einfach Wahnsinn. Wobei ein Artilleriegeschoss nicht diese Präzision erreicht: Eine Drohne kann – wenn die Bedingungen stimmen – direkt durchs Fenster fliegen.”
Von der Anklagebank an die Front? Der Fall Nasirov
Roman Nasirov, Ex-Chef der staatlichen Steuerbehörde, hat versucht, sich einem laufenden Korruptionsprozess zu entziehen, indem er sich der Armee anschloss – und wäre beinahe damit durchgekommen. Erst öffentlicher Druck stoppte sein Manöver. Der Fall wirft grundsätzliche Fragen über die Privilegien der Eliten auf und darüber, ob die Justiz in Kriegszeiten funktioniert.
„Kurz vor Ende des Prozesses plötzlich eingezogen”
Hromadske fasst den Fall zusammen:
„[…] Nasirov wird beschuldigt, Bestechungsgelder in Höhe von 722 Millionen Hrywnja [ca. 15,5 Millionen Euro] angenommen zu haben. Außerdem wird er verdächtigt, zusammen mit dem ehemaligen Abgeordneten und flüchtigen Geschäftsmann Oleksandr Onyshchenko in die sogenannte Gasaffäre verwickelt zu sein. Die Staatsanwaltschaft wirft Nasirov vor, eine illegale Anordnung zur Ausbeutung von Bodenschätzen erlassen zu haben, wodurch dem Staat ein Schaden von zwei Milliarden Hrywnja [ca. 42,8 Millionen Euro] entstanden sei.
Die Ermittlungen laufen seit 2017. Nasirov wurde damals verhaftet, kam aber bald gegen eine Kaution von 100 Millionen Hrywnja [ca. 2,15 Millionen Euro] frei. Im Oktober 2022 wurde er erneut festgenommen.
Und nun, praktisch am Ende des Prozesses, hat Nasirovs Anwalt einen Antrag auf Aussetzung des Strafverfahrens gestellt – weil sein Mandant eingezogen worden sei.”
Angebliche „Neubewertung seiner Werte”
Kaum wurde der Fall öffentlich bekannt, machten die Militärbehörden ihre Entscheidung rückgängig. Suspilne berichtet über den aktuellen Stand des Skandals:
„Später wurde bekannt, dass Nasirov als Pionier in die 101. eigenständige Wachbrigade des Generalstabs eingezogen worden war – eine Einheit, die direkt dem Oberbefehlshaber [der Streitkräfte, Oleksandr Syrskyi] untersteht. Nach der öffentlichen Aufregung teilte der militärische Vollzugsdienst jedoch mit, Nasirovs Kommandeur habe den ‚Einberufungsbefehl für rechtswidrig erklärt und aufgehoben‘.
Der Angeklagte selbst zeigte sich von der Entscheidung enttäuscht. In einem Facebook-Post schrieb er, er habe nicht beschlossen, [im Militär] zu dienen, um einer Strafe zu entgehen, sondern aus einer ‚Neubewertung seiner Werte‘ heraus und dem ‚Wunsch, den Streitkräften nützlich zu sein‘. [...]
Am 11. April erschien Nasirov zur nächsten Anhörung in der ‚Gasaffäre‘. Der Vorsitzende Richter [...] rügte ihn für sein Fernbleiben bei der vorherigen Sitzung: ‚Sie sind freiwillig zu einer Militäreinheit gegangen und haben sich einziehen lassen... Dabei haben Sie schon im Oktober 2019 erklärt, Sie wollten Ihre Unschuld beweisen. Und jetzt haben Sie plötzlich beschlossen, dies nicht mehr zu tun, sondern das Land zu verteidigen. Vielleicht bringen Sie erst einmal eine Sache zu Ende und kümmern sich dann um die andere?!‘
‚Euer Ehren, ich habe Sie gehört‘, entgegnete Nasirov. ‚Gleichzeitig glaube ich, dass unsere Position an der Front und der Krieg für die Ukraine [...] [jetzt] das Wichtigste sind.‘”
„Negative Auswirkungen für die Rechtssicherheit”
LIGA betrachtet den Vorfall als zutiefst verstörend:
„Die Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsbekämpfung betont, die Einberufung zum Militär sei inzwischen zu einer gängigen und beliebten Methode geworden, sich strafrechtlicher Verantwortung zu entziehen.
Derzeit gibt es 48 Personen, die sich – nachdem ihre Anklageschrift ans Gericht übermittelt wurde – freiwillig für den Dienst in den Streitkräften gemeldet haben. Dementsprechend sind die Verfahren ausgesetzt und die Verjährungsfristen für die Strafverfolgung laufen ab.
Auf die Frage von LIGA, ob diese Fälle untersucht würden, antwortete der militärische Vollzugsdienst, bisher werde nur die Einberufung von Nasirov untersucht.
‚Das Oberste Gericht hat entschieden, dass Einberufungsbefehle nicht umkehrbar sind. Dass dies nicht beachtet wird, könnte sich negativ auf die Rechtssicherheit auswirken‘, resümiert [der Jurist Oleksandr] Chornukha.”
Bestürzung über den Tod von Margarita Polovinko
Die Künstlerin Margarita Polovinko, die in der 3. Sturmbrigade als Soldatin kämpfte, starb am 5. April an der Front. Der Tod der 31-Jährigen löste in der ukrainischen Kunstszene Trauer und Bestürzung aus.
„Über die Hässlichkeit der Welt hinwegfliegen”
In einem Interview aus dem Jahr 2023, das nun erneut veröffentlicht wurde, fragte Suspilne Polovinko, wie sich ihre Kunst seit Februar 2022 verändert habe:
„Als der Großangriff begann, habe ich angefangen, viel zu malen. Da waren die ersten Nachrichten über getötete Kinder in Irpin. Ich habe ein Mädchen gemalt, das wie ein Engel über die Häuser fliegt. Ein Freund von mir sagte damals [...]: ‚Als wäre jemand gekommen und hätte an den Häusern genagt.‘ Das Mädchen fliegt über diese Hässlichkeit der Welt hinweg. Mein erster Eindruck von den Russen war: Sie sind wie Monster, die gekommen sind, um gegen die Menschen zu kämpfen. [...]
Aber etwa einen Monat später änderte sich dieses Gefühl und mir wurde klar, dass es leider keine Monster gibt, keine Ungeheuer. Es sind einfach Menschen – und es ist einfach ihre Entscheidung […]. Dann begann ich, den Krieg mit dem Tod zu malen, mit verstümmelten Körpern. Aber eines änderte sich nicht: Ich habe weiterhin Engel gezeichnet, die so laut schreien, dass man ihren Schrei nicht hört, aber mit dem [ganzen] Körper spürt. Diese Engel – das sind die Kinder.”
„Dank ihnen kann ich weiter als Künstlerin arbeiten“
Radio Svoboda berichtet, wie die international renommierte ukrainische Künstlerin Zhanna Kadyrova auf Polovinkos Tod reagiert hat:
„Am Samstag, den 5. April 2025, wurde der Her Art Prize […] im Grand Palais in Paris verliehen.
[Die Bildhauerin] Zhanna Kadyrova widmete ihre Auszeichnung zwei Künstlerinnen, die sich den ukrainischen Streitkräften angeschlossen haben – Frauen, denen sie, wie sie sagt, die Möglichkeit verdankt, weiterhin zu arbeiten und ihre Werke sowohl in der Ukraine als auch international auszustellen. […]
Am Tag der Preisverleihung wurde bekannt, dass eine dieser Künstlerinnen gefallen ist: Margarita Polovinko […] wurde beim Einsatz für ihr Land an der Front getötet. Die Nachricht traf Zhanna Kadyrova tief.
Sie kündigte an, das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro [zu spenden und] unter Künstlerinnen aufzuteilen, die derzeit an der Front dienen.”
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen
Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen
Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
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