„Wir müssen uns selbst helfen“

Presseschau 25. Juni bis 9. Juli 2025:
USA stoppen Waffenlieferungen +++ Luftterror nimmt weiter zu +++ Aserbaidschan: Entgleitet Russland der Südkaukasus?
USA stoppen Waffenlieferungen
Am 1. Juli wurde bekannt, dass das US-Verteidigungsministerium abrupt die Lieferung bestimmter Waffentypen an die Ukraine gestoppt hat, die zuvor von der Biden-Regierung genehmigt worden waren. Einige Waffen, darunter Abfangraketen für das Flugabwehrsystem Patriot – die einzigen, die vor ballistischen Raketen schützen –, befanden sich bereits in Polen auf dem Weg in die Ukraine. Die Entscheidung trifft Kyjiw in einem kritischen Moment, da Russland seine Luftangriffe massiv verstärkt hat.
„Wir müssen uns selbst helfen, gemeinsam mit Europa“
Serhii Prytula, Leiter einer gemeinnützigen Stiftung zur Unterstützung der Armee, kommentiert in einer Kolumne für NV:
„Worüber seit Trumps Amtseinführung hinter vorgehaltener Hand geredet wurde, ist nun Realität. Vor einem Jahr habe ich gesagt, dass wir lernen müssen, so zu leben, als gäbe es die USA nicht. Damals wurde diese Aussage als zu scharf kritisiert, doch die jetzigen Entwicklungen bestätigen: Wir müssen uns selbst helfen, gemeinsam mit Europa.
Enttäuschende Nachrichten kamen auch aus Deutschland – einem Land, dem wir wirklich viel zu verdanken haben. [Bundeskanzler Friedrich] Merz, der im Wahlkampf noch ausdrücklich erklärt hatte, die Ukraine müsse Taurus-Raketen erhalten, spricht diesbezüglich nun [nur noch] davon, dass diese ‚eine Option bleiben‘. Er machte uns Hoffnung – und nahm sie uns wieder. Soweit nichts Neues. Egal, schließlich geht es dabei nur um eine einzige Art von Waffen. Was den Rest angeht, war und ist Deutschland eines der Länder, die uns am stärksten unterstützen. Und dafür bin ich unendlich dankbar.“
„Neuausrichtung auf die Konfrontation mit China“
Die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda betont, dass die Entscheidung über den Lieferstopp nicht aus dem Weißen Haus kam, sondern vom Pentagon – konkret von Verteidigungsminister Pete Hegseth und dem Unterstaatssekretär für Verteidigungspolitik, Elbridge Colby:
„Während Hegseths Skepsis gegenüber Hilfsleistungen für die Ukraine (und für US-Verbündete im Allgemeinen) aus seinen öffentlichen Äußerungen und früheren Entscheidungen, diese auszusetzen, bekannt ist, ist Colby der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt. Dabei spielt er im Pentagon derzeit eine wichtige Rolle.
Erstens verfügt er über Erfahrungen aus Trumps erster Amtszeit und die bürokratischen Prozesse sind ihm bestens bekannt – sowohl im Weißen Haus als auch im Verteidigungsministerium. Das ist ein klarer Vorteil in einer Zeit, in der in Hegseths Ministerium weiterhin administratives Chaos herrscht.
Zweitens stehen Colbys strategische Ansichten voll und ganz im Einklang mit dem Motto America First: Ablehnung ausländischer Interventionen und Neuausrichtung der militärischen Kapazitäten der USA auf die Konfrontation mit China. Innerhalb dieses realistischen Denkrahmens soll die Militärhilfe für die Ukraine zurückgefahren und nur [noch] in dem Maße gewährt werden, wie sie die Bemühungen nicht behindert, den chinesischen Einfluss zurückzudrängen.“
„Die Ukraine muss eine regionale Militärmacht werden“
Nicht nur China als geostrategischer Gegner spiele bei der Entscheidung des Pentagons eine Rolle, berichtet LIGA. Auch der jüngste Krieg zwischen Israel und Iran habe die USA dazu bewegt, ihre militärischen Prioritäten neu zu ordnen: „Der Einsatz von 100 bis 200 Flugzeugen mit einer großen Menge präzisionsgelenkter Munition im israelisch-iranischen Krieg im Juni 2025 hat das Pentagon gezwungen, seine militärischen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. [...] Deshalb überprüft das Pentagon derzeit gründlich sein Arsenal, um sicherzustellen, dass das US-Militär über alles verfügt, was es benötigt, um jede Mission überall und jederzeit ausführen zu können.
In dieser turbulenten geopolitischen Zeit, zu der [das Wirken von] Trump geführt hat, ist es eine noch größere Herausforderung für die Ukraine geworden, zur regionalen Militärmacht zu werden. Das Land muss sich – mit eigenem und mit europäischem Geld – so viele und so hochwertige Waffen beschaffen wie möglich und gleichzeitig mit aller Kraft die eigene Produktion steigern, indem Korruption und Misswirtschaft bekämpft werden.“
Luftterror nimmt weiter zu
Die steigende Produktion russischer Kamikaze-Drohnen und Langstreckenraketen setzt die ukrainische Luftabwehr zunehmend unter Druck. Hunderte Shahed-Drohnen am Himmel gelten inzwischen als normal, ein ungestörter Nachtschlaf ist die Ausnahme. Ukrainische Medien beschreiben eindringlich, dass das Land neue Wege finden muss, um seinen Luftraum zu schützen.
„Ziel nicht zerstört“
Die Ukrajinska Prawda hat eine Einheit zur Drohnenabwehr im Gebiet Sumy begleitet und beschreibt, wie herausfordernd der nächtliche Kampf gegen Kamikaze-Drohnen ist:
„In den Städten an der Front kündet vom Einbruch der Nacht nicht nur die Dunkelheit, die […] einsetzt, sobald Straßenlaternen und Ampeln ausgeschaltet werden – das tun auch Geräusche. Das erste ist das laute, widerliche, alles durchdringende Surren russischer Drohnen. Das zweite ist das darauf folgende scharfe, schnelle Feuer von Maschinengewehren und Flugabwehrwaffen. So klingt fast jede Nacht in Saporischschja, Charkiw, Kramatorsk, Sumy und anderen Städten [...].
Nur wenige Menschen wissen das, aber neben diesen beiden nächtlichen Geräuschen hört man nahe der Front noch ein drittes. Es klingt in etwa so: ‚Hol den [Laser] und strahl’ sie an, verdammt! Ich seh’ nichts, verdammt!‘ Oder: ‚Ich kann mich mit dem Maschinengewehr nicht weit genug drehen, es reicht nicht!‘ Dann vielleicht noch: ‚Azimut Null [ein militärischer Begriff für 0 Grad Norden, Anm. d. Red.], Kurs 180, hundert Schuss abgefeuert – Ziel nicht zerstört‘.“
„Drohnenabwehr ist die dringendste Aufgabe“
In NV erklärt der Militärexperte Mykola Bielieskov, dass russische Drohnen auch wegen neuer Technik und veränderten Einsatztaktiken immer gefährlicher werden:
„Dass durch Angriffe russischer Drohnen immer mehr Menschen sterben, liegt nicht nur an deren wachsender Zahl – sondern auch daran, dass diese kontinuierlich weiterentwickelt werden: Sie sind schneller und explosiver geworden; einige der neuesten Modelle sind mit Videokameras und künstlicher Intelligenz ausgestattet. Sie [...] greifen meist aus großer Höhe an, wodurch mobile Abwehrteams sie viel schwerer abfangen können.
Gleichzeitig entwickeln russische Drohnenspezialisten immer effektivere Taktiken. Dazu gehören koordinierte Angriffe mit Drohnen in Kombination mit Marschflugkörpern und ballistischen Raketen, um die ukrainische Luftabwehr zu überlasten. Inzwischen setzt Russland auch auf die sogenannte Wolfsrudel-Taktik, bei der sich die Drohnen ihrem Ziel aus verschiedenen Richtungen nähern und dann beinahe gleichzeitig zuschlagen. Dies hat sich als deutlich wirksamer erwiesen als der Einsatz in Wellen.
Die hohen Verluste an Menschenleben durch die Drohnenoffensive Russlands demoralisieren die Bevölkerung in der gesamten Ukraine. Dieses Problem zu lösen, ist eine der dringendsten und schwierigsten Aufgaben des ukrainischen Militärs.“
„Abfangdrohnen als kostengünstige Alternative“
Wie lässt sich die russische Offensive abfangen? LIGA ist der Meinung, dass Abfangdrohnen zu den wirksamsten Antworten gehören:
„‚Aufgrund der Notwendigkeit, gelenkte Flugabwehrraketen zu sparen, wurden Shahed-Drohnen zunächst hauptsächlich von mobilen Abwehrteams abgefangen‘, erklärt [der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr] Syrskyi. Jetzt, wo diese Teams immer weniger ausrichten können und ihre Effektivität nachlässt, könnten Abfangdrohnen eine Alternative sein – vor allem bei der Abwehr von Drohnen mit Düsenantrieb.
‚Abfangdrohnen könnten eine kostengünstige Alternative zu [herkömmlichen] Flugabwehrraketensystemen gegen schnelle, strahlgetriebene Shaheds sein‘, sagt Vitalii (Kampfname Bravo), Leiter der Kommunikationsabteilung der Streitkräfte für unbemannte Systeme. […]
Eine Luftabwehrdrohne koste zwischen 1.500 und 16.000 US-Dollar, so Kyrylo Liukov, Leiter der Abteilung für unbemannte Systeme bei der Serhii-Prytula-Stiftung. Das ist deutlich weniger als die Kosten für eine einzige Shahed: Seit Russland die Angriffsdrohnen im eigenen Land produziert, liegt ihr Preis zwischen 30.000 und 50.000 US-Dollar.“
Aserbaidschan: Entgleitet Russland der Südkaukasus?
Nach dem gewaltsamen Tod zweier Aserbaidschaner bei einer Razzia im russischen Jekaterinburg Ende Juni eskaliert der Konflikt zwischen Moskau und Baku. Aserbaidschan verbietet russische Konzerte, sagt einen Staatsbesuch ab und zieht in Erwägung, einen Militärstützpunkt des NATO-Mitglieds Türkei auf seinem Staatsgebiet zuzulassen. Ukrainische Medien werten das beispiellose Zerwürfnis als Zeichen schwindender russischer Kontrolle im Südkaukasus – und als Chance für Kyjiw.
„Diese Festnahmen waren ganz sicher kein Zufall“
In der Jewropjeska Prawda bewertet der stellvertretende Direktor des Zentrums für Nahoststudien, Serhii Danylov, die Razzia in Jekaterinburg als eine gezielt vorbereitete Operation Russlands:
„Diese Festnahmen […] waren ganz sicher kein Zufall. Es war eine Spezialeinheit des [Inlandsgeheimdienstes] FSB beteiligt, nicht wie sonst nur das Ermittlungskomitee oder die Polizei. Selbst bei der Festnahme bewaffneter Banden gehen russische Behörden nicht so vor und inszenieren eine öffentliche Hinrichtung wie hier. Mindestens zwei Menschen kamen bei der Operation ums Leben. Bezeichnend ist auch die hohe Zahl von mehr als 50 Festgenommenen. Dies war zweifellos ein Schritt, auf den sich der Kreml vorbereitet hatte.“
„Grundsätzliche Arroganz und Herablassung der Russen“
In einem Kommentar für NV sieht Publizist Vitalii Portnikov die Wurzeln des Konflikts auch in der tief verwurzelten Verachtung vieler Russen gegenüber Menschen aus anderen ehemaligen Sowjetrepubliken – insbesondere denen aus dem Südkaukasus:
„In der Krise zwischen Aserbaidschan und Russland geht es nicht um kalkulierte ‚Signale‘ des Kreml an [Präsident] Ilham Alijew oder um den Plan, [alle] Aserbaidschaner aus Russland zu vertreiben – einer der Hauptgründe ist die grundsätzliche Arroganz und Verachtung gegenüber Menschen ‚dritter Klasse‘. Der durchschnittliche Russe – ob ein Polizist in Jekaterinburg oder Putin selbst – betrachtet Angehörige von [in der Sowjetzeit] unterworfenen Völkern grundsätzlich als Menschen dritter Klasse und ihre [heutige] Eigenstaatlichkeit bloß als dekorative Fassade.
Darum kommt es Putin auch nicht in den Sinn, sich für den Abschuss eines aserbaidschanischen Flugzeugs [durch eine russische Flugabwehrrakete im Dezember 2024] zu entschuldigen. [Damals kamen 38 Menschen ums Leben]. Bei wem denn? Beim Sohn des ehemaligen Parteivorsitzenden einer Sowjetrepublik? Bei irgendwelchen ‚Schwarzen‘ [wie Menschen aus dem Kaukasus und Zentralasien in Russland abschätzig genannt werden]? Darum haben russische Polizisten auch kein Problem damit, bei Razzien Aserbaidschaner zu töten. […]
Probleme gibt es nicht, wenn Russen ihre Arroganz, Herablassung und Ignoranz demonstrieren – sondern wenn Menschen, Völker und Staaten beginnen, ihre Würde zu verteidigen. […] Was nun in Baku geschieht, zeigt: Die Aserbaidschaner […] akzeptieren keine Erniedrigungen mehr. Die Russen dagegen verharren in einem Weltbild, in dem sie glauben, alle anderen demütigen zu dürfen.“
„Jede Schwächung Russland stärkt Kyjiws Position“
Das Zerwürfnis zwischen Russland und Aserbaidschan sei insgesamt eine gute Entwicklung für Kyjiw, schreibt LIGA – doch auf proukrainische Schritte Bakus solle man trotzdem nicht hoffen:
„Jede Schwächung Russlands ist ein bedeutender Faktor, der Kyjiws Position stärkt. Aserbaidschan hat seine Unterstützung für die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine durch humanitäre Unterstützung und Finanzhilfen von rund 40 Millionen US-Dollar deutlich gemacht [...] und wird weiterhin Unterstützung leisten.
Waffenlieferungen wird es jedoch nicht geben. Aserbaidschan liegt selbst im Epizentrum mehrerer Konflikte und benötigt seine Rüstungsgüter [für die eigene Verteidigung]. Bakus Haltung in Bezug auf Russlands Angriff auf die Ukraine wird immer ein ‚Sowohl-als-auch‘ bleiben, resümiert [der ehemalige ukrainische Außenminister, Volodymyr] Ohryzko: ‚Präsident Alijew fürchtet die offene Konfrontation mit Moskau und wird deshalb versuchen, die Balance zu halten.‘“
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen
Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen
Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
Newsletter bestellen
Tragen Sie sich in unseren Newsletter ein und bleiben Sie auf dem Laufenden.
