„Was nach März passiert, weiß niemand“

Presseschau 5. bis 18. März 2025: Rückzug aus Sudscha: Erfolg trotz Gebietsverlust? +++ Trumps Kahlschlag bei Radio Free Europe / Radio Liberty +++ Das Leid der ukrainischen Bevölkerung unter der Besatzung
Rückzug aus Sudscha: Erfolg trotz Gebietsverlust?
Am 15. März bestätigte der ukrainische Generalstab den Rückzug aus Sudscha, dem größten Ort in der russischen Region Kursk, den die ukrainische Armee im August vergangenen Jahres eingenommen hatte. Im September 2024 kontrollierte die Ukraine rund 600 Quadratkilometer russischen Territoriums, heute sind es nur noch zwölf Prozent davon: einige Grenzdörfer und strategisch wichtige Anhöhen. Trotz des Gebietsverlusts werten viele ukrainische Medien und Militärangehörige die riskante Operation als Erfolg.
„Das Problem waren die Drohnen“
Am 11. März, dem Tag, an dem russische Truppen die Kleinstadt Sudscha offenbar erstmals erreichten, veröffentlichte Hromadske einen Überblick über die Ereignisse:
„‚Das Problem waren die [kameragesteuerten] FPV-Drohnen [der russischen Seite]. Es war nicht möglich, Munition oder Verpflegung zu liefern – nichts. Sie blockierten mit diesen FPV-Drohnen die Nachschubwege und wir hätten am Ende mit leeren Händen dastehen können. Also beschlossen wir, uns nach und nach zurückzuziehen‘, kommentiert ein Soldat die Lage in Sudscha.
Die Russen drangen nicht nur an den Flanken vor, sondern bewegten sich auch auf die Stadt zu, indem sie die Gaspipeline benutzten, die durch das Gebiet führte. Das wurde am 8. März bekannt. [...] Etwa eine Kompanie Russen drang durch die Gasleitung in Richtung Sudscha vor.
Die ukrainischen Luftlandetruppen versicherten, ihre Aufklärungsflugzeuge hätten die feindlichen Truppen rechtzeitig entdeckt [...] und den russischen Vormarsch gestoppt – doch am 11. März veröffentlichten die [Russen] Fotos mit ihrer Flagge in der Stadt Sudscha.“
„Das Ablenkungsmanöver lohnt sich nicht mehr“
Für den ukrainischen Kriegsreporter Yurii Butusov kam der Rückzug zum richtigen Zeitpunkt. Insgesamt sei die Operation erfolgreich gewesen, da sie die kampfstärksten russischen Einheiten gebunden habe, sagte er in einem Interview mit NV:
„Zweifellos steht dort jetzt die stärkste russische Truppenformation. Das Hauptproblem ist nun, dass wir nach dem Verlust der Verteidigungslinie um Sudscha abwägen müssen, ob es sich für uns lohnt, den Feind, um diesen Preis weiter abzulenken [...], so dass wir ihm Schäden zufügen und er Verluste erleidet, während wir unsere eigenen Verluste minimieren. [...] So etwas erfordert Manöver, Logistik und gesicherte Nachschubwege. Und wenn solche [...] Wege nicht da sind oder es Probleme mit der Logistik gibt, dann wird so ein Ablenkungsmanöver zu einer extrem kostspieligen Angelegenheit – das lohnt sich für uns weder taktisch noch operativ.“
„Eine der besten Rückzugsoperationen der modernen Militärgeschichte“
Der ukrainische Militärexperte Oleksandr Kovalenko bezeichnet in einer Kolumne für NV insbesondere die Art des Rückzugs als außerordentlichen Erfolg:
„Die Rückzugsoperation wurde so durchgeführt, dass selbst das russische Kommando der Truppengruppe ‚Nord‘ und der Generalstab der russischen Streitkräfte erst im März begriffen, was vor sich ging. Zu diesem Zeitpunkt war der größte Teil der Ausrüstung und der Artillerie bereits in günstigere Stellungen zurückgezogen worden und entlang der Kontaktlinie wurden Nachhutposten eingesetzt.
In der vergangenen und in dieser Woche konnten wir Nachhutgefechte beobachten, die den Vormarsch der russischen Truppen verlangsamten, sodass sich die verbliebenen Verteidigungskräfte der Ukraine mit minimalen Verlusten in neue Stellungen zurückziehen konnten. Und während sich die russische Propaganda stolz auf die Brust klopfte und von einer supererfolgreichen Offensive und der Flucht der ukrainischen Verteidigungskräfte sprach, sahen sich hochrangige Generäle in Wirklichkeit zum Narren gehalten. Es gelang ihnen weder, die feindlichen Truppen einzukesseln noch sie zu zerschlagen – stattdessen stießen sie auf eine gut organisierte Nachhut.
[...] In dieser Woche konnten wir eine der besten Rückzugsoperationen der modernen Militärgeschichte beobachten.“
Trumps Kahlschlag bei Radio Free Europe / Radio Liberty
Am 14. März ordnete US-Präsident Donald Trump die Umstrukturierung der USAGM an – der staatlichen Medienagentur hinter Voice of America und Radio Free Europe / Radio Liberty (RFE/RL). Beide Sender betreiben seit Jahrzehnten ukrainische Redaktionen und gehörten zur Sowjetzeit zu den wenigen unabhängigen Nachrichtenquellen. Besonders RFE/RL spielt mit seiner großen Redaktion, mehreren Websites und einem investigativen TV-Format bis heute eine wichtige Rolle in der Berichterstattung in und aus der Ukraine.
„Was nach März passiert, weiß niemand“
Forbes beschreibt die düsteren Zukunftsaussichten des ukrainischen Dienstes von RFE/RL:
„‚Die Redaktion arbeitet weiter, denn sie hat 30 Tage Zeit, um die Entscheidung anzufechten‘, sagt eine der [von Forbes] befragten Personen. [Der Sender tat dies am 18. März.] Doch die freiberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stünden seit dem 13. März 2025 ohne Finanzierung da, während die anderen voraussichtlich noch bis zum 31. März weiterarbeiten würden, fügt er hinzu.
Auf den Konten des Unternehmens sei zwar noch Geld, aber es reiche weder für die Gehälter aller Mitarbeitenden noch [...] für die Miete des Büros, berichten zwei [...] Mitarbeiter von Radio Liberty. ‚Was nach März passiert, weiß niemand‘, sagt einer von ihnen.“
„Meine Folter erscheint mir doppelt sinnlos”
Der Journalist Stanislav Aseyev, der für Radio Free Europe / Radio Liberty arbeitete und den prorussische Separatisten von 2017 bis 2019 in Donezk gefangen hielten, wo er auch gefoltert wurde, veröffentlichte auf Facebook ein knappes Statement:
„Einmal erhielt ich während der Folter einen Elektroschock, einfach nur weil ich für Radio Liberty schrieb. Man sagte mir, es sei ‚eine CIA-Struktur und ein Feind Russlands‘, und allein deshalb sei ich schuldig. Jetzt wird dieser ‚Feind Russlands‘ von Amerika selbst vernichtet – und meine Folter erscheint mir doppelt sinnlos.‘“
„Ohne euch ist Journalismus kaum vorstellbar“
Die ukrainische Friedensnobelpreisträgerin und Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matviichuk drückte ebenfalls auf Facebook ihre Anerkennung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Radio Liberty aus:
„Ohne euch ist Journalismus als solcher kaum vorstellbar. Ihr habt journalistische Standards bewahrt und selbst in einer postfaktischen Welt versucht, den Menschen ein unverzerrtes und manipulationsfreies Bild der Wirklichkeit zu vermitteln. Ihr wart die Stimme aus den von Russland besetzten Gebieten. Ihr habt für die Menschen in den Ländern gesprochen, in denen man für Meinungsfreiheit verfolgt und sogar getötet wird.
Leider wird die Welt eine einfache Wahrheit erneut für sich entdecken müssen: Es ist unmöglich, ein Paradies in einem einzelnen Land zu errichten – selbst, wenn es eine Insel wäre –, während der Raum der Freiheit in vielen Teilen der Welt auf die Größe einer Gefängniszelle schrumpft.“
Das Leid der ukrainischen Bevölkerung unter der Besatzung
Rund vier Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer leben in den derzeit von Russland besetzten Gebieten – auf der Halbinsel Krim sowie in Teilen der Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Sie sind oft massiven Repressionen, Gewalt und sogar Folter ausgesetzt. Ukrainische Medien berichten regelmäßig über ihr Schicksal.
„Ich bin immer wieder erschüttert“
Suspilne beschreibt die Reaktion der ukrainischen Bevölkerung in den besetzten Gebieten auf die von den USA geführten Waffenstillstandsverhandlungen und zitiert unter anderem die 70-jährige Rentnerin Valentyna aus dem Gebiet Donezk:
„Am meisten Angst habe ich davor, dass im Falle eines Waffenstillstands die Einreise in die besetzten Gebiete komplett verboten wird und man auch nach Russland nicht mehr einreisen kann. Danach sieht es gerade aus. Kürzlich traf ich eine Bekannte, die in die Stadt zurückgekehrt war. Sie reiste über den Kontrollpunkt Scheremetjewo bei Moskau – den einzigen, über den man sowohl nach Russland als auch in die besetzten Gebiete einreisen kann. Sie hatte einige Monate mit ihren Kindern im nicht besetzten Teil der Ukraine gelebt und beschloss zurückzukehren, um den Verkauf ihres Hauses abzuschließen.
Bei der Kontrolle wurde sie gefragt, ob sie Putins Politik unterstütze. Sie ist auch Rentnerin und [...] antwortete, in ihrem Alter sei ihr sowas egal. Und wegen dieser Antwort wurde sie zwei Tage lang im Untersuchungsgefängnis festgehalten. Alle fünf Stunden kamen sie und fragten, ob sie Putin unterstütze. Erst als sie nachgab, ließen sie sie gehen.
Es tut mir so leid für die Ukraine, so leid für die Menschen, die das alles durchmachen müssen! Ich bin immer wieder erschüttert. Mein Mann ist mit 68 Jahren gestorben. 2022 haben ihm die Nachrichten über die Angriffe gesundheitlich sehr zugesetzt. Am Telefon sagte er zu unserer Tochter: ‚Ich habe keine Kraft mehr, ich gebe auf‘ – und ein paar Wochen später war er tot.“
„Warum darf ich nicht sagen, dass ich Ukrainerin bin?“
Die Ukrajinska Prawda dokumentiert die Geschichte von Olha. Die heute 18-Jährige lebte zehn Jahre im besetzten Teil des Gebiets Donezk und schloss dort die Schule ab, bevor sie in Kyjiw zu studieren begann:
„Einmal wurden wir in der Klasse nach unserer Identität gefragt [...]. Ein Klassenkamerad sagte, er sei Russe. Ich fragte ihn, warum? Du bist doch Ukrainer. Ich sagte, [...] ich sei Ukrainerin. Daraufhin schauten mich alle so an, dass ich mich schämte. Wieso darf ich nicht sagen, dass ich Ukrainerin bin? Ich habe zu Hause davon erzählt. [Meine Familie] erklärte mir dann, dass wir besetzt sind, dass die Ukraine bald kommen wird, dass wir unseren Schulabschluss unter [ihrem Recht] machen werden.
Seit 2020 wird ukrainische Sprache und Literatur hier nicht mehr unterrichtet – wobei das schon all die Jahre nur eine Stunde pro Woche oder sogar weniger war. Wir hatten nie ukrainische Geschichte [als Unterrichtsfach], stattdessen ‚Geschichte des Donbas‘, ‚Geschichte Russlands‘ und ‚Allgemeine Geschichte‘.
Seit 2022 gab es jeden Montag ‚Unterricht über Wichtiges‘. Uns wurde erzählt, wie großartig Russland sei, welche ‚Heldentaten‘ es vollbracht habe und wie gut Putin sei.“
„Nichts ist vorbei“
Wer der Besatzung entkommt, nimmt schmerzhafte Erinnerungen mit sich. Das Online-Magazin LB berichtet über Olena Suhak, Fotografin und Journalistin aus Mariupol, und die Trauer um ihre Heimatstadt, die bis zur Unkenntlichkeit zerstört wurde:
„Die Erinnerung ist eine seltsame Sache. Manchmal ist sie wie eine Fata Morgana. [Olena] läuft durch die Straßen von Kyjiw, bemerkt plötzlich ein Haus mit einem markanten dreieckigen Giebel – und ihr ist, als wäre sie zu Hause, in der Wolodymyrska-Straße [in Mariupol], wo sie aufgewachsen ist. Vor ihrem inneren Auge taucht der vertraute Balkon im zweiten Stock auf, umrankt von Weinreben. Eimerweise ernteten sie hier einst zuckersüße, rosafarbene Trauben – aßen sie, pressten Saft daraus, verteilten sie an Verwandte. Unter den Fenstern lag der kleine Garten, in dem die Mutter riesige Mohnblumen zog – nicht rot, sondern in der Farbe der untergehenden Sonne über dem Asowschen Meer. Es war unmöglich, daran vorbeizugehen, oft blieben Passanten stehen, um sich davor zu fotografieren. Und im Herbst dann vor den rostfarbenen Chrysanthemen. [...]
Die Tränen liefen [Olena] über die Wangen, als sie auf einem Flohmarkt in Kyjiw Löffel entdeckte, die ganz genau so [aussahen] wie die, die sie zu Hause in Mariupol gehabt hatte. Vier verschiedene, nicht aus einem Set, jeder mit einem anderen Muster. Sie kehrte in die Wohnung zurück, die nicht ihre eigene ist, in die Küche, die nicht ihre ist. Wusch die Löffel, legte sie vor sich hin – und weinte.
‚Nichts ist vorbei‘, sagt sie. ‚Jede Nacht wache ich auf und versuche zu verstehen, wo ich bin. Einen Moment lang ist mir, als sei ich in der Wohnung meiner Mutter. In einem Haus, das es nicht mehr gibt.“
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
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Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
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