„Russland kann iranische Raketen vergessen“

Presseschau 11. bis 24. Juni 2025:
Angriff auf den Iran: Chance für die Ukraine? +++ Neue russische Drohnen-Schwärme: höher, schneller, tödlicher +++ Doppelpass für die Diaspora
Angriff auf den Iran: Chance für die Ukraine?
Israels Großangriff auf den Iran und seine Atomanlagen, zwischenzeitlich militärisch von den USA unterstützt, hat auch in der Ukraine hohe Wellen geschlagen. Teheran ist nicht nur ein enger Verbündeter Moskaus, sondern liefert auch jene Shahed-Drohnen, die derzeit massiv ukrainische Städte angreifen. Was bedeutet die Schwächung des indirekten Kriegsakteurs für Kyjiw?
Moskaus Verhandlungstipps wurden den Iranern zum Verhängnis
Der Iran scheiterte an Verhandlungen mit den USA, weil er russische Verhandlungsmuster übernahm, meint die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda:
„Es gibt ziemlich zuverlässige Berichte darüber, dass Russland und der Iran ihre Verhandlungen mit den Amerikanern sehr konkret und detailliert miteinander besprachen.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi flog nach Moskau, wo ihn sein russischer Kollege Sergej Lawrow ausführlich mit dem Verhandlungsstil der US-Delegation vertraut machte. Das wurde den Iranern zum Verhängnis.
Sie dachten: Wenn es den Russen gelingt, die Amerikaner zu täuschen, dann würden sie das auch schaffen. Wenn Moskau keine Zugeständnisse macht, müssten sie das ebenfalls nicht tun. Und dass sie – wie Russland – die USA einfach nur in Gespräche verwickeln und diese möglichst lange hinauszögern müssten. […]
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte mit den Iranern viel über eine mögliche Beteiligung amerikanischer Unternehmen an iranischen Ölprojekten gesprochen. Es schien, als sei Trump nicht an einem Krieg interessiert, sondern nur am Geld. Doch als Trump erkannte, dass vom Iran kein Geld zu erwarten und alles nur ein Hinauszögern war, entschied er sich zum Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen.“
„Russland kann iranische Raketen vergessen“
Babel beleuchtet Irans Rolle im Krieg gegen die Ukraine und wie die jüngsten Angriffe sie verändern könnten:
„Es ist nahezu unmöglich, genau zu bestimmen, inwieweit der Iran Russland derzeit noch bei der Produktion von Shahed-Drohnen unterstützt […]. [Russland hat seit 2022 den schrittweisen Aufbau einer eigenen Shahed-Produktion in Angriff genommen. Ob Russland die Drohnen inzwischen vollständig selbst produziert und wenn ja, in welchem Umfang, ist unklar.] Und obwohl Israel […] auch Produktionsstätten für Shaheds im Iran bombardiert, dürfte dies kaum Einfluss auf das Produktionstempo in Russland haben.
[…] Ausländische Medien haben immer wieder berichtet, Teheran stehe kurz davor, auch ballistische Raketen an die russische Armee zu liefern. Der Iran verfügt zwar über ein großes Arsenal solcher Raketen mit unterschiedlichsten Reichweiten – aber in der Ukraine wurden diese bisher nicht eingesetzt.
Inzwischen kann Russland ballistische Raketen aus dem Iran wohl vergessen. Erstens gehören [Munitionslager, Fabriken und Abschussrampen] zu den Hauptzielen der israelischen Armee […]. Zweitens setzt der Iran diese Raketen nun selbst gegen Israel ein – und zwar nicht vereinzelt, sondern in großer Zahl, manchmal mehrere Hundert auf einmal. Zum Vergleich: Russland hat im Laufe des großangelegten Krieges [gegen die Ukraine] bei einem einzelnen Angriff höchstens etwa 20 ballistische Raketen abgefeuert. Fachleute schätzen, dass der Iran rund 3.000 ballistische Raketen verschiedener Typen besitzt.“
„Trump zeigt zum ersten Mal Entschlossenheit“
In NV sieht der Politikwissenschaftler Serhii Taran in Trumps Angriff auf den Iran ein Zeichen neuer Entschlossenheit zum Nachteil Putins:
„Insgesamt ist die militärische Ausschaltung eines russischen Verbündeten zweifellos ein Pluspunkt. […] Dass sich die Aufmerksamkeit [der USA] vom russisch-ukrainischen Krieg hin zum Nahen Osten verschiebt, ist hingegen ein klarer Minuspunkt. Insofern muss man Trump zustimmen: Es wäre besser, wenn mit diesen Luftschlägen der US-Krieg gegen den Iran bereits beendet wäre.
Zum ersten Mal gibt es Anlass zu glauben, dass Trump kein [bloßer] Generator zufälliger Worte vor Fernsehkameras ist, sondern ein entschlossener Politiker, der zu schnellen und kraftvollen Handlungen fähig ist. Das sage ich unabhängig vom Krieg gegen den Iran oder dessen Folgen. Doch diese neu zutage getretene Eigenschaft Trumps lässt hoffen, dass er eines Tages auch gegenüber Russland ähnlich entschlossen handeln könnte. Ja, ich verstehe, dass das derzeit völlig unrealistisch erscheint. Aber in der Weltpolitik ist nichts unmöglich – Trumps bisherige geopolitische Kapriolen bestätigen das nur [allzu deutlich].“
Neue russische Drohnen-Schwärme: höher, schneller, tödlicher
Kamikaze-Drohnen aus Russland greifen fast täglich das ukrainische Hinterland an – und es werden immer mehr. Seit Beginn des Großangriffs im Februar 2022 wurden nach Angaben von Präsident Selenskyj 28.743 Drohnen vom Typ Shahed abgefeuert, allein 2.736 davon im Juni 2025. Die neuen Modelle fliegen höher und schneller, sind teils mit Kameras und Streubomben ausgerüstet und schwerer abzuschießen. Während Moskau die Produktion hochfährt, sucht die Ukraine dringend nach einem wirksamen Gegenmittel.
„Die Zahl der Drohnen wächst und die Schäden nehmen zu“
LB schildert, wie es aktuell um Produktion und Einsatz russischer Shaheds steht:
„Der Feind produziert im Schnitt 180 bis 190 Drohnen pro Tag, aber das ist die Gesamtzahl: Im Einsatz sind nicht nur Kamikaze-Drohnen, sondern auch Attrappen. Wahrscheinlich liegt das Verhältnis etwa bei 50:50 [...]. Auch die Attrappen werden vermehrt mit kleinen Gefechtsköpfen ausgerüstet, damit wir gezwungenermaßen Ressourcen für ihren Abschuss verbrauchen oder damit sie zumindest etwas Schaden anrichten. [...]
Etwa die Hälfte der Shaheds wird [...] von Kampfjets und Flugabwehrartillerie abgeschossen. Ein weiterer Teil der Drohnen verfehlt ihr Ziel – wegen elektronischer Störmaßnahmen (diese Zahl sinkt, weil der Feind seine Drohnen modernisiert) oder weil sie an Häusern, Bäumen oder Stromleitungen abprallen [...]. Andere treffen zwar ein Gebäude [...], bleiben aber im Dach, in einer Säule oder in einem Torbogen stecken ohne zu detonieren.
Doch insgesamt wächst ihre Zahl und der Schaden, den sie verursachen; die Einsatztaktiken verändern sich, Gefechtsköpfe werden verstärkt. Man sollte den Feind nicht für dümmer halten als sich selbst – und sich nicht in die Illusion flüchten, diese Drohnen könnten nichts anrichten.“
„Aber dann kamen wieder Shaheds“
Russland setzt inzwischen ganze Schwärme von Shahed-Drohnen auf einzelne Städte an, zuletzt vor allem in Kyjiw. Suspilne berichtet über eine Familie, deren Wohnung dabei fast vollständig zerstört wurde:
„Der Luftalarm in Kyjiw begann am 16. Juni um 21:06 Uhr und dauerte fast neun Stunden. Die russische Armee griff [...] mit 175 Kamikaze-Drohnen und mehr als 14 Marschflugkörpern an. [...] Oksana, Serhii und ihre 14-jährige Tochter entschieden sich zum ersten Mal, in den Schutzraum zu gehen – in einer Unterführung nahe ihres Wohnhauses.
‚Es gab etwa zehn bis zwölf Explosionen, wir hörten irgendwann auf zu zählen‘, sagt Oksana. ‚Als es vorbei war, gingen wir zurück in die Wohnung. Dann sahen wir, dass wieder ballistische Raketen im Anflug waren. Also sind wir wieder runter, haben gewartet, sind wieder hoch. [...] Aber dann kamen wieder Shaheds. Wir versteckten uns in einer Ecke der Wohnung, hinter zwei dicken Wänden, wollten gerade wieder los in den Schutzraum – da pfiff eine Rakete. Zerstörte alles, was wir hatten. [...] Wir rannten los, so wie wir waren. Dann eine zweite Rakete. Wir rennen raus, reißen die Tür auf – aber da ist nichts mehr, wo wir hinkönnen.‘ Oksana rief die Rettungskräfte an, [...] erklärte: ‚Meine Familie ist noch im achten Stock, die Treppen sind weg, der Hauseingang auch.‘ Der Zivilschutz konnte [vorerst] nicht kommen, weil das Feuer noch wütete und der Luftalarm weiterging.“
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Such- und Rettungsarbeiten, Kyjiw (Der Staatliche Rettungsdienst der Ukraine)
„Mehr Training und Geld sind erforderlich”
Schnelle und kostengünstige Abfangdrohnen könnten die Lösung sein – Mezha, der Technikableger der Ukrajinska Prawda sprach darüber mit Taras Tymochko von der Stiftung Come Back Alive, einer Nichtregierungsorganisation, die das ukrainische Militär unterstützt:
„Dass Shaheds [von speziellen Abfangdrohnen] abgeschossen werden, ist längst kein Geheimnis mehr. […] Ein und dieselbe Einheit kann mit ein und derselben Drohne und derselben Taktik mehrere Shaheds abschießen. Das Problem besteht darin, dies zu skalieren. Für den effektiven Einsatz von Anti-Shahed-Geräten braucht man zusätzliches Training und Geld. […] Wenn man auf eine Shahed zufliegt, geschieht das mit enormer Geschwindigkeit und man muss genau wissen, wann man den Zündknopf drücken muss. Dabei darf man sich nicht vertun, denn jede Sekunde kommt man dem Ziel einen Meter näher.“
Doppelpass für die Diaspora
Am 18. Juni hat das ukrainische Parlament ein Gesetz über mehrfache Staatsbürgerschaften verabschiedet: Ukrainerinnen und Ukrainer dürfen künftig einen zweiten Pass besitzen. Jahrzehntelang galt dies als Sicherheitsrisiko. Nachdem wegen des russischen Großangriffs Millionen Menschen ins Ausland geflohen sind, soll die neue Regelung die Diaspora enger an die Ukraine binden.
„Menschen können nicht dauerhaft im Schwebezustand leben”
LB hat Ukrainerinnen und Ukrainer im Ausland gefragt, wie sie das neue Gesetz zur Mehrfachstaatsbürgerschaft bewerten:
„In Deutschland, wo derzeit die meisten ukrainischen Geflüchteten leben, werde das Thema Mehrfachstaatsbürgerschaft bereits in zwei Jahren relevant, sagt Olena Slobodian, Soziologin und Forscherin für Gesundheitspolitik und Migration, die in Berlin lebt:
‚Vor dem russischen Großangriff lebten rund 150.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland, heute sind es mehr als eine Million. Selbst wenn nur die Hälfte bleibt, wird die Mehrheit einen deutschen Pass anstreben, um nicht in einer [rechtlichen] Grauzone zu verharren. Denn Menschen können nicht dauerhaft im Schwebezustand leben. Ein deutscher Pass ist der einzige Weg, damit einen die Ausländerbehörde in Ruhe lässt.
Ab 2027 ist mit der ersten Welle von Passanträgen zu rechnen – von Geflüchteten, die dann seit fünf Jahren im Land leben. Für Ukrainerinnen und Ukrainer, die schon vor 2022 in Deutschland gelebt haben, gibt es diese Möglichkeit bereits, aber viele haben sie nicht genutzt, weil sie ihre ukrainische Staatsbürgerschaft behalten wollten‘.“
„Risiken für Ukrainerinnen und Ukrainer in besetzten Gebieten”
Trotz vieler positiver Aspekte sehen ukrainische Menschenrechtsorganisationen Schwächen im neuen Staatsbürgerschaftsgesetz – insbesondere mit Blick auf Ukrainerinnen und Ukrainer in den von Russland besetzten Gebieten. Suspilne berichtet:
„Menschenrechtsorganisationen [...] zufolge droht allen, die in den vorübergehend besetzten Gebieten wohnen und die russische Staatsbürgerschaft angenommen haben, der Verlust ihrer ukrainischen Staatsbürgerschaft – selbst dann, wenn sie dies unter dem Druck der Besatzungsmacht taten.
Zwar verbietet das Gesetz die ukrainische Staatsbürgerschaft nur für Personen, die die russische ‚freiwillig‘ angenommen haben, doch was genau als ‚freiwillig‘ gilt, ist gesetzlich nicht klar definiert, so Alena Lunova [...] vom [Menschenrechtszentrum] ZMINA.
‚Wir sehen, dass dieses Gesetz Risiken schafft für Menschen, die unter der Besatzung leben und auf die eine oder andere Weise mit den Besatzungsbehörden kommunizieren müssen. Der ukrainische Staat kann ihnen jederzeit die Staatsbürgerschaft entziehen. Dabei sind es genau diese Menschen, die in den besetzten Gebieten Widerstand leisten. Menschen, die dabei helfen, dass diese Regionen überleben. Nicht genug damit, dass ihnen wegen angeblicher Kollaboration strafrechtliche Verfolgung drohen kann – sie können auch noch ihre ukrainische Staatsbürgerschaft verlieren‘, sagt Lunova.“
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
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Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
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Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
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Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
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Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
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