„Russ­land kann ira­ni­sche Raketen vergessen“

Foto: IMAGO /​ ZUMA Press

Pres­se­schau 11. bis 24. Juni 2025:
Angriff auf den Iran: Chance für die Ukraine? +++ Neue rus­si­sche Drohnen-Schwärme: höher, schnel­ler, töd­li­cher +++ Dop­pel­pass für die Diaspora

Angriff auf den Iran: Chance für die Ukraine?

Israels Groß­an­griff auf den Iran und seine Atom­an­la­gen, zwi­schen­zeit­lich mili­tä­risch von den USA unter­stützt, hat auch in der Ukraine hohe Wellen geschla­gen. Teheran ist nicht nur ein enger Ver­bün­de­ter Moskaus, sondern liefert auch jene Shahed-Drohnen, die derzeit massiv ukrai­ni­sche Städte angrei­fen. Was bedeu­tet die Schwä­chung des indi­rek­ten Kriegs­ak­teurs für Kyjiw?

Moskaus Ver­hand­lungs­tipps wurden den Iranern zum Verhängnis

Der Iran schei­terte an Ver­hand­lun­gen mit den USA, weil er rus­si­sche Ver­hand­lungs­mus­ter über­nahm, meint die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda:

„Es gibt ziem­lich zuver­läs­sige Berichte darüber, dass Russ­land und der Iran ihre Ver­hand­lun­gen mit den Ame­ri­ka­nern sehr konkret und detail­liert mit­ein­an­der besprachen.

Der ira­ni­sche Außen­mi­nis­ter Abbas Araght­schi flog nach Moskau, wo ihn sein rus­si­scher Kollege Sergej Lawrow aus­führ­lich mit dem Ver­hand­lungs­stil der US-Dele­ga­tion ver­traut machte. Das wurde den Iranern zum Verhängnis.

Sie dachten: Wenn es den Russen gelingt, die Ame­ri­ka­ner zu täu­schen, dann würden sie das auch schaf­fen. Wenn Moskau keine Zuge­ständ­nisse macht, müssten sie das eben­falls nicht tun. Und dass sie – wie Russ­land – die USA einfach nur in Gesprä­che ver­wi­ckeln und diese mög­lichst lange hin­aus­zö­gern müssten. […]

Der US-Son­der­ge­sandte Steve Witkoff hatte mit den Iranern viel über eine mög­li­che Betei­li­gung ame­ri­ka­ni­scher Unter­neh­men an ira­ni­schen Ölpro­jek­ten gespro­chen. Es schien, als sei Trump nicht an einem Krieg inter­es­siert, sondern nur am Geld. Doch als Trump erkannte, dass vom Iran kein Geld zu erwar­ten und alles nur ein Hin­aus­zö­gern war, ent­schied er sich zum Angriff auf die ira­ni­schen Nuklearanlagen.“

„Russ­land kann ira­ni­sche Raketen vergessen“

Babel beleuch­tet Irans Rolle im Krieg gegen die Ukraine und wie die jüngs­ten Angriffe sie ver­än­dern könnten:

„Es ist nahezu unmög­lich, genau zu bestim­men, inwie­weit der Iran Russ­land derzeit noch bei der Pro­duk­tion von Shahed-Drohnen unter­stützt […]. [Russ­land hat seit 2022 den schritt­wei­sen Aufbau einer eigenen Shahed-Pro­duk­tion in Angriff genom­men. Ob Russ­land die Drohnen inzwi­schen voll­stän­dig selbst pro­du­ziert und wenn ja, in welchem Umfang, ist unklar.] Und obwohl Israel […] auch Pro­duk­ti­ons­stät­ten für Shaheds im Iran bom­bar­diert, dürfte dies kaum Ein­fluss auf das Pro­duk­ti­ons­tempo in Russ­land haben.

[…] Aus­län­di­sche Medien haben immer wieder berich­tet, Teheran stehe kurz davor, auch bal­lis­ti­sche Raketen an die rus­si­sche Armee zu liefern. Der Iran verfügt zwar über ein großes Arsenal solcher Raketen mit unter­schied­lichs­ten Reich­wei­ten – aber in der Ukraine wurden diese bisher nicht eingesetzt.

Inzwi­schen kann Russ­land bal­lis­ti­sche Raketen aus dem Iran wohl ver­ges­sen. Erstens gehören [Muni­ti­ons­la­ger, Fabri­ken und Abschuss­ram­pen] zu den Haupt­zie­len der israe­li­schen Armee […]. Zwei­tens setzt der Iran diese Raketen nun selbst gegen Israel ein – und zwar nicht ver­ein­zelt, sondern in großer Zahl, manch­mal mehrere Hundert auf einmal. Zum Ver­gleich: Russ­land hat im Laufe des groß­an­ge­leg­ten Krieges [gegen die Ukraine] bei einem ein­zel­nen Angriff höchs­tens etwa 20 bal­lis­ti­sche Raketen abge­feu­ert. Fach­leute schät­zen, dass der Iran rund 3.000 bal­lis­ti­sche Raketen ver­schie­de­ner Typen besitzt.“

„Trump zeigt zum ersten Mal Entschlossenheit“

In NV sieht der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Serhii Taran in Trumps Angriff auf den Iran ein Zeichen neuer Ent­schlos­sen­heit zum Nach­teil Putins:

„Ins­ge­samt ist die mili­tä­ri­sche Aus­schal­tung eines rus­si­schen Ver­bün­de­ten zwei­fel­los ein Plus­punkt. […] Dass sich die Auf­merk­sam­keit [der USA] vom rus­sisch-ukrai­ni­schen Krieg hin zum Nahen Osten ver­schiebt, ist hin­ge­gen ein klarer Minus­punkt. Inso­fern muss man Trump zustim­men: Es wäre besser, wenn mit diesen Luft­schlä­gen der US-Krieg gegen den Iran bereits beendet wäre.

Zum ersten Mal gibt es Anlass zu glauben, dass Trump kein [bloßer] Gene­ra­tor zufäl­li­ger Worte vor Fern­seh­ka­me­ras ist, sondern ein ent­schlos­se­ner Poli­ti­ker, der zu schnel­len und kraft­vol­len Hand­lun­gen fähig ist. Das sage ich unab­hän­gig vom Krieg gegen den Iran oder dessen Folgen. Doch diese neu zutage getre­tene Eigen­schaft Trumps lässt hoffen, dass er eines Tages auch gegen­über Russ­land ähnlich ent­schlos­sen handeln könnte. Ja, ich ver­stehe, dass das derzeit völlig unrea­lis­tisch erscheint. Aber in der Welt­po­li­tik ist nichts unmög­lich – Trumps bis­he­rige geo­po­li­ti­sche Kaprio­len bestä­ti­gen das nur [allzu deutlich].“

Neue rus­si­sche Drohnen-Schwärme: höher, schnel­ler, tödlicher

Kami­kaze-Drohnen aus Russ­land greifen fast täglich das ukrai­ni­sche Hin­ter­land an – und es werden immer mehr. Seit Beginn des Groß­an­griffs im Februar 2022 wurden nach Angaben von Prä­si­dent Selen­skyj 28.743 Drohnen vom Typ Shahed abge­feu­ert, allein 2.736 davon im Juni 2025. Die neuen Modelle fliegen höher und schnel­ler, sind teils mit Kameras und Streu­bom­ben aus­ge­rüs­tet und schwe­rer abzu­schie­ßen. Während Moskau die Pro­duk­tion hoch­fährt, sucht die Ukraine drin­gend nach einem wirk­sa­men Gegenmittel.

„Die Zahl der Drohnen wächst und die Schäden nehmen zu“

LB schil­dert, wie es aktuell um Pro­duk­tion und Einsatz rus­si­scher Shaheds steht:

„Der Feind pro­du­ziert im Schnitt 180 bis 190 Drohnen pro Tag, aber das ist die Gesamt­zahl: Im Einsatz sind nicht nur Kami­kaze-Drohnen, sondern auch Attrap­pen. Wahr­schein­lich liegt das Ver­hält­nis etwa bei 50:50 [...]. Auch die Attrap­pen werden ver­mehrt mit kleinen Gefechts­köp­fen aus­ge­rüs­tet, damit wir gezwun­ge­ner­ma­ßen Res­sour­cen für ihren Abschuss ver­brau­chen oder damit sie zumin­dest etwas Schaden anrichten. [...]

Etwa die Hälfte der Shaheds wird [...] von Kampf­jets und Flug­ab­wehr­ar­til­le­rie abge­schos­sen. Ein wei­te­rer Teil der Drohnen ver­fehlt ihr Ziel – wegen elek­tro­ni­scher Stör­maß­nah­men (diese Zahl sinkt, weil der Feind seine Drohnen moder­ni­siert) oder weil sie an Häusern, Bäumen oder Strom­lei­tun­gen abpral­len [...]. Andere treffen zwar ein Gebäude [...], bleiben aber im Dach, in einer Säule oder in einem Tor­bo­gen stecken ohne zu detonieren.

Doch ins­ge­samt wächst ihre Zahl und der Schaden, den sie ver­ur­sa­chen; die Ein­satz­tak­ti­ken ver­än­dern sich, Gefechts­köpfe werden ver­stärkt. Man sollte den Feind nicht für dümmer halten als sich selbst – und sich nicht in die Illu­sion flüch­ten, diese Drohnen könnten nichts anrichten.“

„Aber dann kamen wieder Shaheds

Russ­land setzt inzwi­schen ganze Schwärme von Shahed-Drohnen auf ein­zelne Städte an, zuletzt vor allem in Kyjiw. Sus­pilne berich­tet über eine Familie, deren Wohnung dabei fast voll­stän­dig zer­stört wurde:

„Der Luft­alarm in Kyjiw begann am 16. Juni um 21:06 Uhr und dauerte fast neun Stunden. Die rus­si­sche Armee griff [...] mit 175 Kami­kaze-Drohnen und mehr als 14 Marsch­flug­kör­pern an. [...] Oksana, Serhii und ihre 14-jährige Tochter ent­schie­den sich zum ersten Mal, in den Schutz­raum zu gehen – in einer Unter­füh­rung nahe ihres Wohnhauses.

‚Es gab etwa zehn bis zwölf Explo­sio­nen, wir hörten irgend­wann auf zu zählen‘, sagt Oksana. ‚Als es vorbei war, gingen wir zurück in die Wohnung. Dann sahen wir, dass wieder bal­lis­ti­sche Raketen im Anflug waren. Also sind wir wieder runter, haben gewar­tet, sind wieder hoch. [...] Aber dann kamen wieder Shaheds. Wir ver­steck­ten uns in einer Ecke der Wohnung, hinter zwei dicken Wänden, wollten gerade wieder los in den Schutz­raum – da pfiff eine Rakete. Zer­störte alles, was wir hatten. [...] Wir rannten los, so wie wir waren. Dann eine zweite Rakete. Wir rennen raus, reißen die Tür auf – aber da ist nichts mehr, wo wir hin­kön­nen.‘ Oksana rief die Ret­tungs­kräfte an, [...] erklärte: ‚Meine Familie ist noch im achten Stock, die Treppen sind weg, der Haus­ein­gang auch.‘ Der Zivil­schutz konnte [vorerst] nicht kommen, weil das Feuer noch wütete und der Luft­alarm weiterging.“

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Such- und Ret­tungs­ar­bei­ten, Kyjiw (Der Staat­li­che Ret­tungs­dienst der Ukraine)

„Mehr Trai­ning und Geld sind erforderlich”

Schnelle und kos­ten­güns­tige Abfang­droh­nen könnten die Lösung sein – Mezha, der Tech­ni­k­a­ble­ger der Ukra­jinska Prawda sprach darüber mit Taras Tymochko von der Stif­tung Come Back Alive, einer Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tion, die das ukrai­ni­sche Militär unterstützt:

„Dass Shaheds [von spe­zi­el­len Abfang­droh­nen] abge­schos­sen werden, ist längst kein Geheim­nis mehr. […] Ein und die­selbe Einheit kann mit ein und der­sel­ben Drohne und der­sel­ben Taktik mehrere Shaheds abschie­ßen. Das Problem besteht darin, dies zu ska­lie­ren. Für den effek­ti­ven Einsatz von Anti-Shahed-Geräten braucht man zusätz­li­ches Trai­ning und Geld. […] Wenn man auf eine Shahed zufliegt, geschieht das mit enormer Geschwin­dig­keit und man muss genau wissen, wann man den Zünd­knopf drücken muss. Dabei darf man sich nicht vertun, denn jede Sekunde kommt man dem Ziel einen Meter näher.“

Dop­pel­pass für die Diaspora

Am 18. Juni hat das ukrai­ni­sche Par­la­ment ein Gesetz über mehr­fa­che Staats­bür­ger­schaf­ten ver­ab­schie­det: Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner dürfen künftig einen zweiten Pass besit­zen. Jahr­zehn­te­lang galt dies als Sicher­heits­ri­siko. Nachdem wegen des rus­si­schen Groß­an­griffs Mil­lio­nen Men­schen ins Ausland geflo­hen sind, soll die neue Rege­lung die Dia­spora enger an die Ukraine binden.

„Men­schen können nicht dau­er­haft im Schwe­be­zu­stand leben”

LB hat Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner im Ausland gefragt, wie sie das neue Gesetz zur Mehr­fach­staats­bür­ger­schaft bewerten:

„In Deutsch­land, wo derzeit die meisten ukrai­ni­schen Geflüch­te­ten leben, werde das Thema Mehr­fach­staats­bür­ger­schaft bereits in zwei Jahren rele­vant, sagt Olena Slo­bo­dian, Sozio­lo­gin und For­sche­rin für Gesund­heits­po­li­tik und Migra­tion, die in Berlin lebt:

‚Vor dem rus­si­schen Groß­an­griff lebten rund 150.000 Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner in Deutsch­land, heute sind es mehr als eine Million. Selbst wenn nur die Hälfte bleibt, wird die Mehr­heit einen deut­schen Pass anstre­ben, um nicht in einer [recht­li­chen] Grau­zone zu ver­har­ren. Denn Men­schen können nicht dau­er­haft im Schwe­be­zu­stand leben. Ein deut­scher Pass ist der einzige Weg, damit einen die Aus­län­der­be­hörde in Ruhe lässt.

Ab 2027 ist mit der ersten Welle von Pass­an­trä­gen zu rechnen – von Geflüch­te­ten, die dann seit fünf Jahren im Land leben. Für Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner, die schon vor 2022 in Deutsch­land gelebt haben, gibt es diese Mög­lich­keit bereits, aber viele haben sie nicht genutzt, weil sie ihre ukrai­ni­sche Staats­bür­ger­schaft behal­ten wollten‘.“

„Risiken für Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner in besetz­ten Gebieten”

Trotz vieler posi­ti­ver Aspekte sehen ukrai­ni­sche Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen Schwä­chen im neuen Staats­bür­ger­schafts­ge­setz – ins­be­son­dere mit Blick auf Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner in den von Russ­land besetz­ten Gebie­ten. Sus­pilne berichtet:

„Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen [...] zufolge droht allen, die in den vor­über­ge­hend besetz­ten Gebie­ten wohnen und die rus­si­sche Staats­bür­ger­schaft ange­nom­men haben, der Verlust ihrer ukrai­ni­schen Staats­bür­ger­schaft – selbst dann, wenn sie dies unter dem Druck der Besat­zungs­macht taten.

Zwar ver­bie­tet das Gesetz die ukrai­ni­sche Staats­bür­ger­schaft nur für Per­so­nen, die die rus­si­sche ‚frei­wil­lig‘ ange­nom­men haben, doch was genau als ‚frei­wil­lig‘ gilt, ist gesetz­lich nicht klar defi­niert, so Alena Lunova [...] vom [Men­schen­rechts­zen­trum] ZMINA.

‚Wir sehen, dass dieses Gesetz Risiken schafft für Men­schen, die unter der Besat­zung leben und auf die eine oder andere Weise mit den Besat­zungs­be­hör­den kom­mu­ni­zie­ren müssen. Der ukrai­ni­sche Staat kann ihnen jeder­zeit die Staats­bür­ger­schaft ent­zie­hen. Dabei sind es genau diese Men­schen, die in den besetz­ten Gebie­ten Wider­stand leisten. Men­schen, die dabei helfen, dass diese Regio­nen über­le­ben. Nicht genug damit, dass ihnen wegen angeb­li­cher Kol­la­bo­ra­tion straf­recht­li­che Ver­fol­gung drohen kann – sie können auch noch ihre ukrai­ni­sche Staats­bür­ger­schaft ver­lie­ren‘, sagt Lunova.“

Anton Semyz­henko ist Redak­teur der eng­lisch­spra­chi­gen Ausgabe von babel.ua in Kyjiw mit über 15 Jahren Berufs­er­fah­rung als Jour­na­list im ukrai­ni­schen Medienbetrieb.

Chris­tian-Zsolt Varga ist freier Aus­lands­kor­re­spon­dent mit Schwer­punkt Ukraine, Ungarn und Europas Osten und berich­tet für ver­schie­dene euro­päi­sche Medien aus Kyjiw.

Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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