„US-Gelder für lebens­wich­tige Pro­jekte eingefroren“

Foto: IMAGO /​ ABACAPRESS

Pres­se­schau 22. Januar bis 04. Februar 2025: Was das Ein­frie­ren der US-Hilfe für die Ukraine bedeu­tet +++ Wechsel an der Spitze der Rüs­tungs­be­schaf­fungs­be­hörde +++ Drohnen und Raketen: die Ent­wick­lung der ukrai­ni­schen Rüstungsindustrie

Was das Ein­frie­ren der US-Hilfe für die Ukraine bedeutet

US-Prä­si­dent Donald Trump hat einen 90-tägigen Stopp welt­wei­ter Hilfs­pro­jekte ange­ord­net – auch in der Ukraine. Seit 1992 unter­stützt die US-Ent­wick­lungs­be­hörde USAID das Land bei Refor­men. Seit Beginn des rus­si­schen Groß­an­griffs finan­zierte sie unter anderem die Repa­ra­tur zer­stör­ter Infra­struk­tur, die Lie­fe­rung von Brenn­holz in Dörfer an der Front und die Arbeit unab­hän­gi­ger Medien. Allein 2024 stellte sie mehr als fünf Mil­li­ar­den US-Dollar zur Ver­fü­gung. Nun sind drin­gend andere Finan­zie­rungs­quel­len gesucht. Die Folgen der neuen US-Politik werden in den Medien und in sozia­len Netz­wer­ken kon­tro­vers diskutiert.

Das Ein­frie­ren betrifft lebens­wich­tige Pro­jekte

Der öffent­lich-recht­li­che Sender Sus­pilne gibt einen Über­blick über die von USAID geför­der­ten Akti­vi­tä­ten in der Ukraine:

USAID unter­stützt in der Ukraine die Reform des Gesund­heits­we­sens, Pro­gramme für den Zugang zu Medi­ka­men­ten und Impf­stof­fen, den Kampf gegen Tuber­ku­lose und die Bekämp­fung der HIV-Epi­de­mie sowie Maß­nah­men zur Reha­bi­li­ta­tion und Inklusion. [...]

Auch Stadt­ver­wal­tun­gen und kom­mu­nale Unter­neh­men, die mit USAID koope­rier­ten, erhiel­ten Mit­tei­lun­gen darüber, dass Pro­jekte vor­über­ge­hend aus­ge­setzt sind [...]. Beson­ders betrof­fen sind Pro­gramme zur Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz in den Regionen.

Der erste stell­ver­tre­tende Bür­ger­meis­ter von Myko­la­jiw, Vitalii Lukov, erklärte [...], es gehe um Dut­zende Pro­jekte zur Ener­gie­un­ab­hän­gig­keit der Stadt, zur Aus­stat­tung von Schutz­räu­men und zur sozia­len Unterstützung.

In Tscher­niwzi wurde ein Pro­gramm zum Kauf von Block­heiz­kraft­wer­ken aus­ge­setzt [...]. Vor Beginn der Heiz­pe­ri­ode waren zwei solcher Anlagen mit Unter­stüt­zung von USAID erwor­ben worden, geplant war der Kauf von vier weiteren.“

„Ihr könnt euch gar nicht vor­stel­len, wie sehr all das Geld in unser Leben ein­ge­wo­ben ist“

Der Foto­graf Vla­dys­lav Sodel, der ver­schie­dene USAID-Pro­jekte beglei­tet hat, ver­öf­fent­lichte einen viel beach­te­ten Face­book-Post über den Umfang und die Reich­weite der US-Hilfe:

„Diese Hilfe reicht von einem ein­fa­chen USB-Kabel oder einer Liege mit Matratze für Kriegs­flücht­linge […] bis zu Mil­li­ar­den­in­ves­ti­tio­nen in die Sta­bi­li­tät unserer Stromnetze [...].

Ihr könnt euch gar nicht vor­stel­len, wie sehr all das Geld, das die USA über diese Agentur bereit­ge­stellt haben, in unser Leben ein­ge­wo­ben ist – so sehr, dass wir es oft gar nicht bemerken. [...]

Zum Bei­spiel: Du kaufst Kar­tof­feln [im Super­markt] – und wer hat dem Land­wirt die Ver­pa­ckungs­tech­nik zur Ver­fü­gung gestellt? Oder Zwie­beln und Karot­ten – wer hat die Sor­tier­an­la­gen finan­ziert, damit der Bauer Zugang zu Han­dels­ket­ten bekommt? Auf dem Markt in Lwiw [...] kaufst du Gemüse – nicht aus­zu­schlie­ßen, dass die Finan­zie­rung über Mikro­kre­dite für Kon­sum­ge­nos­sen­schaf­ten lief. Oder extrem teurer Dünger und Saatgut, das bereit­ge­stellt wird [...].

In Kyjiw fließt warmes Wasser durch die Heiz­kör­per – ja, auch das ist nicht zuletzt USAID zu ver­dan­ken. Und das kalte Wasser aus dem Hahn übri­gens auch.“

„Bis zu 90 Prozent der ukrai­ni­schen Medien konnten nur dank Zuschüs­sen überleben“

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Bereich, der von USAID unter­stützt wurde, ist die ukrai­ni­sche Medi­en­land­schaft. Forbes schreibt darüber, wie sich die Ein­stel­lung der Finan­zie­rung auf den Jour­na­lis­mus aus­wir­ken könnte. Der Artikel trägt den viel­sa­gen­den Titel: „Außer­halb von Kyjiw werden wir blind“:

„‚Etwa 60 Prozent unseres Budgets bestand aus USAID-Zuschüs­sen‘, sagt Serhii Niki­tenko, Mit­grün­der des Online-Nach­rich­ten­por­tals MOST. Die Seite berich­tete aus der [süd­ukrai­ni­schen] Region Kherson und beob­ach­tete beson­ders die Vergabe öffent­li­cher Aufträge.

MOST ist nicht das einzige ‚Opfer‘. Nach Donald Trumps Dekret, die Finan­zie­rung nicht-mili­tä­ri­scher aus­län­di­scher Ent­wick­lungs­pro­gramme für 90 Tage aus­zu­set­zen, hätten einige ukrai­ni­sche Medien zwi­schen zehn und 100 Prozent ihrer Finan­zie­rungs­quel­len ver­lo­ren, so die Studie ‚För­der­land­schaft für Medien in der Ukraine‘.

Dabei handelt es sich um Hun­derte von Medi­en­pro­jek­ten, wie aus einem Unter­stüt­zungs­auf­ruf der Medi­en­bran­che an Stif­tun­gen, Unter­neh­men und die Bevöl­ke­rung her­vor­geht [...]. In der Erklä­rung werden drei betrof­fene Sparten beson­ders her­vor­ge­ho­ben: inves­ti­ga­tive Medien, regio­nale Redak­tio­nen und Medien-NGOs. Bis zu 90 Prozent der ukrai­ni­schen Medien über­leb­ten bisher nur Dank solcher Zuschüsse [...].“

Wechsel an der Spitze der Rüstungsbeschaffungsbehörde

Im Sommer 2022 grün­dete das ukrai­ni­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rium mit Unter­stüt­zung west­li­cher Partner die Beschaf­fungs­agen­tur für Rüs­tungs­gü­ter (BfR). Sie sollte die Armee mit Muni­tion, Fahr­zeu­gen und Aus­rüs­tung ver­sor­gen, doch die Ergeb­nisse blieben hinter den Erwar­tun­gen zurück. Nach anhal­ten­der Kritik wurde die Lei­te­rin der Agentur ent­las­sen. Ukrai­ni­sche Medien ana­ly­sie­ren die Ursa­chen des Scheiterns.

Die Front­li­nie würde längst in der West­ukraine verlaufen“

Serhii Rakhma­nin, Mit­glied des Ver­tei­di­gungs­aus­schus­ses im ukrai­ni­schen Par­la­ment, erläu­tert im Podcast der Ukra­jinska Prawda, warum die Arbeits­weise der Beschaf­fungs­agen­tur in der Kritik stand:

„Nehmen wir [zum Bei­spiel] den Bedarf des Gene­ral­stabs [...] und schauen uns die kri­ti­schen Muni­ti­ons­ar­ten an, die die Beschaf­fungs­agen­tur in einem Jahr gelie­fert hat.

Von einer Muni­ti­ons­art hat diese Agentur mit 300 Mit­ar­bei­ten­den, hohen Gehäl­tern, großer Unab­hän­gig­keit [...] und enormen Mög­lich­kei­ten in einem Jahr gerade soviel gelie­fert, dass es für knapp drei Monate reicht. Bei einer zweiten Muni­ti­ons­art [reicht die in einem Jahr gelie­ferte Menge] für etwas mehr als einen Monat. Bei einer dritten eine Woche, bei einer vierten vier Tage, bei einer fünften einen Tag und bei einer sechs­ten gerade einmal für vier Stunden Gefecht. [...]

Das sind Zahlen, über die sich schwer strei­ten lässt, weil sie zeigen, wie [in]effektiv die BfR als Beschaf­fer arbei­tet. Wenn die Streit­kräfte nur mit dem [Mate­rial] kämpfen würden, das die Agentur bereit­stellt, würde die Front­li­nie längst hinter [dem Fluss] Sbrutsch [in der West­ukraine] verlaufen.“

 Maryna Bezrukova
Foto: mod.gov.ua

 

„Der Gene­ral­stab kämpft nicht mit Facebook-Likes“

Auch Forbes berich­tet kri­tisch über die Inef­fi­zi­enz der BfR unter der frü­he­ren Leitung:

„Der Skandal um die Sus­pen­die­rung [der ehe­ma­li­gen Lei­te­rin der BfR Maryna] Bez­ru­kova sei ein erzwun­ge­ner Repu­ta­ti­ons­ver­lust für [Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Rustem] Umerov, um Pro­bleme bei der Beschaf­fung für die Streit­kräfte 2025 zu ver­mei­den, so ein Gesprächs­part­ner [von Forbes]. ‚Bez­ru­kova genießt breite öffent­li­che Unter­stüt­zung, aber der Gene­ral­stab kämpft nicht mit Face­book-Likes‘, erklärt er.

Die BfR habe unter Bez­ru­ko­was Führung zwar trans­pa­rent, aber langsam gear­bei­tet, sagt ein ukrai­ni­scher Droh­nen­her­stel­ler, der anonym bleiben möchte. Sein Unter­neh­men erhielt Ende Januar 2025 den Zuschlag für die Lie­fe­rung von Auf­klä­rungs­droh­nen bis zum 1. April.  ‚Wir wissen, dass wir das nicht recht­zei­tig schaf­fen und eine Strafe zahlen müssen, aber anders funk­tio­niert das System nicht‘, klagt er.

Ein anderer Droh­nen­her­stel­ler hält es für falsch, Bez­ru­kova allein die Schuld zu geben. ‚Es gibt immer noch keine klaren Pro­zesse und Ent­schei­dungs­ver­fah­ren für die Beschaf­fung von Waffen. Der Abschluss von Ver­trä­gen hängt von der Geneh­mi­gung des Gene­ral­stabs, der Streit­kräfte und der zustän­di­gen Abtei­lung im Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rium ab, nicht allein von der Beschaf­fungs­agen­tur‘, erklärt er. ‚Bez­ru­kova hätte das alles igno­rie­ren können, um die Pro­zesse zu beschleu­ni­gen, aber sie hat es nicht ris­kiert, weil das straf­recht­li­che Kon­se­quen­zen gehabt hätte‘.“

„Nicht zusehen, wie eine für den Staat sehr wich­tige Agentur zusammenbricht“

Nach der Ent­las­sung von Bez­ru­kova wurde Arsen Zhu­ma­di­lov, Leiter des weithin als erfolg­reich ange­se­he­nen Beschaf­fungs­am­tes für nicht-letale Aus­rüs­tung der Armee im Hin­ter­land, zum kom­mis­sa­ri­schen Leiter der BfR ernannt. In einem Inter­view mit Babel äußerte er sich dazu:

„Macht mir diese Situa­tion Angst? Ist sie ange­nehm? Nein, sie ist nicht ange­nehm. Aber unter diesen Umstän­den konnte ich unmög­lich ‚Nein‘ sagen. Ich fände es unver­ant­wort­lich, taten­los zuzu­se­hen, wie eine für den Staat sehr wich­tige Agentur zusammenbricht.“

 Drohnen und Raketen: die Ent­wick­lung der ukrai­ni­schen Rüstungsindustrie

Fast jede Nacht werden in Russ­land Waf­fen­fa­bri­ken oder Öllager ange­grif­fen. Die dafür nötigen Drohnen und Raketen werden inzwi­schen in der Ukraine pro­du­ziert – ganz anders als noch vor zwei Jahren. Ukrai­ni­sche Medien berich­ten über die Fort­schritte in der hei­mi­schen Pro­duk­tion und die Hürden, die es noch zu über­win­den gilt.

„Die Ukraine stoppt die rus­si­sche Öl- und Gaspumpe“

Olek­sandr Kova­lenko, Mili­tär­be­ob­ach­ter der ukrai­ni­schen Ana­ly­se­gruppe Infor­ma­tio­nal Resis­tance, schreibt in einer Kolumne für NV, Russ­land werde im Jahr 2025 zum Bitt­stel­ler für Öl und Gas:

„[…] 2024 haben ukrai­ni­sche Droh­nen­an­griffe die rus­si­schen Ölex­porte um fast 20 Prozent redu­ziert. […] Die sys­te­ma­ti­schen Angriffe führen nicht nur dazu, dass die [getrof­fe­nen] Unter­neh­men zeit­weise ihre Arbeit unter­bre­chen müssen, sondern zer­stö­ren [gene­rell] deren Leistungsfähigkeit.

Anfang 2022, vor dem Groß­an­griff auf die Ukraine, machten Öl- und Gas­ver­käufe rund 40 Prozent des rus­si­schen Staats­haus­halts aus. Heute ist Gazprom bank­rott und die meisten Rosneft-Töchter sind zah­lungs­un­fä­hig. Dabei fliegen die Drohnen bisher nur über den Ölraf­fi­ne­rien und noch nicht über den Stellen für die Gasversorgung.

Im Kreml ist man sich dessen bewusst, dass man im Krieg mit der Ukraine Mil­li­ar­den von US-Dollar ausgibt, um einen Qua­drat­ki­lo­me­ter nach dem anderen zu erobern – aber das kostet inzwi­schen ein Viel­fa­ches dessen, was es 2022 gekos­tet hat. Nicht in Men­schen­le­ben, nein, der Kreml hat sich noch nie um Men­schen­le­ben geschert. Selbst wenn Russ­land 500 Men­schen pro Qua­drat­ki­lo­me­ter besetz­ten Ter­ri­to­ri­ums ver­liert, wird es nicht auf­hö­ren, bis seine Öl- und Gas­pumpe still­steht. Die Ukraine stoppt diese Pumpe, metho­disch und systematisch.“

Brand in Engels
Foto: Tele­gram

 

„Die Angriffe werden weiter zuneh­men“

Der Mili­tär­ex­perte Kyrylo Dany­lchenko erläu­tert im Online-Magazin LB die lang­fris­ti­gen Folgen solcher Angriffe:

„Ange­sichts der Ziele – ein Öllager in Liski, ein erneu­ter Angriff auf Engels, eine Muni­ti­ons­fa­brik in Tambow, zwei Flug­zeug­werke – besteht die Aufgabe der ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­kräfte derzeit darin, die Schäden an den emp­find­lichs­ten Punkten des Kreml zu ver­grö­ßern: Elek­tro­nik, Mili­tär­che­mie, Flug­zeug­treib­stoff und Flugabwehrraketen.

Bisher spielt uns die Situa­tion in die Hände: Moskau ist nicht in der Lage, die Pro­duk­tion von Lang­stre­cken­droh­nen in der Ukraine zu loka­li­sie­ren oder das Ener­gie­sys­tem zu zer­stö­ren, um einen Kollaps im Hin­ter­land her­bei­zu­füh­ren. [Ebenso schei­tert der Versuch], Häfen wirksam zu blo­ckie­ren oder die Ver­bin­dun­gen zu den Droh­nen­lie­fe­ran­ten im Westen – Eisen­bahn­netze, Brücken und Tunnel – abzuschneiden.

Das bedeu­tet, dass die Angriffe weiter zuneh­men werden. Bei Ver­hand­lun­gen wird diese Karte immer auf dem Tisch liegen: bis zu einer Mil­li­arde US-Dollar Verlust allein bei [der Ölraf­fi­ne­rie] Kris­tall in Engels, jede Nacht Brände, stra­te­gi­sche Unter­neh­men in Flammen.“Formularbeginn

„Jeder Schuss mit einer Drohne wird immer teurer”

Die Ukra­jinska Prawda sprach mit Martin Brest, einem lang­jäh­ri­gen Autor und Kolum­nis­ten, der jetzt Drohnen pro­du­ziert. Im Inter­view äußert er seine Besorg­nis über die stei­gen­den Kosten für die zuneh­mend kom­plexe Pro­duk­tion von Drohnen und Raketen für deep strikes [Luft­schläge tief im Innern des rus­si­schen Staatsgebiets]:

„Wir sind Zeugen des steilen Auf­stiegs der ukrai­ni­schen Inge­nieurs­kunst. Ganz ehrlich, er ist wirk­lich steil! Manch­mal sehe ich eine [tech­ni­sche] Lösung [bei der Her­stel­lung ukrai­ni­scher Waffen] und denke: ‚Ver­dammt, das ist gött­lich!‘ Wir erfin­den nicht nur, wir testen auch das, was wir pro­du­zie­ren. Also zwei in einem. Solche Unter­neh­men gibt es nicht viele auf der Welt.

Gleich­zei­tig ist es sehr schwie­rig, die deep strike-Indus­trie in der Ukraine zu ent­wi­ckeln. Und das Problem wird jeden Monat größer. Die guten alten Zeiten, in denen wir nach Belie­ben jeden rus­si­schen Flug­platz oder jede Raf­fi­ne­rie angrei­fen konnten, sind vorbei. […] Es ist sehr schwie­rig, diese Mission jetzt zu erfül­len. Die Drohne selbst wird immer kom­ple­xer […] und jeder ein­zelne Schuss wird immer teurer...“

Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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