Pres­se­schau (20. Juni bis 3. Juli 2024)

Wahlen in Frank­reich und den USA: Was steht für die Ukraine auf dem Spiel? +++ Top­ge­ne­ral Jurij Sodol ent­las­sen +++ Viktor Orbáns Über­ra­schungs­be­such in Kyjiw

Wahlen in Frank­reich und den USA: Was steht für die Ukraine auf dem Spiel?

In diesem welt­wei­ten Super­wahl­jahr haben zwei Ereig­nisse der letzten Wochen in der Ukraine große Auf­merk­sam­keit erregt: die Debatte zwi­schen den US-Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten Joe Biden und Donald Trump am 27. Juni, die als Miss­erfolg für Biden gewer­tet wurde, und die fran­zö­si­schen Par­la­ments­wah­len, die die Posi­tion von Emma­nuel Macron, einem der pro­fi­lier­tes­ten proukrai­ni­schen Poli­ti­ker Europas, merk­lich schwä­chen könnten. Die ukrai­ni­schen Medien ana­ly­sie­ren die mög­li­chen Aus­wir­kun­gen auf die Unter­stüt­zung für ihr Land.

„Eine tech­no­kra­ti­sche Regie­rung hat Vor­teile für Macron – aber auch für die Ukraine“

Die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda schreibt über mög­li­che posi­tive Sze­na­rien für die Ukraine im Zusam­men­hang mit den fran­zö­si­schen Wahlen:

„In einem Sze­na­rio, in dem die [links­po­pu­lis­ti­sche] Partei von Mélen­chon die Linke domi­niert, wäre ein Bündnis zwi­schen der ‚Neuen Volks­front‘ [kurz vor der vor­ge­zo­ge­nen Par­la­ments­wahl gegrün­de­tes linkes Wahl­bünd­nis, Anmer­kung der Redak­tion] und den Macro­nis­ten nahezu unmöglich.

In diesem Fall könnte eine tech­no­kra­ti­sche Regie­rung der Ausweg sein, not­falls auch vor­ge­zo­gene Neu­wah­len (die frü­hes­tens in einem Jahr statt­fin­den könnten). Fran­zö­si­schen Medi­en­be­rich­ten zufolge zieht Macrons Team ein solches Sze­na­rio ernst­haft in Erwägung.

Das Sze­na­rio einer tech­no­kra­ti­schen Regie­rung hat eine Reihe von Vor­tei­len für Prä­si­dent Macron – aber auch für die Ukraine.

Im Gegen­satz zu einer poli­ti­schen ‚Koha­bi­ta­tion‘ – einer Situa­tion, in der Prä­si­dent und Pre­mier­mi­nis­ter unter­schied­li­chen Par­teien ange­hö­ren – würde sich ein tech­no­kra­ti­scher Pre­mier­mi­nis­ter nicht in die Außen- und Ver­tei­di­gungs­po­li­tik ein­mi­schen, die in Frank­reich tra­di­tio­nell dem Prä­si­den­ten oblie­gen. Gleich­zei­tig könnte dies ein Sze­na­rio sein, in dem die der­zei­tige Unter­stüt­zung Frank­reichs für die Ukraine, ins­be­son­dere die mili­tä­ri­sche Unter­stüt­zung, nicht abnimmt.“

„Die Unter­stüt­zung der Ver­ei­nig­ten Staaten ist absolut entscheidend“

Ange­sichts des schwa­chen Auf­tritts von Joe Biden in der TV-Debatte betont der ehe­ma­lige ukrai­ni­sche Außen­mi­nis­ter Pawlo Klimkin in seiner Kolumne für NV die zen­trale Rolle eines proukrai­ni­schen US-Prä­si­den­ten für Kyjiw:

„Nach dieser Debatte muss sich etwas ändern. Es reicht nicht, dass Biden zugab, in dieser Debatte nicht der Beste gewesen zu sein, [er] muss auch erklä­ren, was sich jetzt ändern soll und wie. Andern­falls wird die US-ame­ri­ka­ni­sche Demo­kra­tie in eine insti­tu­tio­nelle Krise geraten. Und das ist sehr schlecht für uns, denn die Unter­stüt­zung der Ver­ei­nig­ten Staaten ist absolut ent­schei­dend. Ganz gleich, was wir mit Europa oder mit unseren anderen Part­nern machen, die Ver­ei­nig­ten Staaten sind für uns von zen­tra­ler Bedeu­tung. Wir können nicht auf sie ver­zich­ten, morgen nicht und über­mor­gen auch nicht.

Mit seiner 50-jäh­ri­gen Erfah­rung ver­steht Biden einer­seits sehr gut, was Russ­land heute ist und wer Putin ist, und ande­rer­seits wird er meiner Meinung nach wei­ter­hin eine sehr vor­sich­tige Linie ver­fol­gen. Diese Vor­sicht schien während der Debatte […] zwi­schen den Zeilen durch.“

Die Demo­kra­ten in den USA stehen vor zwei großen Problemen

 LB erläu­tert die Pro­bleme, die ein kurz­fris­ti­ger Wechsel des Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten für die Demo­kra­ti­sche Partei mit sich bringen würde:

„Viel­leicht wären die Chancen, Prä­si­dent Biden zu erset­zen, größer, wenn die Demo­kra­ten nicht zwei große Pro­bleme hätten. Erstens basierte die gesamte Wahl­kampf­stra­te­gie der ‚Blauen‘ [Demo­kra­ti­sche Partei der USA, Anmer­kung der Redak­tion] auf Kan­di­dat Joe Biden. […] Er galt als ‚die einzige Person, die Trump jemals geschla­gen hat‘. Jetzt muss all das ver­wor­fen und eine neue Stra­te­gie ent­wi­ckelt werden. Und die Zeit drängt. Ein neuer Kan­di­dat müsste spä­tes­tens in der ersten August­hälfte ernannt werden.

Das zweite große Problem der Demo­kra­ten: Es gibt keine ange­mes­sene Alter­na­tive zu Biden. Es geht nicht nur darum, Joe Biden zu erset­zen. Der poten­zi­elle neue Kan­di­dat muss Donald Trump schla­gen; es darf kein Statist sein, der eine ver­nich­tende Nie­der­lage erleidet.“

Top­ge­ne­ral Jurij Sodol entlassen

Am 24. Juni gab Wolo­dymyr Selen­skyj die Ent­las­sung von Gene­ral­leut­nant Jurij Sodol, dem Befehls­ha­ber der ukrai­ni­schen Streit­kräfte in den Regio­nen Luhansk, Donezk und Sapo­rischschja, bekannt – ein sel­te­ner Wechsel in den obers­ten Rängen der ukrai­ni­schen Armeeführung.

Ein Kom­man­deur „aus der Tsche­tsche­nien- und Afghanistan-Ära“

Der Haupt­grund für die Ent­las­sung Sodols sei sein Umgang mit mili­tä­ri­schem Per­so­nal gewesen, berich­tet Liga und lässt unter anderem Sol­da­ten zu Wort kommen:

Sodol sei ein typi­scher Kom­man­deur „aus der Tsche­tsche­nien- und Afgha­ni­stan-Ära“, sagt ein Mari­ne­sol­dat, einer der Gesprächs­part­ner von Liga. „Er ist alles andere als ein moder­ner Offi­zier. Es gab Gerüchte, dass er sich Land­kar­ten aus Papier zeich­nen lässt, während alle anderen sichere elek­tro­ni­sche Karten benut­zen. […] [Bei einer Ope­ra­tion] seien die Mari­ne­sol­da­ten an einen Ort geschickt worden, an dem ein Angriff phy­sisch unmög­lich gewesen sei, so der Soldat. Sodol habe sein Per­so­nal nicht geschätzt, weder Offi­ziere noch Soldaten. […]

99 Prozent der Truppe würden den General hassen für das, was er tue, betonte [ein bekann­ter Soldat mit dem Kampf­na­men] Taurus, in seinem [Facebook-]Beitrag. Ihm zufolge ‚hat dieser General mehr ukrai­ni­sche Sol­da­ten getötet als jeder rus­si­sche Befehlshaber‘.“

„Bei fast jedem General kann man Gründe finden, ihn zu entlassen“

Serhij Rach­ma­nin, Mit­glied des Ver­tei­di­gungs­aus­schus­ses des ukrai­ni­schen Par­la­ments, argu­men­tiert in einer Kolumne für NV hin­ge­gen, es sei nicht ange­mes­sen, Sodol allein die Schuld zu geben:

„Ist General Sodol ein Hei­li­ger? Mit Sicher­heit nicht. Ist General Sodol der schlech­teste General der ukrai­ni­schen Streit­kräfte? Darüber kann man unter­schied­li­cher Meinung sein […], aber der schlech­teste ist er nicht. Warum wurde er gerade jetzt ent­las­sen? Ich denke, weil jemand für die mili­tä­ri­schen Miss­erfolge ver­ant­wort­lich gemacht werden musste. Wahr­schein­lich war das der indi­rekte Versuch […], wenn schon nicht Ober­be­fehls­ha­ber Olek­sandr Syrskyj zu treffen, so doch zumin­dest ein Umfeld zu schaf­fen, um ihn aktiver kri­ti­sie­ren zu können.

Bedeu­tet das, dass es keinen Grund gab, Sodol zu ent­las­sen? Wenn man ehrlich ist, kann man bei fast jedem General, fast jedem Befehls­ha­ber Gründe finden, ihn zu entlassen.“

Sodols Nach­fol­ger: „ein Mann von Format“

In ihrem großen Porträt über Sodol berich­tet die Ukra­jinska Prawda auch über Sodols Nach­fol­ger Andrij Hnatow:

„Ein Mari­ne­kom­man­deur, der sechs Jahre lang unter Hnatow diente, beschreibt den General als ‚sehr ver­ant­wor­tungs­be­wusst und mensch­lich‘ und betont, dass viele erfah­rene Kom­man­deure und Sol­da­ten zu ihm aufschauen.

‚Als […] meine Kame­ra­den und ich an der Front dienten, in den Schüt­zen­grä­ben, kam Andrij Wik­to­ro­wytsch [Hnatow] fast jeden Tag zu unseren Stel­lun­gen. Er kannte alle Sol­da­ten mit Namen. Er half uns, Pro­bleme zu lösen, ob finan­zi­elle oder all­täg­li­che. Er ist ein Mann von Format. Außer­dem hat er immer die Ver­ant­wor­tung für alles über­nom­men und die Sol­da­ten nicht ihrem Schick­sal über­las­sen‘, erin­nert sich der Mari­ne­sol­dat im Gespräch mit der Ukra­jinska Prawda.“ 

Viktor Orbáns Über­ra­schungs­be­such in Kyjiw

Der unga­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent Viktor Orbán, bekann­ter Kri­ti­ker der Waf­fen­hilfe für die Ukraine und oft als „Ver­bün­de­ter Putins” bezeich­net, besuchte am 2. Juli zum ersten Mal seit Beginn des Angriffs­krie­ges die Ukraine. Sein letzter Besuch liegt 12 Jahre zurück, damals war noch Wiktor Janu­ko­witsch an der Macht. Das Treffen mit Prä­si­dent Selen­skyj fand einen Tag nach der Über­nahme der EU-Rats­prä­si­dent­schaft durch Ungarn statt. Die ukrai­ni­schen Medien ana­ly­sie­ren die Hin­ter­gründe des über­ra­schen­den Besuchs.

Mehr Kon­takte zu Moskau als zu Kyjiw

Hro­madske geht der pro­rus­si­schen Haltung Orbáns auf den Grund:

„Seit Beginn des großen Krieges unter­hal­ten unga­ri­sche Regie­rungs­ver­tre­ter mehr offi­zi­elle Kon­takte mit Moskau als mit Kyjiw. So reiste Außen­mi­nis­ter Péter Szi­j­jártó seit Februar 2022 viermal nach Russ­land. Auch Viktor Orbán selbst scheut den Kontakt zum Kreml nicht. Im ver­gan­ge­nen Oktober traf sich der unga­ri­sche Premier in Peking mit Wla­di­mir Putin.

Als Jour­na­lis­ten Orbán dafür kri­ti­sier­ten, dem rus­si­schen Dik­ta­tor in China die Hand geschüt­telt zu haben, ant­wor­tete der unga­ri­sche Regie­rungs­chef, er habe nichts gegen ein ein­ver­nehm­li­ches Ver­hält­nis mit Russland.

‚Unsere Politik unter­schei­det sich von der vieler anderer. Wir ver­fol­gen keine Stra­te­gie des Krieges, sondern des Frie­dens. Und wir wollen alles dafür tun, dass es Frieden gibt. Deshalb unter­stüt­zen wir alle Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­näle mit Russ­land, sonst gibt es keine Chance auf Frieden‘, sagte Orbán im ver­gan­ge­nen Oktober.

Der unga­ri­sche Minis­ter­prä­si­dent war auch der einzige west­li­che Staats­chef, der sich nach der rus­si­schen Inva­sion in der Ukraine per­sön­lich mit Wla­di­mir Putin traf. Neben regel­mä­ßi­gen Kon­tak­ten auf höchs­ter Ebene setzt sich Ungarn auch für eine wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit mit dem Aggres­sor­staat ein.“

„Orbán steht unter starkem Druck seiner euro­päi­schen Partner“

Die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda ana­ly­siert die poli­ti­schen Her­aus­for­de­run­gen, vor denen Orbán steht:

„[…] Viktor Orbán steht unter starkem Druck seiner euro­päi­schen Partner. Die direkte Kon­fron­ta­tion mit Kyjiw hat Ungarn auf der euro­päi­schen Bühne iso­liert. Vor allem scheint [Orban] – mona­te­lan­gen Bemü­hun­gen zum Trotz – nicht dem kon­ser­va­ti­ven EKR-Block im Euro­päi­schen Par­la­ment [Frak­tion der Euro­päi­schen Kon­ser­va­ti­ven und Refor­mer] bei­tre­ten zu können.

Selbst für Marine Le Pens fran­zö­si­sche Ras­sem­blem­ent Natio­nal ist die Part­ner­schaft mit offen pro­rus­si­schen Kräften zu gefähr­lich geworden […].

Während der unga­ri­schen EU-Rats­prä­si­dent­schaft und während im Euro­päi­schen Par­la­ment Füh­rungs­po­si­tio­nen ver­teilt werden, ist es für Orbán von Vorteil, die Bezie­hun­gen zur Ukraine kon­struk­ti­ver zu gestal­ten. Das könnte einer der Haupt­gründe für den Poli­tik­wech­sel des unga­ri­schen Regie­rungs­chefs sein.

Wenn es aber aus­schließ­lich um die Zustän­dig­keits­be­rei­che [in der neu zu beset­zen­den EU-Kom­mis­sion, die vom EU-Par­la­ment bestä­tigt werden müssen] geht, könnte die Annä­he­rung von kurzer Dauer sein.“

„Orbán ver­sucht, etwas zu sagen, das Putin gefällt“

Bei seinem Treffen mit dem ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten schlug Orbán vor, einen Waf­fen­still­stand zu ver­ein­ba­ren, bevor Frie­dens­ge­sprä­che geführt werden. Selen­skyj lehnte dies ab. Olek­sandr Mereschko, Vor­sit­zen­der des Par­la­ments­aus­schus­ses für Außen­po­li­tik und inter­na­tio­nale Zusam­men­ar­beit, äußerte sich gegen­über LB dazu folgendermaßen:

„[Orbáns] Aussage über einen Waf­fen­still­stand finde ich, gelinde gesagt, etwas merk­wür­dig. Und er spricht den Fal­schen an. Denn wenn es um einen Waf­fen­still­stand geht, ist nicht das Opfer der Aggres­sion gefragt, sondern der Aggressor. [...]

[Orbáns Aus­sa­gen] können höchs­tens als Versuch inter­pre­tiert werden, Putins Gedan­ken oder dessen Linie zu erraten. Ich glaube nicht, dass es eine kon­krete Anwei­sung aus Moskau gibt oder dass [Orbán] direkt im Inter­esse Putins handelt. Aber er ver­sucht, etwas zu sagen, das Russ­land und Putin gefällt.“

 

 

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Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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