Pres­se­schau (18. bis 31. Juli 2024)

Gedenken an die Toten von Oleniwka, Kyjiw.
Foto: IMAGO /​ ZUMA Press Wire

Oleniwka: Schre­cken der Erin­ne­rung +++ „Tran­sit­krieg” um rus­si­sches Öl +++ Olym­pi­sche Hoff­nun­gen und Sorgen

Oleniwka: Schre­cken der Erinnerung

In der Nacht vom 28. auf den 29. Juli 2022 kam es zu einer ver­hee­ren­den Explo­sion in einem Block des Gefäng­nis­ses von Oleniwka im rus­sisch besetz­ten Gebiet der Region Donezk. Dort waren ukrai­ni­sche Kriegs­ge­fan­gene aus Mariu­pol unter­ge­bracht, ins­be­son­dere aus dem Asow-Regi­ment. Bei der Explo­sion starben min­des­tens 50 ukrai­ni­sche Sol­da­ten, viele weitere wurden ver­letzt. Die UN-Unter­­su­chun­g, die von Russ­land behin­dert wurde, ist noch nicht abge­schlos­sen. Berichte von Über­le­ben­den weisen auf eine Zer­stö­rung durch Russ­land hin.

„Wahr­schein­lich ist es der Geruch, an den ich mich am meisten erinnere“

Ukra­jinska Prawda sprach mit einem der Über­le­ben­den mit dem mili­tä­ri­schen Ruf­na­men „Craft“. Der heute 23-jährige Droh­nen­pi­lot schil­dert detail­liert, was er vor zwei Jahren erlebte:

„Ich hatte geschla­fen und wachte wegen der Wunde und der zweiten Explo­sion auf. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte – ich hatte ein Loch im Bauch, innere Blu­tun­gen, mein Körper brannte. Ich schaute an mir her­un­ter und sah, dass meine Glied­ma­ßen unver­letzt waren. Als ich den starken Rauch sah, wurde mir klar, dass ich raus musste. Der Raum stand bereits in Flammen. Ich sah die ver­brann­ten Körper meiner Kame­ra­den, die in den Betten ‚geschmol­zen‘ waren. [...] Wahr­schein­lich ist es der Geruch, an den ich mich am meisten erin­nere. Ein selt­sa­mer, irgend­wie gif­ti­ger Rauch­ge­ruch, der Geruch ver­brann­ter Leichen, helle Flammen über dem Dach und Glas­wolle, die wie tausend kleine Nadeln auf dich herabfällt.“

„Man hätte Men­schen retten können, wenn man ihnen recht­zei­tig gehol­fen hätte“

Die Gefäng­nis­lei­tung habe sich nicht um die Ver­letz­ten geküm­mert und erst nach Stunden medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung bereit­ge­stellt, erin­nerte sich ein anderer Über­le­ben­der, Ostap, im Inter­view mit Sus­pilne:

„Wir zer­ris­sen einfach unsere Klei­dung, banden sie um unsere Glieder und machten so einen impro­vi­sier­ten Druck­ver­band. So konnten wir die Blutung stoppen. Nach etwa 40 Minuten bis zu einer Stunde warfen uns die Gefäng­nis­an­ge­stell­ten einige Bett­la­ken zu, die wir zer­ris­sen und damit die Männer ver­ban­den. Die Männer began­nen an Blut­ver­lust und Ver­bren­nun­gen zu sterben. Es gab einige, die Ver­bren­nun­gen am ganzen Körper hatten. Und es gab eine Szene, die ich nie ver­ges­sen, von der ich immer spre­chen werde. Ein Kamerad war sehr schwer ver­letzt. Ich ging zu ihm, um zu sehen, wie es ihm ging. Er war tot. Und der stell­ver­tre­tende Gefäng­nis­di­rek­tor stand da, trank Kaffee und fragte: ‚Oh, ist er schon kre­piert?‘ Und bis zum Morgen gab es etwa sechs oder neun Per­so­nen, die auf diese Weise gestor­ben waren. Men­schen, die man hätte retten können, wenn man ihnen recht­zei­tig gehol­fen hätte.“

„Das kann kein Zufall sein“

Der Men­schen­rechts­ak­ti­vist und Experte des Regio­nal Center for Human Rights Roman Mar­ty­now­skij äußert gegen­über Radio Swoboda die Ver­mu­tung, dass es sich um einen Ter­ror­akt der Rus­si­schen Föde­ra­tion gehan­delt habe:

„Laut Mar­ty­now­skij spre­chen mehrere Fakten dafür. Erstens ereig­nete sich die Explo­sion in einem Gebäude, in das wenige Tage zuvor aus­schließ­lich Gefan­gene des Asow-Regi­ments verlegt worden waren.

‚Das kann kein Zufall sein. Außer­dem war dieses Gebäude von den anderen fünf Kaser­nen getrennt. Und die Explo­sion ereig­nete sich genau in der Baracke, in die die Asow-Männer gerade verlegt worden waren und die sich in einiger Ent­fer­nung befand‘, erklärt der Menschenrechtsaktivist.

Der zweite Punkt sei die Prä­zi­sion der Explo­sion. Und drit­tens die Zahl der Opfer. Min­des­tens fünfzig ukrai­ni­sche Sol­da­ten seien bei dem Angriff getötet worden. Der vierte Punkt sei das Ver­hal­ten der Gefäng­nis­ver­wal­tung, [...] das den Ereig­nis­sen in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli 2022 vorausging.

‚Wenige Stunden vor der Tra­gö­die wurden die Ver­hal­tens­re­geln in der Kaserne geän­dert – die Gefan­ge­nen durften die Kaserne nach 23 Uhr nicht mehr ver­las­sen. Bis dahin […] durfen die Leute auch nach 23 Uhr raus, um ihren Bedürf­nis­sen nach­zu­ge­hen. Aber an diesem Tag, dem 28. Juli, war es ver­bo­ten‘, erklärt Roman Martynowskij.“

Tran­sit­krieg“ um rus­si­sches Öl

Die Ukraine ver­schärft die Sank­tio­nen gegen Lukoil, den größten pri­va­ten Ölkon­zern Russ­lands. Bis Juni lie­ferte Lukoil Öl über den ukrai­ni­schen Zweig der Druschba-Pipe­line nach Ungarn, in die Slo­wa­kei und nach Tsche­chien. Nun hat Kyjiw ein Tran­sit­ver­bot ver­hängt, das rund ein Drittel der unga­ri­schen und 45 Prozent der slo­wa­ki­schen Ölim­porte zum Erlie­gen bringt. Beide Länder haben diesen Schritt bereits als aggres­siv bezeich­net und Gegen­maß­nah­men angekündigt.

„Es ist eine der wich­tigs­ten Auf­ga­ben der Ukraine, Russ­land um diese Ein­nah­men zu bringen.“

Die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda erläu­tert die ukrai­ni­schen Beweg­gründe für das Verbot:

„Das Haupt­ziel der Ukraine ist es, die Ein­nah­men des Aggres­sor­lan­des zu ver­rin­gern. Schließ­lich wird das gesamte Geld, das der Kreml als Gewinn erhält, in den Krieg inves­tiert. Dieser Schritt der Ukraine ergänzt die Angriffe auf [rus­si­sche] Ölraf­fi­ne­rien, Öllager und Export­ter­mi­nals: Der Krieg dauert nun schon fast drei Jahre an, und die Ener­gie­ex­porte ver­sor­gen Russ­land immer noch mit den not­wen­di­gen Mitteln, um seine Aggres­sion fort­zu­set­zen und sogar zu eska­lie­ren. [...] die Russen erhal­ten immer noch fast 300 Mil­lio­nen Euro pro Tag aus dem Verkauf von Öl und etwas weniger aus dem Verkauf von Ölpro­duk­ten. Es ist eine der wich­tigs­ten Auf­ga­ben der Ukraine, Russ­land um diese Ein­nah­men zu bringen.“

„Für Russ­land ist es von Vorteil, die Abnei­gung der Ungarn gegen die Ukraine zu verstärken“

LB ist der Ansicht, dass die unga­ri­schen und slo­wa­ki­sche Kritik poli­tisch moti­viert seien:

„Wenn unga­ri­sche und slo­wa­ki­sche Beamte von mög­li­chem Treib­stoff­man­gel an den Tank­stel­len spre­chen, über­trei­ben sie: Auch wenn die rus­si­schen Tran­sit­men­gen zurück­ge­gan­gen sind, haben beide Länder Zugang zu alter­na­ti­ven Ölver­sor­gungs­rou­ten. Es ist nur eine Frage des Preises und des poli­ti­schen Willens. Man weiß nicht genau, wie viel die Slo­wa­kei und Ungarn für rus­si­sches Öl bezah­len. Höchst­wahr­schein­lich ver­kauft es der Kreml den Regie­run­gen Orbán und Fico mit einem erheb­li­chen Rabatt. Die Frage ist: Was sind die Gegen­leis­tun­gen für diese Vergünstigungen?

‚Ich habe den Ein­druck, dass Ungarn und Russ­land dieses Spiel gespielt haben, um die unga­ri­sche Gesell­schaft ein­zu­schüch­tern. Um sie gegen die Ukraine auf­zu­brin­gen. Für Russ­land ist es von Vorteil, die Abnei­gung der Ungarn gegen die Ukraine zu ver­stär­ken. Damit sie den EU-Bei­tritt der Ukraine und Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukraine wei­ter­hin blo­ckie­ren. Ich denke, deshalb wurde diese Kam­pa­gne gestar­tet‘, sagt Wolo­dymyr Omelt­schenko, Direk­tor für Ener­gie­pro­gramme am Rasumkow-Zentrum.“

„Tsche­chien löst sich all­mäh­lich aus der Abhängigkeit“

Auch die tsche­chi­schen Ölim­porte sind vom Lukoil-Verbot betrof­fen, aller­dings in gerin­ge­rem Maße als die unga­ri­schen und slo­wa­ki­schen. Das sei auf die Politik des Landes zur Diver­si­fi­zie­rung der Ölver­sor­gung zurück­zu­füh­ren, die als Vorbild für andere Länder in der Region dienen solle, meint Radio Swoboda:

„Ener­gie­ex­per­ten ver­wei­sen auf das Bei­spiel Tsche­chi­ens, das eben­falls rus­si­sches Öl über die Druschba-Pipe­line impor­tiert, aber nicht so stark vom par­ti­el­len Tran­sit­ver­bot durch die Ukraine betrof­fen ist.

‚Es ist ein Land, das sehr abhän­gig von rus­si­schem Pipe­line-Öl war, in den letzten drei Jahren aber einen lang­sa­men Über­gang voll­zo­gen und seine Abhän­gig­keit ver­rin­gert hat. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat Tsche­chien 52 Prozent weniger rus­si­sches Pipe­line-Öl ver­braucht als in den ersten sechs Monaten des Vor­jah­res. Das Land löst sich also all­mäh­lich aus der Abhän­gig­keit. Das ist ein gutes Bei­spiel für den poli­ti­schen Willen und die Zeit, die ein Land braucht, um die [rus­si­schen] Lie­fe­run­gen tat­säch­lich voll­stän­dig zu erset­zen‘, sagt Wajb­chaw Rah­ch­unan­dan, Experte am Centre for Energy and Clean Air Studies.“

Olym­pi­sche Hoff­nun­gen und Sorgen

Am 26. Juli haben die Olym­pi­schen Som­mer­spiele in Paris begon­nen, bei denen rund 140 Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten die Ukraine ver­tre­ten. Es ist die nied­rigste Zahl seit der Unab­hän­gig­keit des Landes 1991, was vor allem auf die rus­si­sche Inva­sion zurück­zu­füh­ren ist. Die ukrai­ni­schen Medien berich­ten aus­führ­lich über das Ereignis.

„Die ukrai­ni­schen Ath­le­ten werden in Paris 13 bis 15 Medail­len gewinnen“

Cham­pion, der Spor­ta­b­le­ger der Ukra­jinska Prawda, skiz­ziert die Medail­len­hoff­nun­gen der ukrai­ni­schen Delegation:

„Sport ist im All­ge­mei­nen unbe­re­chen­bar, die Olym­pi­schen Spiele erst recht. Natür­lich werden nicht alle [...] Ukrai­ner ihre olym­pi­schen Träume ver­wirk­li­chen können, aber ande­rer­seits werden uns einige über­ra­schen. Seien es die ukrai­ni­schen Taucher, die Ruderer oder die ukrai­ni­schen Sport­schüt­zen [...]. Unsere Pro­gno­sen sind zurück­hal­tend, denn die Dynamik der letzten Jahre war eher negativ, und der große Krieg hat seinen Teil dazu bei­getra­gen. Die ukrai­ni­schen Ath­le­ten werden in Paris 13 bis 15 Medail­len gewin­nen, dar­un­ter zweimal Gold.“

„Die Ukraine ver­tei­digt die olym­pi­schen Prin­zi­pien wie kein anderes Land“

Nur etwa 15 rus­si­sche Ath­le­ten werden an den Wett­kämp­fen unter neu­tra­ler Flagge teil­neh­men – eine ver­schwin­dend geringe Zahl im Ver­gleich zu den Olym­pi­schen Spielen 2021 in Tokio, als die rus­si­sche Dele­ga­tion rund 300 Ath­le­ten umfasste. Im Inter­view mit LB  bezeich­net Olena Howo­rowa, Bron­ze­me­dail­len­ge­win­ne­rin bei den Olym­pi­schen Spielen 2000 und Sport­be­ra­te­rin des ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten, dies als eine der wich­tigs­ten Errun­gen­schaf­ten der ukrai­ni­schen Sportaktivisten:

„Bei den Olym­pi­schen Spielen geht es um Respekt, Inte­gri­tät und Fair­ness, und wenn Raketen auf unser Land fliegen und die meisten rus­si­schen und bela­rus­si­schen Sport­ler zu den Gescheh­nis­sen schwei­gen und viele das blutige Regime unter­stüt­zen, ist das unmensch­lich. [...] Die Welt muss ver­ste­hen, dass sie auf den Sport­plät­zen nichts zu suchen haben. Die Ukraine ver­tei­digt die olym­pi­schen Prin­zi­pien wie kein anderes Land. Ich bin allen dankbar, die an unserem Kampf teilnehmen. [...]

Einige inter­na­tio­nale Ver­bände argu­men­tie­ren, dass die [rus­si­schen] Ath­le­ten keine Schuld trügen, dass sie Geiseln der Ver­hält­nisse seien. Ich bin der Meinung, dass ein Sport­ler aus der Rus­si­schen Föde­ra­tion oder Belarus, der mit der Ter­ror­po­li­tik seines Landes nicht ein­ver­stan­den ist, die Mög­lich­keit gehabt hätte, als Mit­glied des Refugee Olympic Team an den Olym­pi­schen Spielen teil­zu­neh­men. [...] Auf diese Weise würden diese Ath­le­ten ihre Hingabe zum Sport und ihre Unnach­gie­big­keit gegen­über dem Regime in ihren Ländern demonstrieren.“

„Eine mehr­jäh­rige Des­in­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne gegen das IOC und Frankreich“

Russ­land ver­brei­tet vor allem schlechte Nach­rich­ten über die Olym­pi­schen Spiele – wie schlecht die Sicher­heits­lage angeb­lich sei oder wie sehr Paris unter dem Verkehr leide. Radio Swoboda widmete den rus­si­schen Fake News zu Olympia 2024 einen eigenen Artikel:

„Im Sommer 2023 erschien ein angeb­li­cher Doku­men­tar­film mit dem Titel ‚Die Olym­pi­schen Spiele sind geschei­tert‘. Darin sprach die mit­hilfe künst­li­cher Intel­li­genz erzeugte Stimme des Hol­ly­wood-Schau­spie­lers Tom Cruise über das Schei­tern der Vor­be­rei­tun­gen für die bevor­ste­hen­den Olym­pi­schen Spiele in Paris.

Dieser Inhalt war einer der ersten und viel­leicht der wir­kungs­vollste einer mehr­jäh­ri­gen Des­in­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne, die sich im Vorfeld der Olym­pi­schen Som­mer­spiele gegen das Inter­na­tio­nale Olym­pi­sche Komitee (IOC) und Frank­reich richtete.

Seitdem haben Exper­ten für Fake News eine Flut ähn­li­cher Videos, Text­bei­träge und anderer Des­in­for­ma­ti­ons­ma­te­ria­lien ana­ly­siert, von denen ein großer Teil mut­maß­lich von den­je­ni­gen stammt, die das Micro­soft Threat Ana­ly­sis Center als ‚auf­stre­bende und ein­fluss­rei­che rus­si­sche Akteure‘ bezeichnet.“

 

Geför­dert durch:

Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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