„Krieg der Ingenieure“

Presseschau 16. bis 28. Oktober 2025:
Russland drängt die Ukraine in die Kälte +++ Harte Zeiten für die ukrainische Armee +++ 150 Kampfjets aus Schweden: Neues Gleichgewicht am Himmel?
Russland drängt die Ukraine in die Kälte
Mit verstärkten Angriffen auf Energie- und Heizsysteme versucht Russland, die Ukraine vor Beginn der kalten Jahreszeit zu schwächen. Trotz einer verbesserten Luftabwehr warnen die Behörden vor einem noch schwierigeren Winter als 2022/23. Die Heizungen sind landesweit noch nicht überall in Betrieb genommen worden. Ukrainische Medien analysieren drohende Engpässe sowie Strategien, um der Kälte zu trotzen.
„Krieg der Ingenieure: Die einen bauen auf, die anderen zerstören“
Die Ukrajinska Prawda berichtet über düstere Prognosen in der Energiebranche:
„‚In diesem Winter wird es definitiv Engpässe geben. Schon heute wird fast im ganzen Land bei Notfällen immer wieder der Strom abgeschaltet. Im Winter erwartet uns höchstwahrscheinlich ein 4x2-Szenario: vier Stunden ohne Strom, zwei Stunden mit Strom‘, prognostiziert der Vertreter eines staatlichen Energieunternehmens.
[...] in Front- und Grenzregionen werde die Lage am schwierigsten. [...] eines der Hauptprobleme sei, dass die Luftabwehr keinen hundertprozentigen Schutz biete. ‚Wenn 30 bis 50 Drohnen und Raketen auf eine Anlage fliegen, können selbst die leistungsstärksten Systeme nicht alles abfangen. Ein einziger präziser Treffer reicht, um einen Kraftwerksblock lahmzulegen [...]‘, erklärt er.
Gleichzeitig greifen die Russen auch die Gasinfrastruktur an: Förder[anlagen], unterirdische Speicherkompressoren, regionale Gasverteilungsnetze. ‚Ihr Ziel ist es [...], den Gashaushalt zu stören, sodass die Ukraine [...] Brennstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung nicht mehr stabil liefern kann‘, erklärt der Manager eines anderen Energieunternehmens [...].
Die Situation werde dadurch erschwert, dass das russische Militär bei der Planung und Vorbereitung seiner [...] Angriffe von Energie-Fachleuten unterstützt werde, die [...] [ukrainische] Lücken und Schwachstellen genau kennen.
‚Dies ist kein Krieg der Waffen mehr – es ist ein Krieg der Ingenieure. Auf beiden Seiten sitzen Energieexperten, die Angriffe überwachen und die Megawatt sowie Reserven zählen. Die einen bauen auf, die anderen zerstören. Die Frontlinie verläuft mittlerweile nicht mehr nur in den Schützengräben, sondern auch zwischen den Kontrollräumen‘, fügt ein Unternehmensvertreter hinzu.“
„Behörden vermeiden ehrliches Gespräch mit der Bevölkerung“
Die LB-Journalistin Lesia Padalka ist enttäuscht von Kyjiws Führung, die die Bevölkerung der Hauptstadt nicht transparent über die bevorstehenden Gefahren von Stromausfällen und Problemen mit der Wärmeversorgung informiere:
„‚[...] die Zentralregierung muss wieder zu einer normalen Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung finden, um ein schlimmes Szenario zu vermeiden‘ – so beschrieb der Abgeordnete Oleksandr Pohrebyskyi von der Partei Europäische Solidarität seine Eindrücke [...] bei der Sitzung des Kyjiwer Stadtrats [am 23. Oktober] in den sozialen Netzwerken. [...] es gehe [dabei] um die kritische Situation in Kyjiw, wo die Wärme- und Wasserversorgung durch Stromausfälle bedroht sei.
Als Wähler:innen, Steuerzahler:innen und Bürger:innen hatten wir indes kein Recht zu erfahren, wie sich die Stadtverwaltung auf die [nächste] Heizsaison in Kriegszeiten vorbereitet. Der stellvertretende Bürgermeister Petro Panteleiev hat gestern lediglich in einer nichtöffentlichen Sitzung die Abgeordneten über den Stand der Dinge informiert.
Das ist ziemlich seltsam, denn die Einwohner:innen Kyjiws müssen sich genauso auf die ‚Heizsaison unter Kriegsbedingungen‘ vorbereiten wie die Stadtverwaltung [...]. Doch die Behörden haben sich erneut dafür entschieden, ein ehrliches Gespräch mit den Bürger:innen zu vermeiden. [Nach ihrer Sitzung] […] haben weder der Bürgermeister noch die Abgeordneten eine […] Erklärung an die Einwohner:innen abgegeben, in der sie bevorstehende Gefahren verständlich beschrieben hätten.“
„Strom und Wärme vernünftig nutzen“
Im Interview mit Hromadske erklärt der Energieexperte Hennadii Riabtsev von der Kyiv-Mohyla School of Governance, was jetzt zu tun sei – und bleibt dabei verhalten optimistisch:
„Insgesamt ist das Energieversorgungsystem [gut] geschützt. Die Zuverlässigkeit und Stabilität seines Betriebs sind gewährleistet. Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass es nicht von Zeit zu Zeit zu Einschlägen kommt, die [...] Reparaturen erforderlich machen. [...].
Die Russen werden ihre Angriffe nicht einstellen, und kein [noch so gutes] Verteidigungssystem kann alle Risiken vollständig minimieren. Es kann lediglich den Schaden verringern [...]. Wenn Unternehmen und Organisationen also die Möglichkeit haben, sich eigenständig mit Energie zu versorgen und entsprechende Geräte zu installieren [...], dann sollte dies gefördert und begrüßt werden.
Und eins ist klar: Wenn jeder Haushalt Strom, Wärme und andere Energieträger vernünftig nutzt, kann das [Energieversorgungs-]System nach jedem erneuten Angriff umso schneller wiederhergestellt werden.“
Harte Zeiten für die ukrainische Armee
Russland setzt seine massiven Drohnenangriffe fort und erzielt langsame Geländegewinne. In Pokrowsk droht die Verteidigung zusammenzubrechen, die Lage bei Kupjansk und Lyman hat sich verschärft und russische Truppen sind rund 15 Kilometer in die Region Dnipropetrowsk vorgedrungen. Der Mangel an Infanterie bleibt ein Kernproblem der ukrainischen Armee – ist aber bei Weitem nicht das einzige. Ukrainische Medien analysieren die Lage an der Front.
„Von den Drohnen des Feindes umringt“
Die Ukrajinska Prawda berichtet über zunehmende Probleme in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk, die mehr als ein Jahr lang erfolgreich gegen russische Angriffe verteidigt wurde:
„Zum ersten Mal drangen die Russen im Juli dieses Jahres nach Pokrowsk vor [...]. Innerhalb weniger Wochen gelang es den Verteidigungskräften, den Feind aus der Stadt zu vertreiben; sie konnten sogar einzelnen Journalist:innen, darunter auch der Ukrajinska Prawda, den Zugang nach Pokrowsk ermöglichen [...].
Zum zweiten Mal drang der Feind [...] im August in die Stadt ein. Und dieses Mal war sein Verhalten aggressiver – obwohl es nach außen hin so aussah, als hätte sich die Lage in der Stadt stabilisiert [...].
Ende Oktober sind Pokrowsk und [das benachbarte] Mirnohrad von den Drohnen des Feindes umringt. Und mit jedem Tag rückt der Moment näher, in dem sie tatsächlich eingekesselt sein könnten.“
„Warnsignal für die Überlastung der Landstreitkräfte“
Der inzwischen wieder zurückgedrängte russische Durchbruch in der Nähe von Dobropillja im August war für die ukrainische Armee in den vergangenen Monaten besonders gefährlich. Um eine Einkesselung des gesamten Teils der noch unter ukrainischer Kontrolle stehenden Region Donezk zu verhindern, entsandte die Militärführung ihre besten Streitkräfte dorthin. Die langfristigen Probleme der ukrainischen Armee blieben jedoch weiter ungelöst, konstatiert The Kyiv Independent:
„Da das Kapitel des Durchbruchs von Dobropillja nun endlich abgeschlossen zu sein scheint, sind die Lehren für die Ukraine bittersüß. Einerseits ist Kyjiw im vierten Jahr [...] offensichtlich immer noch in der Lage, ernsthaft [...] auf die dringendsten Krisen an der Front zu reagieren – trotz des Personalmangels und des fast vollständigen Fehlens strategischer Reserven.
Da ein Ende der Feindseligkeiten jedoch nicht in Sicht ist und die russischen Infiltrations- und Drohnentaktiken immer besser werden, ist die Geschichte von Dobropillja ein frühes Warnsignal für die Folgen einer Überlastung der ukrainischen Landstreitkräfte.
Zwar hat sich die Lage in Dobropillja seit August stabilisiert, doch in fast allen anderen wichtigen Abschnitten der Front hat die Geschwindigkeit russischer Vorstöße zugenommen [...]. Es bleibt abzuwarten, ob, wann und wo die nächste Durchbruchsaktion nach dem Vorbild von Dobropillja stattfindet. Ein kleiner Trost für die Ukraine ist der Einzug des Winters, da die Kälte und der Laubfall es in den kommenden Monaten schwierig, wenn nicht gar unmöglich machen dürften, eine ähnliche Aktion durchzuführen.
Im Frühjahr und Sommer 2026 wird Russland jedoch mit ziemlicher Sicherheit versuchen, seinen anfänglichen Erfolg in Dobropillja zu wiederholen und zu übertreffen. Und bis dahin wird es wahrscheinlich noch mehr taktische Tricks parat haben. Die Aufgabe der Ukraine ist klar: Sie muss sicherstellen, dass eine solche Krise beim nächsten Mal nicht zu einem größeren Zusammenbruch führt – sie muss vorbereitet sein.“
„Strategisches Handeln erlernen“
Der Militäranalyst Mykola Bielieskov von der Stiftung Come Back Alive sieht in NV die Wurzeln der aktuellen Probleme in einer nach wie vor fehlenden strategischen Führungskultur:
„Lassen Sie mich als erstes mit einer falschen Schlussfolgerung aufräumen: der Vorstellung, dass die Ukraine die hohe Kunst der Strategie und des strategischen Handelns recht erfolgreich beherrsche, da die Gegenoffensive von Februar bis Oktober 2022 zu ihren Gunsten endete. Dies war die implizite Schlussfolgerung sowohl im Land selbst als auch unter den Partnern. Wenn es also 2022 nicht schlecht lief, wird es auch weiterhin gut laufen. Logisch? Logisch!
Tatsächlich aber war das Ergebnis der Offensive von Februar bis Oktober 2022 auf eine Kombination einzigartiger Umstände zurückzuführen. [...] Als sich die Variablen in der Gleichung zu unseren Ungunsten zu verschieben begannen, wurde klar, dass der Erfolg nicht automatisch garantiert war. Als die Russische Föderation […] eine Militärstrategie entwickelte, die ihren Ressourcen, Technologien und Taktiken entsprach, zeigte sich, dass sie ein sehr ernstzunehmender Gegner ist und die Erfolge von 2022 schwer zu wiederholen sind. Strategie und strategisches Handeln sind eine Kunst, die der 1991 wiedergeborene [ukrainische] Staat erst noch erlernen und beherrschen muss.“
150 Kampfjets aus Schweden: Neues Gleichgewicht am Himmel?
Die Ukraine hat einen Vertrag über die Lieferung von 150 Gripen-Kampfflugzeugen aus Schweden unterzeichnet. Die ersten Flugzeuge sollen bereits 2026 geliefert werden, wodurch die ukrainischen Luftstreitkräfte erheblich gestärkt würden. Doch auch russische KAB-Gleitbomben wurden mit chinesischer Technik aufgerüstet.
„Triebwerke aus China“
Liga beschreibt die neue Bedrohung, die von weiterentwickelten russischen Gleitbomben ausgeht:
„Serhii Zghurets, Militärexperte und Direktor der Fachzeitschrift Defence Express, erklärte in einem Kommentar gegenüber Liga, dass die Fliegerbombe, mit der die Region Charkiw angegriffen wurde, wahrscheinlich über ein Planungs- und Korrekturmodul verfügte und mit einem in China hergestellten Triebwerk ausgestattet war. Laut dem Experten ermöglicht dies bei einem Abwurf aus einer Höhe von 10 Kilometern eine Reichweite von 130 bis 200 Kilometern [und gefährdet damit besonders die Regionen Charkiw, Poltawa, Dnipropetrowsk und Odesa].
‚Ich denke, Russland wird weiterhin auf konventionelle KABs [Gleitbomben sowjetischer Bauart] setzen. Raketenversionen mit erhöhter Reichweite und [zusätzlichen] Triebwerken werden den Einsatz um ein Vielfaches effizienter und kostengünstiger machen“, so Zghurets.
Die Möglichkeiten, diese Waffen abzuwehren, sind begrenzt. Dem Experten zufolge werden in den nächsten Tagen die Ergebnisse einer internen NATO-Ausschreibung unter europäischen Unternehmen veröffentlicht, die Maßnahmen zur Bekämpfung von Lenkbomben vorgestellt haben, darunter der Einsatz von Drohnen zum Abschuss [der Bomben], ihre Bekämpfung durch Drohnenschwärme sowie KI-Lösungen.“
„Pluspunkt europäische Waffen“
In NV erklärt der Militärexperte und Reserve-Oberst Roman Svitan, warum die Bestellung von Gripen-Kampfjets für die Ukraine Sinn ergibt:
„[Die Gripen] sind anspruchsloser als [US-amerikanische] F‑16-[Kampfflugzeuge] und kosten weniger pro Flugstunde. Sie können auf verschiedenen Untergründen eingesetzt werden, von Erdstreifen bis hin zu gutem Beton. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt ist für uns die Möglichkeit, dieses Flugzeug mit europäischer Munition auszustatten, sodass wir nicht ausschließlich auf US-amerikanische Waffen angewiesen sind. Ideal wäre natürlich, etwa hundert F‑16 und hundert Gripen zu haben. Damit würden wir unseren Bedarf an zweihundert Kampfflugzeugen decken, die wir zur Verteidigung unserer Grenzen und zur Wiederherstellung unserer territorialen Integrität benötigen.“
![]()
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen
Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen
Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
Newsletter bestellen
Tragen Sie sich in unseren Newsletter ein und bleiben Sie auf dem Laufenden.
