„Keine ‚Katastrophe‘ in Alaska“

Presseschau 5. bis 19. August 2025:
Bringt Trump den Frieden näher? +++ Frontlinie unter immer größerem Druck +++ Anarchist im Schützengraben: Der Tod von David Chichkan
Bringt Trump den Frieden näher?
Am vergangenen Freitag traf Donald Trump in Alaska auf Wladimir Putin und beendete damit faktisch dessen diplomatische Isolation seit Beginn des Angriffskrieges. Am Montag folgten im Weißen Haus Gespräche mit Wolodymyr Selenskyj, Friedrich Merz, Ursula von der Leyen und weiteren europäischen Spitzenpolitikerinnen und ‑politikern. In den ukrainischen Medien dominiert das diplomatische Strohfeuer die Schlagzeilen.
„Keine ‚Katastrophe‘ in Alaska“
Das Treffen in Alaska – samt rotem Teppich und Trumps Aufweichen seiner bisherigen Position, wonach ein sofortiger Waffenstillstand Voraussetzung für Friedensgespräche sei – wurde in den USA weitgehend als Fehlschlag gesehen. Die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda erkennt darin hingegen einen möglichen Lichtblick:
„Es gab keine ‚Katastrophe‘ in Alaska. Die endgültigen Konturen des Friedensabkommens, das die Welt Putin anbieten (oder aufzwingen) wird, stehen noch nicht fest. […] In den Tagen seit seinem Treffen mit Putin ist der US-Präsident im eigenen Land unter erheblichen Druck geraten. Donald Trumps Vorgehen in Alaska wurde scharf kritisiert. Selbst ausgesprochene Pro-Trump-Medien sagen, der Präsident habe diese Runde gegen Putin verloren, […] habe seine eigenen Versprechen gebrochen und […] müsse zu mehr Druck auf Russland übergehen. Am Sonntag sah sich die US-Regierung gezwungen, Krisenerklärungen abzugeben. Doch es sieht nicht so aus, als hätten diese das Problem gelöst. All dies – zusammen mit der Unterstützung Europas – könnte der Ukraine helfen, auch wenn der Erfolg nicht garantiert ist.“
„Selenskyj lernt den Umgang mit Trump“
Das Treffen zwischen Selenskyj und Trump im Weißen Haus verlief in deutlich gelösterer Atmosphäre als jenes vom 28. Februar, das nach einem Eklat abrupt endete. Das habe auch an Selenskyjs bewusst eingesetztem Charme gelegen, schreibt Liga:
„Diesmal gab es trotz allgemeiner Vorsicht keine Skandale im Oval Office.
‚Selenskyj war offensichtlich gut vorbereitet und hatte seine Lektionen im Umgang mit Trump gelernt: Er lobte ihn, dankte ihm, trug fast [so etwas wie] einen Anzug und vermied schwierige, provokative Fragen. Diesmal trat er ruhig und souverän auf‘, sagte Jacob Funk Kirkegaard, Senior Fellow beim [Brüsseler Wirtschafts-Think-Tank] Bruegel […].
Das Treffen sei gut verlaufen und hätte geholfen, die Wogen nach Trumps Begegnung mit dem russischen Diktator in Alaska zu glätten, bestätigte Jana Kobzova, Senior Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations (ECFR) […]. Allerdings brachte es keine Klarheit darüber, wie ein mögliches Friedensabkommen aussehen könnte.“
„Enttäuschung statt Hoffnung“
Auch The Kyiv Independent konstatiert, das Treffen im Weißen Haus habe kaum greifbare Resultate gebracht. In einem Beitrag mit dem Titel „Warme Worte, dünne Ergebnisse“ heißt es:
„Für einige Ukrainerinnen und Ukrainer war das Ergebnis des Treffens – oder vielmehr das Ausbleiben eines Ergebnisses – eher eine Quelle tiefer Enttäuschung als der Hoffnung.
‚Die Tatsache, dass so viele europäische Staats- und Regierungschefs kurzfristig dabei waren, spricht Bände‘, sagte Olena Halushka, Mitgründerin des International Center for Ukrainian Victory [einem Zusammenschluss ukrainischer NGOs]. ‚Aber die Partner der Ukraine agieren weiterhin nach Bedingungen, die Russland diktiert. Sie vermeiden es, von einer Niederlage Russlands zu sprechen, während sich die schmerzhaften Zugeständnisse immer nur darauf beziehen, was die Ukraine aufgeben müsse. Anstelle echter Garantien werden vage Alternativen erfunden, während die Mitgliedschaft in der NATO tabu bleibt.‘
‚Weitere Gipfeltreffen mit Putin werden den Krieg nicht beenden. Das wird nur passieren, wenn die Ukraine bis an die Zähne bewaffnet und die russische Kriegsmaschinerie zerschlagen wird‘, fügte sie hinzu.“
„Putin in derselben Falle wie Selenskyj“
Dennoch sehen manche auch Positives in den beiden Spitzentreffen. So gerate Putin in der Frage eines direkten Treffens mit Selenskyj zunehmend in die Enge, was er mit aller Macht zu vermeiden versucht habe, schreibt NV:
„Putin war überzeugt davon, Selenskyj in Alaska in eine Zwickmühle gebracht zu haben, als er sich ‚mit einem Gebietstausch einverstanden erklärte‘: Wenn Selenskyj zustimmte, würde er eine riesige Superfestung im Donbas verlieren – das Fundament und Rückgrat der gesamten ukrainischen Verteidigung. Lehnte er ab, würde er Trump verärgern und ihn gegen sich aufbringen.
Doch nun ist Putin selbst in genau diese Falle geraten.
Trump ist […] absolut überzeugt davon, Putin habe ihm zugesagt, innerhalb der nächsten zehn Tage Gespräche mit Selenskyj zu führen. Putin wird an solchen Verhandlungen natürlich niemals teilnehmen: Er fürchtet tatsächlich um sein Leben. Jetzt muss er [direkte Gespräche mit Selenskyj] also entweder ablehnen und damit sein Verhältnis zu Trump verderben – oder [er muss ihnen] zustimmen, womit er sich auf die gleiche Ebene wie Selenskyj begibt und (wie er glaubt) sein Leben riskiert.
Insgesamt ist die Situation natürlich absurd: Die Staatschefs der Ukraine, Europas und Russlands sind gezwungen, dem US-Präsidenten ständig in den Ohren zu liegen, damit der sich nicht von der Gegenseite umgarnen lässt. Das heißt, die Politik der USA wird zu einem gewissen Grad von ihnen bestimmt – und nicht durch fundamentale Werte, Ziele und Überzeugungen, die ein US-amerikanischer Staatschef eigentlich haben sollte.
Doch diesem Präsidenten fehlen solche Werte – er ist wie ein leerer Kochtopf. Der eine Koch füllt ihn mit heißem [ukrainischem] Borschtsch, der andere mit verdorbener [russischer] Kohlsuppe. Entscheidend ist, wer bessere Möglichkeiten hat, an den Topf heranzukommen.“
Enormer Druck auf die Frontlinie
Zum Ende der warmen Jahreszeit hin sieht die Staatsführung in Moskau ihre wohl letzte Chance, noch mehr ukrainisches Territorium zu erobern, bevor Diplomatie oder die eigene Wirtschaft sie zum Einlenken zwingen. Der Druck der russischen Armee ist entlang der gesamten Front spürbar, besonders bei Pokrowsk – einem zentralen Logistikknotenpunkt für die Ukraine in der Region Donezk. Der Mangel an Infanterie und ein immer intensiver geführter Drohnenkrieg erschweren die Verteidigung zusätzlich. Ukrainische Medien berichten ausführlich über die angespannte Lage.
„Lieferung weiteren ‚Menschenmaterials‘ aus Nordkorea“
NV veröffentlicht eine Analyse von Yurii Fedorenko, dem Kommandeur des Drohnenregiments Achilles, über die neuen Schwierigkeiten an der Front:
„Die Situation ist kompliziert und könnte sich weiter verschärfen. Der Feind verlegt Reserven aus den Grenzregionen Russlands an die Front, konzentriert seine Kräfte und rückt überall dort vor, wo er durchbrechen kann und zahlenmäßig überlegen ist. Laut der Hauptverwaltung für Aufklärung des ukrainischen Verteidigungsministeriums werden pro Monat 30.000 bis 35.000 Menschen […] entsandt, um die Verluste der feindlichen Streitkräfte auszugleichen. Russland erfüllt seine monatlichen Rekrutierungspläne zu mindestens 105 bis 110 Prozent.
Doch damit nicht genug: Am Vorabend der [Friedens-]Verhandlungen hat Putin mit Nordkorea die Lieferung einer weiteren Ladung ‚Menschenmaterial‘ vereinbart. Nordkorea plant, rund 6.000 zusätzliche Soldaten sowie 50 bis 100 militärische Geräte, darunter Kampfpanzer […] und Schützenpanzer […], nach Russland zu schicken. Öffentliche Quellen deuten darauf hin, dass Russland außerdem Arbeitskräfte aus Nordkorea heranzieht. Es ist durchaus möglich, dass unter dem Deckmantel von ‚Arbeitern‘ tatsächlich ‚Soldatenstiefel‘ ins Land kommen.“
„Eine 20 Kilometer lange Todeszone“
Am 11. August rückten russische Truppen bei Pokrowsk zehn Kilometer vor – wurden später jedoch zurückgedrängt. Suspilne beschreibt die Kriegsrealität vor Ort:
„Während dieser ganzen Zeit haben die Russen nahezu dieselbe Taktik angewendet: Sie nutzten günstige Wetterbedingungen aus, tarnten sich zwischen Bäumen und Büschen und umgingen in Gruppen von bis zu 15 Mann die ukrainischen Befestigungen. Ebenso simpel wählten sie die Richtung [ihres Vormarsches]: Sie drangen dort ein, wo der Widerstand am geringsten war. All dies wurde durch die Feuerkontrolle von Drohnen unterstützt. Da die Reichweite der Drohnenschläge unter anderem dank FPV-Drohnen mit Glasfasersteuerung zugenommen hat, hat sich die Kontaktlinie in eine 20 Kilometer lange Todeszone verwandelt. […]
‚[Russische] Sabotagegruppen sind im Einsatz und suchen nach Stellen in der Verteidigung, an denen es kritisch wenig oder gar keine Infanterie gibt‘, kommentierte ein Soldat, dessen Einheit sich im Durchbruchsgebiet befindet.
‚Ich würde sogar sagen, dass es für den Feind in diesem Gebiet derzeit schwieriger ist, Orte zu finden, an denen unsere Infanterie präsent ist, als solche, an denen sie fehlt. Deshalb legen sie sich Thermodecken um, dringen in kleinen Gruppen vor und bleiben so für [ukrainische] Drohnen unsichtbar. Auf diese Weise gelangen sie nicht nur an die vordersten Linien, sondern direkt ins Hinterland.‘“
„Die Russen wurden schnell ausgeschaltet“
Serhii Filimonov, Bataillonskommandeur einer in der Nähe von Pokrowsk stationierten Sturmtruppe, betont in Hromadske, die Situation in der Stadt sei vorerst wieder unter Kontrolle:
„Tatsächlich gab es ein Problem in Pokrowsk, als es dem Feind gelang, durch Lücken in der Verteidigungslinie einzudringen. Doch sie wurden ziemlich schnell ausgeschaltet. Alle wurden getötet. In Pokrowsk gibt es jetzt definitiv keine feindlichen Kräfte mehr. Vor Pokrowsk wurde eine reguläre Verteidigung aufgebaut – und alles wird gut. […] Eine Gruppe von etwa 16 bis 17 Männern schaffte es zwar in die Stadt, wurde aber sehr schnell […] zurückgedrängt und vernichtet. Es gab sogar Gefangene, die alles berichteten. Daher sehe ich derzeit keine Probleme in Pokrowsk.“
Anarchist im Schützengraben: Zum Tod von David Chichkan
Der ukrainische Künstler und Aktivist David Chichkan wurde am 9. August in der Region Saporischschja schwer verwundet und erlag einen Tag später seinen Verletzungen. Der unkonventionelle Künstler verband seine anarchistischen Überzeugungen mit dem Dienst in der Infanterie, um – wie er sagte – „gemeinsam mit den einfachen Männern“ das Land zu verteidigen. [Gemeint sind damit Männer aus der Arbeiter- und Bauernschicht – Anm. d. Red.] Er wurde am 18. August mit einer Trauerzeremonie auf dem Maidan Nesaleschnosti („Platz der Unabhängigkeit“) gewürdigt. Ukrainische Medien erinnern an Chichkan und sein Wirken für die Gesellschaft.
„Ein Leben für Kunst und Antiautoritarismus“
Anna Kravets, Journalistin und Freundin von David Chichkan, schreibt in ihrem Artikel für Graty über sein Leben und Wirken sowie ihre Erinnerungen an den Soldaten der ukrainischen Streitkräfte, Anarchisten und Künstler.
„David Chichkan war sein ganzes Leben lang politisch aktiv und setzte sich für antiautoritäre Ideen in der Kunst und im Straßenkampf ein. Er erkannte die Autorität von Kunstinstitutionen aufgrund ihrer Hierarchien oder ihrer Zugehörigkeit zu oligarchischen Einflussbereichen nicht an.
Er wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Sowohl seine Mutter und sein Vater als auch sein Großvater und Urgroßvater [Leonid Chichkan] waren Künstler. Die Bilder seines Urgroßvaters [...] wurden 2022 von den Russen aus einem Museum in Cherson gestohlen, als sie sich aus der Stadt zurückzogen.“
„Solidarität und Protest“
Die Ukrajinska Prawda erinnert an die Weltsicht des gefallenen Künstlers und Aktivisten:
„David arbeitete mit Grafik, Malerei, Street Art und Performance und bezog dabei die unterschiedlichsten Menschen mit ein.
‚Als talentierter und in kreativen Kreisen wohlbekannter Künstler verkörperte er Solidarität und ermutigte die Kunstgemeinschaft, die Proteste der Frauen-Gewerkschaft am Pinchuk Art Centre in der Hauptstadt zu unterstützen, [genau wie] die Proteste der Kuriere [des Lieferdienstes] Glovo […] und die Gewerkschaften der Bergarbeiter in Lyssytschansk und Selydowe. […]
Seit dem Beginn des Krieges stellte er die unterschätzte Rolle der Roma und Romnja sowie Anarchisten und Anarchistinnen bei der Verteidigung der Ukraine dar und versuchte, die antiautoritären Kämpferinnen und Kämpfer zu verewigen, die die Ukraine gegen die russisch-faschistische Invasion verteidigen‘, beschreibt der Aktivist Artem Tidva Chichkans künstlerisches Schaffen.“
„Kein anderer Künstler hat so viele Angriffe erlebt”
Suspilne erinnert daran, dass Chichkan wegen seiner Ansichten und Werke häufig ins Visier der ukrainischen Rechten geriet:
„Sein Kamerad Lesik erinnert sich, David habe keine Angst gehabt: ‚Später habe ich verstanden, dass er diese Angst rationalisiert und sie mit Hilfe seiner moralischen Überzeugungen überwunden hat.‘
Der Künstler Nikita Kadan sagte: ‚Wahrscheinlich hat kein anderer ukrainischer Künstler so viele Angriffe und Aggressionen, so viele Verleumdungen und Ausgrenzungen aus den künstlerischen Kreisen erlebt wie David Chichkan.‘
‚David betrachtete die Welt aus einer anderen Perspektive. Er hatte einen anderen Horizont der politischen Vorstellungskraft, und nun liegt es an uns, diesen Horizont zu erreichen. Der Weg wird lang sein‘, schloss er.“
„Ukrainische Flaggen neben denen von Anarchisten”
David Chichkan hatte eine klare Vorstellung davon, wie die Beerdigung eines Anarchisten aussehen sollte. LB schildert, wie seine Freundinnen und Freunde diesen letzten Willen erfüllten:
„Die Autokolonne wurde von einem Fahrzeug angeführt, aus dessen Lautsprechern anarchistische Lieder dröhnten […]. Hunderte Menschen kamen: die Familie des Gefallenen, seine Kameraden, politische Aktivisten, anarchistische Jugend, Künstlerinnen und Filmschaffende. Ukrainische Flaggen wehten neben den Flaggen von Anarchistinnen, Anarchosyndikalisten, feministischen Initiativen und der LGBT-Community. Junge Menschen trugen Reproduktionen seiner Werke. Eines davon, auf dem David seinen gefallenen Kameraden malen wollte, wird für immer unvollendet bleiben.
Davids Angehörige und Freunde, diejenigen, die mit ihm gedient hatten, sowie Künstlerinnen und Künstler hielten Reden. Sie erinnerten an ihn und seine Ideen. Die Musikerin Maryna Krut spielte auf der Bandura [einem traditionellen ukrainischen Saiteninstrument] eines ihrer bekanntesten Lieder, ‚Volya‘ (dt. Freiheit):
Mutter, weine nicht!
Du hast mich für die Freiheit geboren.
Und mit meinem Blut
werden Sonnenblumen auf dem Feld sprießen.“
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
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Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
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