„Die US-Regierung ist bereit, Russland einen Sieg zu schenken“
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Presseschau 5. bis 18. Februar 2025: Besorgnis nach Trumps Telefonat mit Putin +++ Sanktionen gegen Petro Poroschenko: politisches Manöver? +++ Umstrittener Nuklearkauf aus Bulgarien
Besorgnis nach Trumps Telefonat mit Putin
Am 12. Februar telefonierte Donald Trump unerwartet mit Wladimir Putin, ohne europäische oder ukrainische Partner vorab zu informieren. Dabei sprach er über ein mögliches Friedensabkommen im russischen Angriffskrieg, stellte das Prinzip „Nichts über die Ukraine ohne die Ukraine“ offen in Frage und ignorierte die EU als Verhandlungspartnerin. Der Alleingang des US-Präsidenten löste in der Ukraine und Europa heftige Reaktionen und tiefe Besorgnis über die Verhandlungsposition Kyjiws aus.
„Die US-Regierung ist bereit, Russland einen Sieg zu schenken“
In einem Leitartikel kritisiert The Kyiv Independent, Trumps Vorgehen mache den gesamten Verhandlungsspielraum der USA zunichte:
„Die US-Regierung ist bereit, Russland einen Sieg in seinem brutalen Krieg gegen die Ukraine zu schenken. Das ist die einzige Schlussfolgerung, die wir nach den Nachrichten dieser Woche ziehen können. Sollte noch jemand gehofft haben, US-Präsident Donald Trump würde gegenüber Wladimir Putin hart bleiben, müssen wir ihn leider enttäuschen. Im Laufe der Woche beobachtete die Welt, wie Trump und sein Team – eine Gruppe von Leuten, die sich selbst als geschickte Verhandler rühmen – jeden möglichen Hebel gegenüber Russland aus der Hand gaben. Sie holten Putin zurück an den Verhandlungstisch, nahmen die NATO aus den Gesprächen über die Ukraine heraus und erklärten, eine Rückkehr zu den Grenzen vor der Invasion sei unrealistisch. Mit anderen Worten: Sie haben Moskau genau das gegeben, was es haben wollte, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen haben.”
„Zwei Alpha-Männer können nicht nebeneinander existieren“
Der Historiker Yaroslav Hrytsak skizziert in einer Kolumne für NV die neuen Verhältnisse unter Trump und findet darin auch einen Hoffnungsschimmer:
„Man sollte – leider – Gespräche über Werte und Menschenrechte vergessen. Trump interessiert vor allem die Sprache des Geschäfts. Ein Beispiel dafür ist die Frage der ukrainischen Seltenen Erden: Sie zeigt Trumps geschäftsmäßigen Ansatz gegenüber der Ukraine. Diese Metalle sind auch deshalb wichtig, weil [ihr Abbau] den Einstieg amerikanischer Unternehmen in den ukrainischen Markt bedeuten würde.
Wir wissen nicht genau, wie Trumps Haltung gegenüber Russland aussieht. Wahrscheinlich kennt er sie selbst nicht, denn sie kann sich von Tag zu Tag, von Minute zu Minute ändern. Aber eines ist klar: Trump sieht Putin als einen ebenso großen Alpha-Mann an wie sich selbst. Und zwei große Alpha-Männer können nicht nebeneinander existieren. Trump wird versuchen, Putin in allen Fragen, die die Welt und natürlich auch die Ukraine betreffen, die Initiative streitig zu machen.
Das ist die eine der guten Nachrichten für die Ukraine. Die andere ist, dass die Mehrheit der Amerikaner die Ukraine unterstützt, und es für Trump schwierig sein wird, diese Tatsache zu ignorieren.”
„Die Härte der Amerikaner verschwand wie von Zauberhand“
Die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda berichtet über Gespräche auf der Münchner Sicherheitskonferenz, in denen es um den Zugang der USA zu ukrainischen Bodenschätzen ging – Forderungen, die Kyjiw in dieser Form ablehnte:
„Die Erklärungen der Amerikaner, sie erwarteten von Selenskyj, das Dokument [über die Lieferung ukrainischer Mineralien an die USA] schon in München zu unterzeichnen, wurden in Kyjiw zunächst im übertragenen Sinne verstanden, nach dem Motto: ‚Wir wollen so schnell wie möglich unterzeichnen‘. Es stellte sich aber heraus, dass die Amerikaner es ernst meinten. Deshalb wurde der Ukraine in München eine Bedingung gestellt: Wenn ihr [US-Vizepräsident] Vance treffen und mit ihm über die Umrisse eines Friedens sprechen wollt, dann unterschreibt. Und zwar sofort. [...]
Doch diese Strategie ging nicht auf. Selenskyj weigerte sich, das Dokument in München [...] zu unterzeichnen. Daraufhin erwartete die ukrainische Delegation eine weitere Überraschung: Die an Unverschämtheit grenzende Härte der amerikanischen Verhandler verschwand wie durch Zauberhand, stattdessen wurden sie konstruktiv. Das Treffen mit Vance fand schließlich auch ohne Unterzeichnung statt, es verlief völlig ohne negative Spannungen. Und die Ukrainer erfuhren, in welchem Stil die neue US-Regierung verhandelt.“
Sanktionen gegen Petro Poroschenko: politisches Manöver?
Am 12. Februar verhängte der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat unter dem Vorsitz von Wolodymyr Selenskyj Sanktionen gegen fünf Geschäftsmänner, darunter Ex-Präsident Petro Poroschenko. Selenskyj wirft ihm unter anderem Handelsgeschäfte mit Russland nach 2014 und Geldtransfers auf Offshore-Konten vor. Poroschenko weist die Vorwürfe zurück und spricht von politischer Verfolgung vor der Präsidentschaftswahl, die er für den 26. Oktober erwartet – obwohl dies offiziell noch nicht bestätigt ist.
„Deutlich härtere Sanktionen als gegen andere”
Hromadske fasst das Ausmaß der Sanktionen gegen Ex-Präsident Poroschenko zusammen:
„Bekämpfung der politischen Opposition? Der Versuch, bestehende Machtverhältnisse zu zementieren? Ablenkung der Öffentlichkeit von den Verhandlungen über Waffenstillstand und Frieden? All diese Fragen tauchten am [...] 12. Februar auf, als die Verhängung von Sanktionen [...] gegen Ex-Präsident Petro Poroschenko, den Vorsitzenden der Partei Europäische Solidarität, bekannt wurde.
[...] Sie fielen deutlich härter aus als die, die kürzlich gegen den Abgeordneten Yurii Boiko verhängt wurden, einen langjährigen Befürworter der Annäherung an Russland. Poroschenkos Vermögen wurde auf unbestimmte Zeit eingefroren; ihm wurde verboten, sich an der Privatisierung von Staatseigentum zu beteiligen, Land zu kaufen und Kapital ins Ausland zu transferieren. Zudem wurden ihm staatliche Auszeichnungen aberkannt.
Wie Hromadske erfuhr, empfahl das Kabinett [...] die Verhängung von Sanktionen gegen den Ex-Präsidenten wegen des Erwerbs von Kohle durch das Staatsunternehmen Centrenergo aus Bergwerken im besetzten Donbas während seiner Amtszeit, wegen seiner Mitgliedschaft in der Partei der Regionen [des moskautreuen Ex-Präsidenten Wiktor Janukowytsch] sowie seiner Tätigkeit in den Regierungen von Janukowytsch und [dem nach Russland geflohenen Ex-Premier] Mykola Azarov. [Darüber hinaus wurden ihm wirtschaftliche] Zusammenarbeit mit Russland über die [Schokoladen-]Fabrik Roshen in [der russischen Stadt] Lipezk und die Sewmor-Werft auf der besetzten Krim [vorgeworfen].”
„Startsignal für den Wahlkampf”
Im Interview mit Censor schildert Poroschenko seine Sicht der Dinge:
„Die Sanktionen sind verfassungswidrig, sie sind außergerichtlich. Auf diesen Sanktionen steht [...] in großen Buchstaben: ‚Ich hasse dich‘. Selenskyj hasst mich seit sechs Jahren. Der Präsident hat kein Recht, sich so zu verhalten.
Eine andere Sache sind die Wahlen. Seine Gedanken sind folgende: ‚Ich habe Angst, dass ich sie nicht gewinne, also muss ich Konkurrenten oder Gegner ausschalten.‘ [...]Ich war immer davon überzeugt, dass ein Präsident in erster Linie ein Staatsmann sein sollte – und erst danach ein Politiker. Erst danach sollte er sich um Meinungsumfragen und Erfolgsaussichten Gedanken machen. Ein Staatsmann ist für mich jemand, der sich an Regeln und Gesetze hält. Das ist ein Grundprinzip der Demokratie. Ich bin stolz darauf, der einzige Präsident zu sein, der zwei Präsidentschaftswahlen, eine Parlamentswahl und Kommunalwahlen durchgeführt hat, die die OSZE als vorbildhaft bezeichnet hat. [...]
Heute beginnen die Wahlen mit Sanktionen, denn sie sind de facto das Startsignal für den Wahlkampf.“
„Ich hätte die Probleme mit den Sanktionen umgehen können“
In einem späteren Interview mit der Ukrajinska Prawda führte Poroschenko die gegen ihn verhängten Sanktionen unter anderem auf die Positionen seiner Partei Europäische Solidarität zurück:
„Mir wurde angeboten, dass ich die Probleme mit Sanktionen umgehen könnte, wenn die Fraktion [der Partei Europäische Solidarität] für das Gesetz zum Kernkraftwerk in Chmelnyzkyj stimmt [das den Erwerb alter Reaktortechnik aus Bulgarien für den Bau von zwei weiteren Reaktoren vorsah, siehe nächstes Thema]. [Dieses Angebot kam] direkt aus dem Büro des Präsidenten. Und meine Antwort war absolut klar: Die Fraktion wird dagegen stimmen.”
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Umstrittener Nuklearkauf aus Bulgarien
Die Ukraine hat beschlossen, Komponenten für zwei Kernreaktoren sowjetischer Bauart aus Bulgarien zu kaufen, um das Kernkraftwerk im westukrainischen Chmelnyzkyj auszubauen. Bulgarien hatte die Teile in den 1980er Jahren von Russland für ein AKW gekauft, dass jedoch nie fertiggestellt wurde. Das Geschäft im Wert von fast 600 Millionen Euro löste scharfe Kritik aus: Der Kauf würde die Ukraine langfristig an russische Staatsunternehmen binden, die für Wartung und Betrieb notwendig wären.
„Die Ukraine braucht die russische Energiebehörde Rosatom nicht“
Babel veröffentlichte daraufhin eine ausführliche Analyse des Vertrags und widerlegte dabei mehrere Fehlinformationen:
„Muss Energoatom [das staatliche Unternehmen, das die Kernkraftwerke in der Ukraine betreibt] Projektdokumentationen oder eine Lizenz von Russland einholen, um den dritten und vierten Block des Kernkraftwerks in Chmelnyzkyj fertigzustellen? Nein. Die Ukraine hat bereits [früher] Reaktorblöcke fertiggestellt und in Betrieb genommen [...]. Sie hat [den russischen Kernkraftwerksbetreiber] Rosatom dafür nicht gebraucht.
Muss Energoatom den Kernbrennstoff für die Reaktoren [...] aus Russland kaufen? Nein. Die Ukraine hat bereits im Jahr 2000 begonnen die [...] Reaktoren [russischer Bauart] auf Brennstoff des US-[Atomenergiekonzerns] Westinghouse umzustellen. Derzeit sind in der Ukraine 13 Reaktoren dieses Typs in Betrieb. Seit dem Frühjahr 2022 wird der Brennstoff ausschließlich von Westinghouse bezogen. [...]
Müssen wir weitere Ausrüstung aus Russland kaufen, weil die bulgarischen Energieanlagen nicht „schlüsselfertig“ geliefert werden? Nein. Die bulgarische Lieferung umfasst alle zentralen Einzelkomponenten der Anlagen, die ausschließlich in Russland hergestellt werden können [...]. [...] Alle anderen Teile können vom [ukrainischen Forschungs- und Planungsinstitut] Energoproekt entwickelt und in Europa hergestellt werden.
Wird Energoproekt das schaffen? Ja. [Energoproekt hat auf Grundlage des sowjetischen Modells den Reaktortyp entwickelt, aus dem die in Bulgarien erworbene Variante hervorgegangen ist.]”
„Kosten könnten erheblich steigen“
Selbst wenn sich der Kauf als richtig erweisen sollte, ist die Fertigstellung der beiden zusätzlichen Blöcke im Kernkraftwerk Chmelnyzkyj laut LB ein komplizierter Prozess, der Jahre dauern und deutlich teurer werden könnte als geplant:
„[Der ukrainische Energieminister] Herman Halushchenko verspricht, der dritte Reaktorblock könnte in 3,5 Jahren und der vierte in vier Jahren fertiggestellt werden.
‚Sehr zweifelhaft. Nach der Machbarkeitsstudie muss das Projekt erst geplant werden – das dauert etwa ein Jahr. Außerdem ist unklar, ob die gesamte [...] Technik bereits vorliegt oder ob sie erst entwickelt und produziert werden muss (was mehrere Jahre dauern würde) oder ob man russische Komponenten auf dem Schwarzmarkt kaufen müsste‘, meint Maskym Pyshnyi [vom Verband der Fachkräfte der Atomindustrie]. [...]
Die Kernenergieexpertin Olha Kosharna weist darauf hin, dass Bulgarien nur vier der acht für den Betrieb von zwei Reaktorblöcken notwendigen Dampferzeuger besitzt – und es nicht sicher sei, ob diese überhaupt an die Ukraine verkauft würden. [...] Sollten die Dampferzeuger nicht geliefert werden, müsste Energoatom sie anderweitig bestellen, was die Kosten des Projekts erheblich beeinflussen könnte.”
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen
Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen
Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
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