„Der Krieg kann nach Kyjiw kommen“
Kein Gastransit mehr für Russland +++ Russischer Vormarsch auf Pokrowsk, ukrainische Offensive in Kursk +++ US-Podcaster Lex Fridman im Gespräch mit Selenskyj
Kein Gastransit mehr für Russland
Seit dem 1. Januar transportiert die Ukraine kein russisches Gas mehr durch ihr Transitnetz. Die meisten Länder westlich der Ukraine spüren davon wenig, da sie in den letzten Jahren massiv in die Diversifizierung ihrer Energieimporte investiert haben. Besonders betroffen sind die Republik Moldau, die Slowakei und Ungarn – und die geopolitischen Auswirkungen der ukrainischen Entscheidung sind bereits spürbar.
„Putin bleibt nur noch der gewundene Weg über die Türkei und den Balkan“
Der Stopp des Gastransits sei ein schwerer Schlag für Russland, erklärt der renommierte Experte für Energiesicherheit Mykhailo Honchar dem Online-Magazin LB:
„Putin braucht dringend eine Transitroute durch die Ukraine, weil [Bundeskanzler Olaf] Scholz den verbliebenen Strang von ‚Nord Stream 2‘ nicht in Betrieb nehmen will und die Polen sich weigern, die ‚Jamal-Europa‘-Pipeline wieder zu aktivieren. Damit bleiben Putin nur zwei Gasrouten in die EU: eine direkte – durch die Ukraine – und eine gewundene über das Meer durch den zweiten Strang der Türkei-Pipeline auf den Balkan und von dort über die leistungsschwache Balkan-Pipeline durch Bulgarien und Serbien nach Ungarn. Natürlich ist der direkte Weg besser und billiger, aber die Ukraine blockiert ihn.“
„Die Slowakei und Ungarn bleiben in der Falle gefangen“
Russland sei auf Transitkapazitäten nicht nur finanziell, sondern auch aus geopolitischen Gründen angewiesen, sagt Yurii Vitrenko, Ex-Vorstand des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz Ukraine, gegenüber Forbes:
„Das ist Teil der geopolitischen Strategie der Sowjetunion gegenüber Europa: Gas im Austausch gegen Geld, Technologien und Einfluss auf europäische Länder. [...] Nach dem Zerfall der Sowjetunion hat sich daran wenig geändert. Russisches Gas aus den Pipelines hat bestimmte europäische Unternehmen reich gemacht und einzelne Regierungen korrumpiert. Es lässt sich chronologisch nachverfolgen: Sobald ein Land sich aus dieser korrupten Abhängigkeit von russischem Gas befreite, änderte sich seine Haltung gegenüber Russland.
Die Slowakei und Ungarn bleiben [bis heute] in dieser Falle gefangen. Früher spielten auch andere Länder Russland in die Hände: Italien, Frankreich, Österreich, Bulgarien, die Niederlande und einst sogar Polen. [...] Deutschland ist ein besonderer Fall. Die Deutschen sahen Pipelines als ein Instrument, um Kriege zu verhindern [...] [und] Frieden durch Handel [zu schaffen]. Diese Strategie scheiterte 2022, [und] Kanzler Olaf Scholz [...] räumte ein, dass sie falsch war. Heute sieht das die Mehrheit der deutschen Gesellschaft genauso.“
„Robert Fico droht mit drastischen Konsequenzen“
Suspilne analysiert die Folgen des Gastransit-Stopps für Europa, insbesondere für die Slowakei:
„Seit Beginn der umfassenden Invasion begannen [viele] EU-Länder, auf russisches Gas zu verzichten. [...] Die Slowakei suchte indes nicht nach alternativen Gasquellen. Premierminister Robert Fico verhandelte eine Zeit lang mit der Ukraine, um Kyjiw [dazu zu bewegen,] den Transit von russischem Gas nicht einzustellen – ohne Erfolg. Daraufhin traf er Putin in Moskau und drohte anschließend, die Stromlieferungen an die Ukraine zu stoppen, sollte der Gastransit eingestellt werden. Am 30. Dezember schrieb Fico einen Brief an die EU-Führung, in dem er kritisierte, [...] die Ukraine habe den Vertrag einseitig und ohne Rücksprache mit Europa aufgekündigt. Am 1. Januar erklärte Fico, das Ende des Gastransits werde ‚drastische Konsequenzen für alle in der EU [haben], nicht jedoch für die Russische Föderation‘.
‚Die Slowakei verdiente am Transit von russischem Gas und dessen Weiterverkauf in andere Länder [...] etwa 500 bis 550 Millionen Euro pro Jahr‘, sagt Volodymyr Omelchenko, Direktor für Energieprogramme am Rasumkow-Zentrum.“
„Putin versucht in Moldau eine unerträgliche Krise zu schaffen“
Von allen Ländern war die Republik Moldau am stärksten von der Einstellung des Gastransits betroffen, insbesondere die russisch kontrollierte Region Transnistrien. Seit dem 1. Januar wird die Enklave nicht mehr mit Gas versorgt, was zu Produktionsausfällen in der Industrie und zu Stromausfällen führte. Die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda analysiert die russische Strategie:
„[...] Putins Seite versucht, in Moldau eine unerträgliche [...] Krise zu schaffen, um dann eine Lösung vorzuschlagen, für die der Westen die Ukraine überzeugen sollte, das Transitverbot für russisches Gas aufzuheben. [...] Die Erfolgschancen des Kreml sind allerdings gering. [...] In Kyjiw herrscht Konsens darüber, dass die Einstellung des Gastransits ein riesiger geopolitischer Sieg für die Ukraine ist. [...]
Das zweite, weitaus realistischere Ziel des Kreml ist es, die moldauische Politik im Vorfeld der Parlamentswahlen [die bis Herbst 2025 stattfinden müssen, Anmerkung der Redaktion] zu beeinflussen [...] und populistische, kremltreue Parteien [...] an die Macht zu bringen. Dafür muss der Kreml möglichst viele Probleme für die moldauische Bevölkerung schaffen, damit deren Unzufriedenheit mit der amtierenden Regierung wächst. Steigende Stromtarife und Preise, die Auswirkungen einer humanitären Krise, im Idealfall sogar ein Zustrom von Flüchtlingen aus Transnistrien... – all das spielt dem Kreml in die Hände. Die Einsetzung einer prorussischen Regierung in Moldau ist ein Ziel, das alle Mittel rechtfertigt.“
Russischer Vormarsch auf Pokrowsk, ukrainische Offensive in Kursk
Während russische Truppen auf Pokrowsk vorrücken, einen zentralen Knotenpunkt der ukrainischen Armee im Donbas, startet die Ukraine eine neue Offensive in Kursk. Über beide Frontabschnitte wird in ukrainischen Medien viel berichtet.
„Pokrowsk wird ununterbrochen beschossen“
Babel berichtet über die Lage in Pokrowsk, während russische Einheiten weniger als drei Kilometer vor der Stadt stehen:
„Pokrowsk wird ununterbrochen bombardiert und beschossen [...]. Offiziellen Angaben zufolge sind 95 Prozent der Industrie und 70 Prozent der Wohngebäude in Pokrowsk zerstört. [...]
Vor dem großen Krieg lebten hier 60.000 Menschen – jetzt sind es laut offiziellen Angaben etwa 7.500. Die Behörden rufen [...] ständig zur Evakuierung auf. Soldaten und Polizisten gehen von Haus zu Haus und bitten die Bevölkerung, die Stadt zu verlassen. Freiwillige helfen unermüdlich, Menschen zusammen mit ihren Katzen, Hunden und Papageien aus der Stadt zu bringen.
Seit dem 11. Dezember 2024 liefert Donezkoblgaz [der lokale Gasversorger, Anmerkung der Redaktion] kein Gas mehr in die Stadt, da die Leitungen nicht repariert werden können. [...] Seit dem 28. Dezember [ist] die Stadt vollständig vom Stromnetz abgeschnitten. [...] Wasser kann von 11 bis 15 Uhr an bestimmten Stellen abgeholt werden. Insgesamt gab es neun solcher Punkte [zur Wasserversorgung], sechs wurden durch die Russen zerstört.“
„Der Krieg kann auch nach Kyjiw kommen“
Yehor Firsov, ein ehemaliger Parlamentsabgeordneter, der heute als Soldat kämpft, thematisiert in NV den Kontrast zwischen der kritischen Lage an der Front und der Ignoranz in den Städten im Hinterland:
„Vor drei Monaten habe ich in Pokrowsk ein Foto gemacht. Es gab dort einen Park, Soldaten und Zivilisten spielten Tennis und trainierten auf dem Sportplatz. Jetzt gibt es das alles nicht mehr, weil der Feind zwei Kilometer vor Pokrowsk steht. Ich habe dieses Foto übrigens gemacht, weil ich geahnt habe, dass es ein historisches Foto sein könnte – eines der letzten Bilder, auf denen Pokrowsk noch lebendig ist und nicht in militärischer Finsternis versunken, wie es in Awdijiwka der Fall war.
Und ich möchte, dass die Menschen begreifen: So wie wir früher nach Pokrowsk kamen, im Park spazieren gingen und Eis aßen, und jetzt der Krieg dorthin gekommen ist – so kann es in naher Zukunft auch mit Pawlohrad, Dnipro, Charkiw oder Kyjiw passieren. Wenn wir nicht aufhören, diesem Mantra zu folgen, dass der Krieg bald vorbei ist und dann Wahlen stattfinden [...]. Es wird niemanden geben, den wir wählen können, wenn wir [...] verlieren.“
„Kursk als Trumpf für Trump“
Am 5. Januar starteten die ukrainischen Streitkräfte eine neue Offensive in der russischen Region Kursk – vermutlich ein Versuch, ihre Position vor möglichen Friedensgesprächen unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zu stärken, schreibt Forbes:
„‚Die Region Kursk ist ein Trumpf der Ukraine bei allen Verhandlungen und hat auch Einfluss auf den globalen Süden‘, sagte Selenskyj. Die Position der Ukrainer in Kursk sei wichtig und werde bei allen möglichen Verhandlungen, die 2025 stattfinden könnten, berücksichtigt, erklärte US-Außenminister Antony Blinken am 5. Januar fast unisono mit dem [ukrainischen] Präsidenten.
Je näher der 20. Januar rückt, der Tag der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der den russisch-ukrainischen Krieg schnell beenden will, desto intensiver werden die Gespräche über mögliche Verhandlungen. [...]
Die Offensive in der Region Kursk und alle Aktivitäten auf russischem Territorium sähen aus politischer Sicht wie eine Vorbereitung auf Verhandlungen aus, erklärt Oleksandr Kraiev, Leiter des Nordamerika-Programms bei [der NGO] Ukrainian Prism – Foreign Policy Council. Ziel sei es, die ‚Verhandlungsposition‘ der Ukraine zu stärken.“
US-Podcaster Lex Fridman im Gespräch mit Selenskyj
Am 5. Januar veröffentlichte der bekannte US-amerikanische Podcaster und Informatiker Lex Fridman ein dreistündiges Interview mit Wolodymyr Selenskyj, das er wenige Tage zuvor in Kyjiw geführt hatte. Fridman, dessen Eltern in der Ukraine geboren sind und der fließend Russisch spricht, ist besonders bei Trump-Anhängern beliebt und vertritt die Ansicht, der russische Angriffskrieg müsse durch einen Kompromiss beendet werden. Nach dem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten plant er ein Interview mit Wladimir Putin. Selenskyjs Entscheidung, Fridman ein Interview zu geben, wurde in den ukrainischen sozialen Medien und in der Presse kontrovers diskutiert.
„Selenskyj trifft genau den richtigen Ton“
NV zitiert Dmytro Fedorenko, einen Experten für digitale Kommunikation, der Selenskyjs Stil und Rhetorik im Interview mit Fridman lobt:
„Entweder hat Selenskyj den Kommunikationsberater gewechselt oder die systemkritische Haltung von Trump und seiner neuen Umgebung ist genau das Terrain, in dem er sich wie ein Fisch im Wasser fühlt. Sowohl die Neujahrsansprache als auch das dreistündige Interview mit Fridman – beides acht von zehn Punkten. Ausgezeichnetes Verständnis der Zielgruppe, des Endziels des Interviews und perfekt gewählte Tonalität. Ich habe genau den Selenskyj gesehen, der bei den Präsidentschaftswahlen 73 Prozent der Stimmen geholt hat – den aufbrausenden, jungen, fröhlichen, der vor Ideen nur so sprüht.“
„Vulgäre Sprache unterstreicht Unzufriedenheit mit internationalen Partnern“
Selenskyj wurde mehrfach für seine grobe Sprache während des Podcasts kritisiert. Der ukrainische Politikanalyst Oleksandr Kovalenko nimmt ihn in einer Kolumne für NV in Schutz:
„Statt sich auf die wichtigen Botschaften zu konzentrieren, begann die Mehrheit der durchschnittlichen Konsumenten von Informations-Fast-Food und banalen Hatern auf die vulgäre Sprache zu achten, die der Präsident der Ukraine im Gespräch mit Lex Fridman recht häufig benutzte.
Was soll man dazu sagen… Es ist leicht, vom Sofa aus zu urteilen. Aber diese vulgäre Sprache, ob sie einem nun gefällt oder nicht, unterstrich das Ausmaß der Anspannung und der Unzufriedenheit mit der Unterstützung durch internationale Partner am Ende des dritten Jahres im landesweiten Krieg, dem blutigsten in der Geschichte des europäischen Teils des Kontinents seit dem Zweiten Weltkrieg.“
Mich würde nur mal interessieren, wie oft jeder, dem die Äußerungen von Volodymyr Selenskyjs nicht gefallen haben, das Budapester Memorandum schon mal so richtig verflucht hat?”
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Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
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Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
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