„Die Ukraine wird jeden überleben“

Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump
IMAGO /​ ZUMA Press Wire

Pres­se­schau 7. bis 20. Novem­ber 2024: Alle Augen auf Trump +++ Regie­rungs­krise in Deutsch­land: Ursa­chen und Folgen +++ Was bleibt von Bidens Endspurt?

Alle Augen auf Trump 

In der Ukraine werden die ersten Schritte des desi­gnier­ten US-Prä­si­den­ten Donald Trump genau ver­folgt, da das Ende des Krieges in seinen Händen liegen könnte. Trump hatte ver­spro­chen, den Krieg binnen eines Tages zu beenden.

„Bewah­ren Sie Ruhe – die Ukraine wird jeden überleben“

Der ehe­ma­lige ukrai­ni­sche Außen­mi­nis­ter, Dmytro Kuleba, erklärt gegen­über Forbes, dass Trumps Prä­si­dent­schaft zwar beun­ru­hi­gend sei, aber auch posi­tive Ent­wick­lun­gen mit sich bringen könnte:

„Was Trump gesagt hat, spie­gelt seine Gedan­ken wider, aber es ist kein klarer Plan [...]. Es wird viele super-irri­tie­rende Äuße­run­gen und Schritte geben, die uns nach Cor­va­lol [ein belieb­tes Beru­hi­gungs­mit­tel, Anmer­kung der Redak­tion] greifen und denken lassen, dass dies das Ende ist.

Bewah­ren Sie Ruhe [...]. Die Ukraine wird jeden über­le­ben [...]. Es wird sehr harte Arbeit sein, aber wir können das schaf­fen. Oberste Prio­ri­tät hat die Arbeit inner­halb des Landes.

Unter Biden wussten wir über Jahre im Voraus, was pas­sie­ren würde. [...] Was er getan hat, hat die Ukraine zu Beginn der groß ange­leg­ten rus­si­schen Aggres­sion geret­tet. Unter Kamala Harris wäre der Kurs mehr oder weniger der gleiche gewesen. Die große Frage ist, ob das unsere Situa­tion ver­än­dert hätte.

Mit Trump haben wir zwei Mög­lich­kei­ten. Die eine könnte unsere Situa­tion in eine völlig falsche Rich­tung ver­än­dern. Die andere könnte uns wirk­lich helfen. Alles hängt von der Fähig­keit ab, mit Trump per­sön­lich zusam­men­zu­ar­bei­ten, [...] damit der Kurs in eine für uns mehr oder weniger rich­tige Rich­tung geht.“

„Mit­hilfe der Ukraine kann Trump zum Frie­dens­stif­ter werden“

Eine der wich­tigs­ten Eigen­schaf­ten Trumps sei sein Ego, sagt Alyona Get­man­chuk, Direk­to­rin des Think Tanks New Europe Center, im Online-Magazin LB. Das könne die Ukraine zu ihrem Vorteil nutzen:

„Um Trump davon zu über­zeu­gen, den Krieg in der Ukraine [zu deren Bedin­gun­gen, Anmer­kung der Redak­tion] zu beenden, sei es wichtig, ihm die Initia­tive zu über­las­sen und mit seiner Eitel­keit zu spielen.

‚Es gibt eine Sache, die Trump mehr inter­es­siert als Geld – sein Ego. Jetzt hat die Ukraine die Chance, ihm dabei zu helfen, einer der größten Frie­dens­stif­ter zu werden [...]. Wir können seine Wahl­kampf­rhe­to­rik nutzen, denn er hat es selbst ver­spro­chen. Ich erin­nere mich, wie gereizt er reagierte, als Prä­si­dent Obama den Frie­dens­no­bel­preis erhielt, er fand ihn unver­dient. Aber Trump könnte ihn sehr wohl ver­die­nen. Wir müssen über­le­gen, wie wir diese Eitel­keit, dieses Ego befrie­di­gen können [...]’, sagt Alyona Getmanchuk.

Deshalb müsse der Frie­dens­plan oder die Formel für die Ukraine auch [Trumps] eigene sein, betont die Exper­tin. ‚Es ist sehr wichtig, dass unser Prä­si­dent seinen Ehrgeiz, seine pro­ak­tive Initia­tive aufgibt und dazu bei­trägt, dass es wie Trumps Vor­schlag aussieht.‘“

„Ein Ölpreis von 40 US-Dollar wäre für Putin eine Katastrophe“

Trump will die USA zum größten Ener­gie­lie­fe­ran­ten der Welt machen und die Ölpreise senken. In der mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­de­nen Eko­no­mit­schna Prawda denkt man über die Folgen für Russ­lands Wirt­schaft nach, die stark von Ölex­por­ten abhängt:

„Der Experte Gen­na­diy Ryabtsev meint: Ein Ölpreis von 60 US-Dollar pro Barrel wäre für Putin ein sehr eng gezo­ge­ner Gürtel, 50 US-Dollar eine große Schwie­rig­keit und 40 US-Dollar eine Katastrophe.

‚Ich würde nicht sagen, dass dies den Krieg beenden wird, denn Putin setzt darauf. Der Krieg erspart dem Kreml die Beant­wor­tung vieler Fragen, die [jetzt] kein Russe stellt. Sobald die Kämpfe vorbei sind, tauchen diese Fragen wieder auf‘, so Ryabtsev.“

Regie­rungs­krise in Deutsch­land: Ursa­chen und Folgen

Kurz nach dem Wahl­sieg von Donald Trump ist die deut­sche Regie­rungs­ko­ali­tion zer­bro­chen. Für den 23. Februar 2025 sind vor­ge­zo­gene Neu­wah­len geplant, der Ver­bleib von Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz im Amt ist unge­wiss. Ukrai­ni­sche Medien ana­ly­sie­ren die Ursa­chen und mög­li­che Folgen dieser Entwicklungen.

„Die deut­sche Regie­rung hat keinen Weg gefun­den, Russ­land zu besiegen“

Der Poli­to­loge und ehe­ma­lige Büro­lei­ter der Hein­rich-Böll-Stif­tung in Kyjiw, Sergej Sum­lenny, erläu­tert in NV seine Sicht auf die aktu­elle poli­ti­sche Krise in Deutschland:

„[Die] Krise der Regie­rungs­ko­ali­tion ist darauf zurück­zu­füh­ren, dass die deut­sche Regie­rung keinen Weg gefun­den hat, die Ukraine zu unter­stüt­zen und Russ­land zu besie­gen, was einen langen Krieg zur Folge hatte, der wie­derum zu einer Wirt­schafts­krise in Deutsch­land geführt hat [...]. Als Scholz vor­schlug, den Haus­halt wegen der Wirt­schafts­krise und der Not­wen­dig­keit ver­schie­de­ner Sozi­al­aus­ga­ben zu erhöhen, sagten die Libe­ra­len: Nein, wir wollen den Haus­halt nicht erhöhen, zum Bei­spiel für die makro­öko­no­mi­sche Unter­stüt­zung der Ukraine, wir schla­gen statt­des­sen vor, der Ukraine Taurus-Raketen zu geben. [...]

Das ist absolut logisch, denn es ist viel teurer, ein wei­te­res zer­stör­tes ukrai­ni­sches Kraft­werk zu repa­rie­ren, als der Ukraine Taurus-Raketen zu geben, damit sie rus­si­sche Flug­plätze treffen kann und diese [rus­si­schen] Bomber gar nicht erst her­flie­gen. Nach dieser Ansage – und da Taurus, wie wir wissen, für Scholz ein fast schon reli­giö­ses Thema ist – wurde Chris­tian Lindner, Finanz­mi­nis­ter und Vor­sit­zen­der der Freien Demo­kra­ten, auf­ge­for­dert, die Regie­rung zu verlassen.“

„Alle wich­ti­gen Par­teien der Mitte sind dafür, Kyjiw zu unterstützen“

Liga ana­ly­siert die mög­li­chen Folgen der deut­schen Regie­rungs­krise für die Unter­stüt­zung der Ukraine:

„Deutsch­land hat im Haus­halts­ent­wurf für 2025 4,4 Mil­li­ar­den Euro für die Ukraine vor­ge­se­hen, etwa die Hälfte der acht Mil­li­ar­den Euro, die Berlin 2024 für Kyjiw bereit­ge­stellt hatte. Der Bun­des­tag sollte bis Ende des Jahres darüber abstim­men. Nun steckt das Ver­fah­ren fest und wird mög­li­cher­weise verschoben. [...]

‚Doch diese Frage wird gelöst werden. Alle wich­ti­gen Par­teien der Mitte sind dafür, Kyjiw zu unter­stüt­zen, also werden sie eine Lösung finden‘, sagte [der deut­sche Poli­to­loge] Andreas Umland.

Jüngs­ten Umfra­gen zufolge wird [der CDU-Vor­sit­zende Fried­rich] Merz die nächste Regie­rung anfüh­ren, und in diesem Fall wird der Umfang der Hilfe für die Ukraine stabil bleiben, wenn nicht sogar steigen.“

„Nur pro-rus­si­sche Kräfte begrüß­ten Scholz’ Telefondiplomatie“

Am 15. Novem­ber tele­fo­nierte Olaf Scholz eine Stunde mit Wla­di­mir Putin – das erste Mal seit über zwei Jahren. Die Ukraine kri­ti­sierte dies als sym­bo­li­schen Erfolg für Putin. Die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda ver­mu­tet dahin­ter eine per­sön­li­che poli­ti­sche Moti­va­tion des deut­schen Kanzlers:

„Es gibt gute Gründe, eine beson­dere Moti­va­tion von Scholz nicht aus­zu­schlie­ßen. Deutsch­land ist auf dem direk­ten Weg in den Wahl­kampf, und Scholz‘ SPD hat allen Grund zu schei­tern. Außer­dem könnte der amtie­rende Kanzler noch vor der Wahl mit einer ‚Revolte‘ in seiner eigenen Partei kon­fron­tiert werden [...]. Deshalb sucht der Kanzler [...] jetzt nach einem Weg, diese Pro­bleme zu über­win­den und den Wählern seine Effek­ti­vi­tät zu beweisen.

Für die Ukraine ist die Wirk­sam­keit von Scholz‘ ‘Tele­fon­di­plo­ma­tie’ offen­sicht­lich – wir haben sie bereits in der Nacht zu Sonntag gespürt, als Russ­land einen der größten Luft­an­griffe auf die Ukraine während dieses Krieges flog. Der Kreml­chef hat gezeigt, was er wirk­lich von Ver­hand­lun­gen mit ihm hält.

Aber das Wich­tigste ist, was die Men­schen in Deutsch­land denken. Dort [...] gab es kaum posi­tive Reak­tio­nen auf die Diplo­ma­tie des Kanz­lers – nur pro-rus­si­sche Kräfte begrüß­ten seine Geste.“

Was bleibt von Bidens Endspurt?

Joe Biden bleiben weniger als zwei Monate im Amt – ein kri­ti­scher Zeit­raum, um sein Ver­mächt­nis als Ver­tei­di­ger der Demo­kra­tie zu fes­ti­gen. Ent­schei­dun­gen, die jetzt getrof­fen werden, könnten den Kampf der Ukraine gegen Russ­land nach­hal­tig beein­flus­sen. Am ver­gan­ge­nen Sonntag wurde bekannt, dass die USA Angriffe mit ATACMS-Raketen aus US-ame­ri­ka­ni­scher Pro­duk­tion auf rus­si­sches Staats­ge­biet geneh­migt haben.

„Ein Zeichen der wahren Absich­ten von Biden“

Bereits vor der Nach­richt über die Erlaub­nis, ATACMS-Raketen für Angriffe auf Russ­land zu nutzen, ana­ly­sierte die Jew­ro­pe­jska Prawda, welche Optio­nen Biden trotz zeit­li­cher Beschrän­kun­gen und Wider­stand im US-Kon­gress und im Ausland bleiben:

„Für die Geneh­mi­gung von Lang­stre­cken­an­grif­fen ist weder die Zustim­mung des Kon­gres­ses noch der NATO-Ver­bün­de­ten erfor­der­lich. Diese Ent­schei­dung wird daher ein Zeichen für die wahren Absich­ten von Joe Biden sein, wenn es um die Unter­stüt­zung der Ukraine geht. [...]

Die Ein­la­dung an die Ukraine, der NATO bei­zu­tre­ten, ist viel kom­pli­zier­ter, weil sie einen Konsens inner­halb des Bünd­nis­ses erfor­dert. Aber eine allei­nige Ent­schei­dung Washing­tons, die Ukraine ein­zu­la­den, wäre eine his­to­ri­sche Ent­schei­dung von Prä­si­dent Biden, die Donald Trump nur schwer igno­rie­ren könnte.

Eine weitere große Chance für die Biden-Admi­nis­tra­tion besteht in der Beschlag­nah­mung [...] von fünf Mil­li­ar­den US-Dollar aus den Reser­ven der rus­si­schen Zen­tral­bank, die jetzt sofort erfol­gen sollte.“

„Das Infor­ma­ti­ons­leck erlaubt den Russen sich vorzubereiten“

Die ukrai­ni­sche Führung reagierte ver­hal­ten darauf, dass früh­zei­tig durch­si­ckerte, ATACMS-Angriffe auf rus­si­sches Gebiet seien künftig erlaubt. Prä­si­dent Selen­skyj kom­men­tierte: „Schläge werden nicht mit Worten aus­ge­teilt.“ Forbes ana­ly­siert die Hin­ter­gründe dieser Unzufriedenheit:

„Doug Klain, poli­ti­scher Analyst beim Atlan­tic Council und Razom for Ukraine, über­rascht das Infor­ma­ti­ons­leck nicht. ‚Die Biden-Admi­nis­tra­tion scheint sich mehr darum zu sorgen, wie sie in Erin­ne­rung bleibt, als darum, wie sie der Ukraine jetzt tat­säch­lich hilft‘, sagt er.

Das aktu­elle [Informations-]Leck unter­schei­det sich davon, wie die [US-]Regierung früher mit ATACMS umge­gan­gen ist. In der Nacht zum 17. Oktober 2023 gab es einen Über­ra­schungs­ef­fekt, als die ukrai­ni­sche Armee solche Raketen zum ersten Mal auf Flug­plät­zen bei Berdjansk und Luhansk [in den völ­ker­rechts­wid­rig von Russ­land besetz­ten ukrai­ni­schen Gebie­ten, Anmer­kung der Redak­tion] ein­setzte. Erst einige Tage nach dem Einsatz der Raketen bestä­tigte das Weiße Haus deren Lie­fe­rung an die Ukraine.

Das Durch­si­ckern solcher Infor­ma­tio­nen sei kri­tisch, weil die Russen sich vor­be­rei­ten [könnten], erklärt ein hoch­ran­gi­ger ukrai­ni­scher Beamter [...]. ‚Zwei Dinge sind nötig, um solche Waffen erfolg­reich ein­zu­set­zen: Masse und Überraschungseffekt.‘“

„Die Anzahl der Raketen ist entscheidend“

Dennoch eröffne die Erlaub­nis, mit ATACMS und Storm Shadows/​SCALPs (Marsch­flug­kör­per bri­ti­scher und fran­zö­si­scher Ent­wick­lung, Anmer­kung der Redak­tion) auf rus­si­sches Ter­ri­to­rium zu schie­ßen, der ukrai­ni­schen Armee neue Mög­lich­kei­ten, glaubt Liga:

„Ent­schei­dend sei, wie viele Raketen die Ukraine erhalte, erklärt Yigal Levin, ein Offi­zier der israe­li­schen Streit­kräfte gegen­über Liga. Die Zahl von ATACMS-[Raketen] und Storm Shadow-[Marsch­flug­kör­pern] sei sehr begrenzt. [...]

Groß­bri­tan­nien habe wahr­schein­lich die Lie­fe­rung von Storm Shadows an die Ukraine ein­ge­stellt, fügte [der ehe­ma­lige Pres­se­spre­cher des Gene­ral­stabs, Vla­dys­lav] Selez­nyov, hinzu.

‚Frank­reich hat zehn SCALP-[Marsch­flug­kör­per] an die Ukraine gelie­fert. Können zehn SCALPs die Situa­tion auf dem Schlacht­feld grund­le­gend ver­än­dern? Nein‘, sagt er. ‚Am 17. Novem­ber hat der Feind 120 Raketen und 90 Drohnen auf uns abge­feu­ert. Die Ukraine ist nicht zusammengebrochen.‘

Es sei auch nicht zu erwar­ten, dass ein Angriff mit west­li­chen Lang­stre­cken­waf­fen zum Zusam­men­bruch der Rus­si­schen Föde­ra­tion führt, fügt [der Mili­tär­ana­lyst Ivan] Kyrychevs­kyi hinzu. Aber das bedeute nicht, dass die Ukraine ihr stra­te­gi­sches Ziel auf­ge­ben sollte, den Krieg nach Russ­land zu tragen.“

 

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Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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