„Die US-Regie­rung erwar­tete eher den Plan für einen Waf­fen­still­stand als für einen Sieg“

Wolodymyr Selenskyj und Kamala Harris
Foto: IMAGO /​ ZUMA Press Wire

Pres­se­schau (26. Sep­tem­ber bis 9. Oktober 2024): Selen­skyj besucht die USA im Wahl­kampf +++ Schulen und Unis: Pro­bleme vor dem Winter +++ Ver­ges­se­nes Film­ju­wel in den Kinos

Selen­skyj besucht die USA im Wahlkampf

Der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dymyr Selen­skyj besuchte Ende Sep­tem­ber eine Woche lang die USA, um sich mit Kamala Harris, Donald Trump und US-Prä­si­dent Joe Biden zu treffen und seinen „Sie­ges­plan“ vor­zu­stel­len. Das Gespräch mit Harris verlief eher formell, während Trumps Team ver­är­gert auf Selen­skyjs Besuch in einem Muni­ti­ons­werk in Penn­syl­va­nia reagierte, bei dem ihn nur Demo­kra­ten beglei­te­ten. Selen­skyjs Plan, der fort­schritt­li­che US-Waffen und die Zustim­mung zur umfas­sen­den Nutzung west­li­cher Lang­stre­cken­ra­ke­ten fordert, stieß auf Skepsis und wurde von vielen als „Wunsch­liste“ abgetan.

„Die Lage hat sich spürbar gewandelt“

Hro­madske geht näher auf die Her­aus­for­de­run­gen des Staat­be­suchs ein:

„Während frühere Besuche von Wolo­dymyr Selen­skyj in den USA dazu bei­tru­gen, beide Par­teien in der Unter­stüt­zung der Ukraine zu ver­ei­nen, hat sich die Lage diesmal spürbar gewan­delt. Unsere Dele­ga­tion geriet unver­mit­telt in den Fokus eines medi­en­wirk­sa­men Skan­dals: Donald Trump warf dem ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten seine man­gelnde Bereit­schaft vor, Russ­land Zuge­ständ­nisse zu machen, um den Krieg zu beenden. Derweil for­derte der Spre­cher des Reprä­sen­tan­ten­hau­ses Mike Johnson in einem offenen Brief an Selen­skyj die Abbe­ru­fung der ukrai­ni­schen Bot­schaf­te­rin in den USA Oksana Mar­ka­rowa wegen angeb­li­cher ‚Ein­mi­schung‘ in die US-Wahlen.

Wla­di­mir Putin nutzte unter­des­sen die Gele­gen­heit, mit erneu­ten nuklea­ren Dro­hun­gen Öl ins Feuer zu gießen. Der erhöhte Einsatz des Kreml spielte Trumps ‚frie­dens­er­hal­ten­der‘ Rhe­to­rik in die Karten und verlieh Selen­skyjs For­de­run­gen nach der Auf­he­bung aller Ein­schrän­kun­gen für den Einsatz west­li­cher Lang­stre­cken­waf­fen gegen Ziele im Inneren Russ­lands sowie nach einer schnellst­mög­li­chen Ein­la­dung der Ukraine in die NATO zusätz­li­che Brisanz.“

„Es wird nicht einfach, aber man kann mit Trump reden“

Anfangs war unklar, ob Wolo­dymyr Selen­skyj den repu­bli­ka­ni­schen Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten Donald Trump über­haupt treffen würde, aber in den letzten Tagen seines Besuchs in den USA kam es doch noch zu einem Gespräch zwi­schen den beiden. LB zitiert Insider aus Selen­skyjs Delegation:

„‚[Trump] war sehr höflich, hat wirk­lich viele Fragen gestellt […]. Er wollte die Situa­tion besser ver­ste­hen und wie die Ukrai­ner sie sehen. [...] Trump ist eine viel­schich­tige Person und es wird in Zukunft viel­leicht nicht einfach, aber man kann mit ihm reden. [...] Er glaubt an seine Fähig­keit, Eini­gun­gen zu erzie­len‘, so die Quelle, ‚deshalb müssen wir mit den US-Ame­ri­ka­nern detail­liert über unsere Ansich­ten und For­de­run­gen sprechen.‘ [...]

Ein anderer Gesprächs­part­ner von LB, der in engem Kontakt zu Ver­tre­tern der Repu­bli­ka­ner steht, deutete an, die Grund­lage für eine hypo­the­ti­sche Eini­gung mit Russ­land, von der Trump spricht, könne eine radi­kale Senkung der Ölpreise sein. Er erin­nerte daran, dass Donald Trump Anfang Sep­tem­ber [...] erklärte: ‚Wenn Putin für ein Barrel 100 US-Dollar bekommt, funk­tio­niert der Krieg. [Aber] mit Öl für 40 US-Dollar kann Putin keinen Krieg führen.‘

Im Gespräch mit LB beton­ten mehrere Mit­glie­der der [ukrai­ni­schen] Dele­ga­tion, Donald Trump habe Wolo­dymyr Selen­skyj zu seinem Auto beglei­tet, was als höchs­ter Aus­druck des Respekts zu werten sei.“

„Die US-Regie­rung erwar­tete eher den Plan für einen Waf­fen­still­stand als für einen Sieg.“

Der ukrai­ni­sche „Sie­ges­plan“ stieß in den USA auf eher zurück­hal­tende Reak­tio­nen. Aljona Het­mant­schuk, Lei­te­rin des Thinktanks Nowa Jewropa, ana­ly­siert in ihrer Kolumne für die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda die Hintergründe:

„Das anfäng­li­che Inter­esse an Selen­skyjs Vor­schlä­gen und der spätere Mangel an Enthu­si­as­mus könnten darauf zurück­zu­füh­ren sein, dass die US-Regie­rung eher einen Plan für einen Waf­fen­still­stand erwar­tet hat als für einen Sieg [der Ukraine], den sie nach wie vor nicht für rea­lis­tisch hält.

Die […] Regie­rung hat sich jedoch teil­weise selbst in eine Falle manö­vriert durch die Posi­tion, es sei allein Sache der Ukraine, die Bedin­gun­gen für ein Ende des Krieges zu benen­nen. Also kann sie die ukrai­ni­schen Vor­schläge nicht einfach ignorieren.

Tat­säch­lich besteht darin – wer ein Ende des Krieges in die Wege leiten und die Bedin­gun­gen dafür bestim­men sollte – die größte Dif­fe­renz zwi­schen Demo­kra­ten und Repu­bli­ka­nern. Während Harris, Biden folgend, betont, dass die Ukraine dies tun sollte, gibt Trump klar zu ver­ste­hen, dass er selbst diesen Prozess zu führen und dabei seinem eigenen Plan zu folgen gedenkt.

Deshalb ist es für Selen­skyj sehr wichtig, beim Treffen mit dem repu­bli­ka­ni­schen Kan­di­da­ten deut­lich zu machen, dass der ukrai­ni­sche Plan keine Her­aus­for­de­rung und erst recht keine diplo­ma­ti­sche Ohr­feige für Trumps Plan dar­stellt. Viel­mehr ist es ein poten­zi­el­ler Beitrag zu seinem Plan, den die Ukraine direkt mit ihm zu dis­ku­tie­ren bereit ist – im Inter­esse eines echten Frie­dens, nicht eines wei­te­ren brü­chi­gen Waffenstillstands.“

Schulen und Unis: Pro­bleme vor dem Winter

Mit dem her­an­na­hen­den Winter steht die Ukraine vor Strom­knapp­heit und Heiz­pro­ble­men, was das Bil­dungs­sys­tem belas­ten wird. Einige Schulen und Uni­ver­si­tä­ten haben bereits begon­nen, sich darauf einzustellen.

„Im Winter wird der Betrieb eingeschränkt.“

Der stell­ver­tre­tende Bil­dungs­mi­nis­ter Andrij Stasch­kiw erläu­tert der Ukra­jinska Prawda, wie sich die Schulen auf die bevor­ste­hen­den Pro­bleme vorbereiten:

„[...] 80 Prozent unserer Schulen sind mit Gene­ra­to­ren aus­ge­stat­tet, doch das bedeu­tet nicht, dass sie im Winter bei Strom­aus­fäl­len wie gewohnt öffnen können. Denn die Wär­me­ver­sor­gung ist unter­schied­lich. Schulen, die über eigene Hei­zungs­an­la­gen und Gene­ra­to­ren ver­fü­gen, können im Winter auch ohne Strom voll betriebs­fä­hig bleiben. Schulen ohne eigene Hei­zungs­an­lage [...] können ver­ständ­li­cher­weise nicht öffnen [...]. Derzeit verfügt [...] die Hälfte der Schulen über ver­schie­dene Mög­lich­kei­ten, um im Winter bei Strom­aus­fäl­len wei­ter­zu­ar­bei­ten. [...] Wir haben ver­schie­dene Emp­feh­lun­gen her­aus­ge­ge­ben. Zum Bei­spiel die Ver­schie­bung des Stun­den­plans, um ihn an die Stunden mit Tages­licht anzu­pas­sen. [...] Sollte die Lage kri­tisch werden, kann vor­über­ge­hend auf Distanz­un­ter­richt umge­stellt werden.“

„Wir bitten die Stu­die­ren­den, nicht in den Wohn­hei­men zu bleiben“

Die Her­aus­for­de­run­gen für Uni­ver­si­tä­ten mit Wohn­hei­men sind noch gra­vie­ren­der. Ksenija Seme­nowa, die kürz­lich zur Rek­to­rin der Natio­na­len Luft­fahrt-Uni­ver­si­tät (NAU) in Kyjiw ernannt wurde, sorgte mit einem viel beach­te­ten Beitrag auf Face­book für Auf­se­hen:

„Dieser Winter wird hart. [...] Daher hat die Uni­ver­si­tät [...] beschlos­sen, den Prä­senz­un­ter­richt des ersten Semes­ters am 3. Novem­ber zu beenden. [...] Wir haben den Lehr­plan ent­spre­chend ange­passt: Semes­ter­start eine Woche früher, mehr Kurse, Unter­richt an Samstagen. [...]

Das ist keine Panik[mache], sondern gut durch­dacht. Unsere Partner sind darüber im Bilde. Mit vielen von ihnen sind wir im Gespräch über die Mög­lich­keit für Stu­die­rende, während der langen Ferien Prak­tika zu absol­vie­ren. [...] Da wir im Winter nicht in der Lage sein werden, Licht, Wärme und Wasser bereit­zu­stel­len, bitten wir die Stu­die­ren­den, während der langen Win­ter­pause nicht in den Wohn­hei­men zu bleiben.

Wir werden alles tun, was wir können, um jene Stu­die­ren­den zu unter­stüt­zen, die nir­gendwo anders hin­kön­nen (die aus der Nähe der Front oder den besetz­ten Gebie­ten kommen). Aber alle anderen bitten wir, die Lage rea­lis­tisch zu betrach­ten. Im zweiten Semes­ter [im nächs­ten Jahr] werden alle in ihre Zimmer zurückkehren.

Keiner ist glück­lich über diese Ent­schei­dung. Aber vor­aus­zu­den­ken und einen ganzen Monat Zeit zu haben, die prak­ti­schen Fragen zu klären, ist viel ange­neh­mer, als im Dezem­ber ohne jede Idee dazustehen.“

„Die Hoch­schul­land­schaft braucht radi­kale Veränderungen.“

NAU-Rek­to­rin Ksenija Seme­nowa hatte mit ihrem Beitrag auf Gerüchte reagiert, die Uni­ver­si­tät plane den Verkauf ihrer Stu­den­ten­wohn­heime. Tymofij Mylo­wa­now, ehe­ma­li­ger Wirt­schafts­mi­nis­ter und Prä­si­dent der ein­fluss­rei­chen – pri­va­ten – Kyiv School of Eco­no­mics, reagierte sei­ner­seits mit einem ein­dring­li­chen Appell auf Face­book und stellte sich hinter Semenowa:

„Es wird Strom­aus­fälle geben, es wird kalt sein. [...]. Die meisten Uni­ver­si­tä­ten haben nicht die Mittel, um in allen Gebäu­den Gene­ra­to­ren zu instal­lie­ren und Benzin zu bezahlen.

Ich werde hier jetzt nicht [...] sagen, dass [meine Uni­ver­si­tät] besser ist und der Unter­richt nicht aus­fällt. […] Der Unter­schied ist, dass [wir] fünf- bis zehn­tau­send US-Dollar pro Jahr auf jeden Stu­die­ren­den gerech­net inves­tie­ren – bei den staat­li­chen Uni­ver­si­tä­ten ist das fünf- bis zehnmal weniger. Gleich­zei­tig setzen die staat­li­chen Uni­ver­si­tä­ten dieses Geld auf­grund bestimm­ter Vor­schrif­ten, wegen ihrer alten Gebäude usw. nicht effi­zi­ent ein. [...] [Das] muss sich ändern. Nur Ksenija Seme­nowa und einige andere haben den Mut, die Wahr­heit zu sagen und ver­su­chen, die Pro­bleme zu lösen. Deshalb müssen wir Seme­nowa alle unter­stüt­zen. Auf staat­li­cher Ebene müssen wir endlich zugeben, dass es kein Geld für eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­tige Bildung für alle gibt, dass die Uni­ver­si­tä­ten ihre Res­sour­cen nicht effi­zi­ent nutzen und dass die Hoch­schul­land­schaft radi­kale Ver­än­de­run­gen braucht, wenn sie über­le­ben will.“

Ver­ges­se­nes Film­ju­wel in den Kinos

1968 ver­öf­fent­lichte der arme­ni­sche Regis­seur und Ver­tre­ter des „Ukrai­ni­schen poe­ti­schen Kinos“ Serhij Paradscha­now den Film „Die Farbe des Gra­nat­ap­fels“, auch bekannt als Sajat-Nowa. Der Zensur durch die Sowjet­be­hör­den unter­wor­fen, blieb der Film bis zum Zusam­men­bruch der UdSSR von den Lein­wän­den ver­bannt. Trotz allem beein­flusste das poe­ti­sche und ästhe­tisch aus­ge­feilte Werk die moderne Kultur, etwa die Musik­vi­deos von Madonna und Lady Gaga. Ab Oktober zeigen die ukrai­ni­schen Kinos die restau­rierte Fassung.

„Der Film ver­staubte in den Regalen der Zensoren.“

NV trägt in einem Artikel die wich­tigs­ten Fakten über den Film zusammen:

„‚Die Farbe des Gra­nat­ap­fels‘ erzählt die Lebens­ge­schichte des arme­ni­schen Dich­ters Arutjun Sajadan, der unter dem Pseud­onym Sajat Nowa bekannt war und im 18. Jahr­hun­dert wirkte. [...] Es gibt mehrere Fas­sun­gen des Films. Die ursprüng­li­che Version dauerte 90 Minuten und [...] gilt heute als ver­schol­len. Die zweite Fassung wurde auf Anwei­sung der sowje­ti­schen Zen­so­ren von Paradscha­now selbst über­ar­bei­tet. Sie ist 78 Minuten lang. Sie gilt heute als die ori­gi­nal­ge­treu­este Version. Die dritte Fassung schnitt der sowje­ti­sche Regis­seur Sergej Jut­ke­witsch neu zusam­men. Sie hat eine Länge von 72 Minuten.

‚Die Farbe des Gra­nat­ap­fels‘ ver­staubte fast vier Jahre lang in den Regalen. Die sowje­ti­sche Zensur wollte den Film nicht frei­ge­ben. Erst 1973 kam er in die Kinos, doch Paradscha­now hatte damit schon nichts mehr zu tun. Auch der Verleih war ein­ge­schränkt. Die Zen­so­ren waren der Meinung, solche Filme würden die Men­schen nicht brauchen.“

„Zutiefst poe­tisch und zugleich unzu­gäng­lich und fremd“

Die Film­kri­ti­ke­rin Sonja Wsjelub­ska beleuch­tet in der Ukra­jinska Prawda die künst­le­ri­schen Fines­sen des Films:

„‚Die Farbe des Gra­nat­ap­fels‘ sollte ein bio­gra­fi­scher Film über einen Dichter werden, aber er ist es nicht im her­kömm­li­chen Sinne dieses Genres. Paradscha­now geht weit über ein geschwät­zi­ges Dreh­buch mit tro­cke­nen bio­gra­fi­schen Fakten hinaus. Statt­des­sen zeigt er eine fast stille Dar­stel­lung der inneren Welt des Dich­ters, seiner krea­ti­ven Vision und per­sön­li­chen Erfah­run­gen. Dem­entspre­chend ist jede Ein­stel­lung des Films zutiefst poe­tisch und gleich­zei­tig unzu­gäng­lich und fremd, genau wie die innere Welt eines wahren Künst­lers. [...] Die Erzäh­lung wirkt wie ein kalei­do­sko­pi­scher Aufruhr der Materie, der dem Betrach­ter all­mäh­lich seine Schich­ten von Geheim­nis­sen und Sym­bo­len offenbart.“

„Hätte es damals Face­book gegeben, könnte ich mir die Empö­rung vorstellen.“

Unter­des­sen denkt die Kunst­kri­ti­ke­rin Soja Swyn­jaz­kiwska in einem Artikel auf LB über den Ein­fluss des Films nach und darüber, was ein Werk zu einem Teil der natio­na­len Kultur macht:

„[Dieser Film] ist eine einzige große Sti­li­sie­rung, ein fast bewe­gungs­lo­ses Bild der tra­di­tio­nel­len Kultur, gefil­tert durch raf­fi­nierte urbane Kultur und das makel­lose Auge eines genia­len Künst­lers. Bilder und Töne, Ängste und Aber­glaube, Legen­den und Monu­mente. Hätte es 1968 Face­book gegeben, könnte ich mir die Empö­rung der Eth­no­gra­fen [...] vor­stel­len: Alle Kostüme sind durch­ein­an­der, die Spitze ist völlig fehl am Platze, in der Klei­dung werden ver­schie­dene Regio­nen ver­mischt – und was sind das bitte für Schuhe?! Die Tep­pi­che kann man über­haupt nicht erken­nen, sie dienen nur als Farb­tup­fer – wer macht denn sowas?

Und hier stellen sich Fragen: Was ist tra­di­tio­nelle Natio­nal­kul­tur heute? Welche Funk­tion hat sie in unserer meta­mo­der­nen Welt? Und schließ­lich: Was ist der Bau­stein, der kleinste Teil, durch den eine visu­elle Dar­stel­lung für alle unbe­streit­bar als ukrai­nisch [oder] arme­nisch erkenn­bar wird?“

 

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Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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