„Putin testet die Reaktion des Westens“
Presseschau 24. Oktober bis 6. November 2024: Nordkoreanische Truppen an der Front +++ Entscheidende Wahlen für die Ukraine +++ Filmfestival in Kyjiw
Nordkoreanische Truppen an der Front
Vieles deutet darauf hin, dass nordkoreanische Truppen inzwischen bei Kursk an vorderster Front an der Seite Russlands kämpfen. Die zurückhaltende Reaktion des Westens wird in ukrainischen Medien als Zeichen der Schwäche gewertet.
„Statt mehr Granaten und Raketen erreichten uns mehr Rufe nach Verhandlungen“
Der Einsatz nordkoreanischer Soldaten sei kein Zeichen der Schwäche Russlands, wie einige westliche Kommentatoren behaupteten, argumentiert LB:
„Viele Politiker aus [unseren] Partnerländern haben betont, die Beteiligung des nordkoreanischen Militärs sei ein Beweis für die ‚Verzweiflung‘ Russlands, dem es an personellen Ressourcen mangele.
Es wäre jedoch naiv anzunehmen, der Kreml verfüge über so wenig Personal, dass zehntausend […] nordkoreanische Soldaten die Situation irgendwie beeinflussen könnten. Vielmehr braucht Moskau ihre Präsenz im Einsatzgebiet nur, um den Westen mit einer ‚neuen Eskalationsstufe‘ zu erschrecken. Und die Reaktion unserer Partner zeigt, dass Russland dies offenbar gelungen ist.
Denn statt mehr Granaten und Raketen, was eine adäquate Antwort auf die Beteiligung Nordkoreas am Krieg gewesen wäre, erreichten uns mehr Rufe nach Verhandlungen.“
„Putin testet die Reaktion des Westens“
Der ukrainische Militärexperte Oleksij Melnyk vom Rasumkow-Zentrum nennt in NV drei Gründe dafür, dass sich Putin für den Einsatz nordkoreanischer Soldaten entschieden hat:
„Angesichts der Kräfteverhältnisse [in Kursk] sind [...] bis zu 10.000 Nordkoreaner dort [...] ein ziemlich bedeutender Anteil. [...] Das ist der militärische Aspekt.
[Der zweite Aspekt] sind die politischen Ziele, die Putin verfolgt. [...] Ich habe den Eindruck, dass dahinter gewisse Absprachen zwischen Pjöngjang und Moskau stehen, wie Putin diese Soldaten bezahlen wird. Das wird natürlich Auswirkungen auf die regionale Stabilität haben [...]. Putin könnte darauf abzielen, zusätzliche Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu erzeugen. [...] Das ist [...] die nächste Stufe der Eskalation [und] der Internationalisierung des Konflikts. Und nun? Putin testet so die Reaktion des Westens [und dessen rote Linien]. [...]
Das dritte Ziel: Fraglich ist jetzt, ob das eine einmalige Hilfe war, quasi ein Pilotprojekt seitens Nordkoreas. [...] Wenn regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Soldaten hierher geschickt würde [...] und jeden Monat kämen ein- oder zweitausend dazu – dann hätte das für die russische Seite einen ganz erheblichen militärischen Effekt.“
„Russland hat Nordkorea mit Chinas Hilfe in eine Waffenfabrik verwandelt“
Nordkoreas Teilnahme am Krieg wäre ohne Chinas Zustimmung nicht möglich gewesen, analysiert Hromadske und beruft sich dabei unter anderem auf den ukrainischen Militärexperten Mychailo Samus:
„Russlands Sieg liege im Interesse Chinas, denn die Besetzung der Ukraine würde China einen direkten Zugang zum europäischen Markt eröffnen, so Samus. Die Unterstützung Moskaus durch Pjöngjang ist also kein Zufall.
Mit Chinas Hilfe hat Russland die DVRK [Demokratische Volksrepublik Korea – offizielle Selbstbezeichnung des Staates Nordkorea, Anmerkung der Redaktion] in eine Waffenfabrik verwandelt. Moskau investiert chinesische Yuan in die Entwicklung des nordkoreanischen militärisch-industriellen Komplexes, die es aus dem Verkauf russischer Energieressourcen an Peking erhält. Zudem erhält Nordkorea Technologie aus Russland sowie Maschinen und Komponenten für die Waffenproduktion aus China.
Tatsächlich erlebt die DVRK derzeit ihr ‚goldenes Zeitalter‘. Der Krieg bringt Geld für das militaristische Regime in Pjöngjang, dessen inkompetente Wirtschaftspolitik wiederholt zu Hungersnöten unter den entrechteten Menschen der DVRK geführt hat.“
Entscheidende Wahlen für die Ukraine
Während in den USA, Moldau und Georgien gewählt wurde, blickte man in der Ukraine mit einer Mischung aus Sorge und Hoffnung auf die Ergebnisse. Nach den Siegen und teils knappen Niederlagen prorussischer Kräfte reflektieren ukrainische Medien die veränderte Situation. [Anmerkung der Redaktion: Der Redaktionsschluss für diese Presseschau lag vor dem offiziellen Ergebnis der US-Wahlen.]
„Die Ukraine führt heute einen Freiheitskampf wie Amerikas Vorfahren“
Die Redaktion von The Kyiv Independent, dem größten englischsprachigen Medium in der Ukraine, appellierte an die US-amerikanischen Wählerinnen und Wähler, bei ihrer Stimmabgabe die Ukraine im Hinterkopf zu behalten:
„Als ukrainische Publikation mit Sitz in Kyjiw sind wir weit davon entfernt, den US-Wählern vorschreiben zu wollen, wen sie bei der Wahl unterstützen sollen [...]. Aber wir bitten alle, [...] an die Ukraine zu denken und sie bei ihrer Entscheidung zu berücksichtigen. Wir bitten darum nicht nur als ukrainische Redaktion, die persönlich vom Krieg betroffen ist. Wir bitten darum, weil es unsere Verantwortung ist: als Menschen, die nah genug am Kampfgeschehen sind, um zu verstehen, was auf dem Spiel steht und dem Rest der Welt die Warnung zu geben, die sie verdient.
Die Geschichte der USA und die Grundlagen der amerikanischen Nation erinnern daran, warum die Ukraine unterstützt werden muss, um den Krieg zu gewinnen, und warum die USA die globalen Bemühungen zur Unterstützung der Ukraine weiterhin anführen sollten – unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt.
Die amerikanische Bevölkerung [...] sollte sich bewusst sein, dass die Ukraine heute in ihrem Kampf gegen das imperialistische Russland einen ähnlichen Freiheitskampf führt wie Amerikas Vorfahren. Mit der anhaltenden und hoffentlich noch stärkeren Unterstützung der USA und ihrer Verbündeten wird der Sieg der Ukraine die Position Amerikas und die globale Sicherheit nur weiter stärken.“
„Wie lässt sich die aufgewühlte Gesellschaft in Moldau beruhigen?“
Nach dem hart erkämpften Sieg der proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu in Moldau schreibt die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda über die notwendigen Anstrengungen, das Land wieder zu vereinen:
„Die Präsidentin steht nun vor der Aufgabe, eine Gesellschaft zu vereinen, die bereits Spaltungstendenzen zeigte und nun durch ‚Wahlen ohne Regeln‘ noch weiter gespalten wurde.
Nach der ‚Krise‘ im ersten Wahlgang, [...] setzte [Sandus] Team alles auf eine Karte und schreckte nicht davor zurück, die Gesellschaft zu radikalisieren und zu spalten. Der Wahlkampfslogan lautete ‚Rettet Moldau!‘. [Sandus Gegenkandidat Alexandr] Stoianoglo und seine Anhänger wurden dämonisiert.
Diese Strategie ging auf. Die Stichwahl wurde zum geopolitischen Kampf. Die prowestlichen Wähler gingen nicht so sehr für Maia Sandu zur Wahl, sondern gegen die Rückkehr Moldaus in die Umarmung des Kreml. [...]
Aber die Wahl ist vorbei und es stellt sich die Frage: Wie lässt sich die aufgewühlte Gesellschaft beruhigen?
Jetzt erkennt Sandu, dass dies die wichtigste Aufgabe ist, und sagt, sie sei bereit, sich [...] mit Stoianoglo zu versöhnen [...]. Denn es stehen Parlamentswahlen an. Sie sind für die Machtverteilung in Moldau noch wichtiger als die Präsidentschaftswahlen. Und da Sandu weiß, dass ihre Partei im neuen Parlament keine Mehrheit haben wird, ist sie gezwungen, über eine Koalition nachzudenken.“
„Für Demokratien ist es schwierig, sich gegen Angriffe von Autokratien zu wehren.“
Unterdessen zeichnet Witalij Portnikow, einer der bekanntesten Kolumnisten der Ukraine, in NV den politischen Einfluss Russlands in der Region nach:
„Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine ist in Vergessenheit geraten, dass der Kreml in der Lage ist, politischen Einfluss auf ehemalige Sowjetrepubliken auszuüben – und dies auch gerne tut.
Tatsächlich brauchte Putin den Krieg gegen die Ukraine gerade deshalb, weil politische Mittel nicht ausreichten, um den Nachbarstaat zur Moskauer Provinz zu machen. Er entschied, dass Gewalt hier wirksamer sein würde als Propaganda und die Bestechung des Wahlvolks.
Aber wenn wir uns die Republik Moldau und Georgien ansehen, [...] dann sehen wir, wie sehr Moskau sich bemüht, diese Länder zu seinen Satelliten zu machen. [...]
Russland ist [dabei] nicht allein. Auch China hat gelernt, mithilfe demokratischer Mechanismen Politiker zu unterstützen, die bereit sind, mit Peking zusammenzuarbeiten [etwa auf den Malediven, in Sri Lanka und Bangladesch]. [...]
Angesichts der neuen Informationstechnologien, der Mutlosigkeit, der Angst und des mangelnden Bewusstseins des ‚kollektiven Westens‘ für die neuen Herausforderungen ist es für Demokratien sehr schwierig, sich gegen Angriffe von Autokratien zu verteidigen.“
Filmfestival in Kyjiw
Zum 53. Mal fand in Kyjiw das älteste Filmfestival der Ukraine, Molodist („Jugend“), statt. Trotz des Krieges pulsiert das Filmleben im Land: Fast jeden Monat kommen neue einheimische Filme in die Kinos. Viele von ihnen erzählen auf eindrucksvolle Weise vom Überleben im Angriffskrieg.
„Es ist wichtig, dass das Festival trotz allem stattfindet“
Ukrajinska Prawda berichtet über die Eröffnungsfeier des Festivals im Haus des Kinos in Kyjiw:
„Auch in diesem Jahr gibt es beim Molodist Festival keinen roten Teppich und keine ausgefeilte Kleiderordnung. Die Gäste des Eröffnungsabends treffen Bekannte aus der Filmbranche und diskutieren darüber, wie wichtig es ist, dass das Festival trotz allem stattfindet. [...]
Der Abend beginnt mit einem Gedenken an Persönlichkeiten der Filmindustrie, die zu Verteidigern wurden, und an jene, die ihr Leben für die Ukraine gegeben haben. Zu ihrem Andenken wird eine Schweigeminute eingelegt. [...]
Auf der Bühne verkündet [die Direktorin der Staatlichen Ukrainischen Filmagentur Julija] Schewtschuk die Verleihung des Titels ‚Verdienter Kulturschaffender‘ an den Produzenten Andrij Risol, der den Verein ‚Förderung des Kinos in der Ukraine – Watch Ukrainian!‘ leitet. Er [...] ruft seine Kollegen dazu auf, sich aktiver an der landesweiten Veranstaltungsreihe ‚Kino für den Sieg‘ zu beteiligen, bei der ukrainische Filme in Militäreinheiten und Orten an der Front gezeigt werden, in denen es keine Kinos gibt.“
„Zum ersten Mal ein krimtatarischer Tag“
Suspilne weist auf eine historische Neuerung im Festivalprogramm hin:
„Laut dem Regisseur Achtem Seitablajew [ein Ukrainer mit krimtatarischen Wurzeln, Anmerkung der Redaktion] fand auf dem Filmfestival Molodist zum ersten Mal ein krimtatarischer Tag statt. Bis dahin waren nur einzelne Filme zu diesem Thema gezeigt worden. Er präsentierte den Film ‚A Prayer of Strangers‘, der die Geschichte des krimtatarischen Mädchens Saide Arifowa erzählt, die während des Zweiten Weltkriegs 88 jüdische Kinder auf der Krim rettete.“
„Wie Liebe einen in schrecklichen Zeiten retten kann“
Zu den Premieren auf dem Festival gehörte „Flitterwochen“ – ein Spielfilm der ukrainischen Regisseurin Schanna Osirna über ein frisch verheiratetes Paar unter russischer Besatzung. LB hat ihn rezensiert:
„Die Hauptdarsteller haben keine Zeit zu fliehen und sitzen in ihrer Wohnung in der Falle. Die Besatzer haben nicht bemerkt, dass sich das Paar im Haus versteckt und ihr Hauptquartier ein paar Stockwerke weiter aufgeschlagen. Nun müssen Taras und Olja ihre Flitterwochen in der Wohnung verbringen, ohne von den ungebetenen russischen ‚Nachbarn‘ gehört zu werden.
‚Flitterwochen‘ ist ein Film über einen geschlossenen Raum. Normalerweise erzählen solche Filme die Geschichte eines schleichenden Wahnsinns [...]. Aber in Osirnas Werk geht es um etwas anderes. Es ist ein Film über gewöhnliche Menschen in einer außergewöhnlichen Lage; darüber, wie Menschen, die nicht auf den Krieg vorbereitet sind, versuchen ihn zu überleben [...] und zu entkommen. Osirna lässt viele alltägliche Momente bewusst aus oder skizziert sie nur schemenhaft [...]. Ihr Film zeigt keine Robinsonade unter Extrembedingungen, sondern handelt davon, wie Liebe und die Unterstützung eines nahestehenden Menschen einen selbst in solch schrecklichen Zeiten retten können.“
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Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
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Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
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Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
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NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
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Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
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Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
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Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
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Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
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