Presseschau (18. bis 31. Juli 2024)
Oleniwka: Schrecken der Erinnerung +++ „Transitkrieg” um russisches Öl +++ Olympische Hoffnungen und Sorgen
Oleniwka: Schrecken der Erinnerung
In der Nacht vom 28. auf den 29. Juli 2022 kam es zu einer verheerenden Explosion in einem Block des Gefängnisses von Oleniwka im russisch besetzten Gebiet der Region Donezk. Dort waren ukrainische Kriegsgefangene aus Mariupol untergebracht, insbesondere aus dem Asow-Regiment. Bei der Explosion starben mindestens 50 ukrainische Soldaten, viele weitere wurden verletzt. Die UN-Untersuchung, die von Russland behindert wurde, ist noch nicht abgeschlossen. Berichte von Überlebenden weisen auf eine Zerstörung durch Russland hin.
„Wahrscheinlich ist es der Geruch, an den ich mich am meisten erinnere“
Ukrajinska Prawda sprach mit einem der Überlebenden mit dem militärischen Rufnamen „Craft“. Der heute 23-jährige Drohnenpilot schildert detailliert, was er vor zwei Jahren erlebte:
„Ich hatte geschlafen und wachte wegen der Wunde und der zweiten Explosion auf. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte – ich hatte ein Loch im Bauch, innere Blutungen, mein Körper brannte. Ich schaute an mir herunter und sah, dass meine Gliedmaßen unverletzt waren. Als ich den starken Rauch sah, wurde mir klar, dass ich raus musste. Der Raum stand bereits in Flammen. Ich sah die verbrannten Körper meiner Kameraden, die in den Betten ‚geschmolzen‘ waren. [...] Wahrscheinlich ist es der Geruch, an den ich mich am meisten erinnere. Ein seltsamer, irgendwie giftiger Rauchgeruch, der Geruch verbrannter Leichen, helle Flammen über dem Dach und Glaswolle, die wie tausend kleine Nadeln auf dich herabfällt.“
„Man hätte Menschen retten können, wenn man ihnen rechtzeitig geholfen hätte“
Die Gefängnisleitung habe sich nicht um die Verletzten gekümmert und erst nach Stunden medizinische Versorgung bereitgestellt, erinnerte sich ein anderer Überlebender, Ostap, im Interview mit Suspilne:
„Wir zerrissen einfach unsere Kleidung, banden sie um unsere Glieder und machten so einen improvisierten Druckverband. So konnten wir die Blutung stoppen. Nach etwa 40 Minuten bis zu einer Stunde warfen uns die Gefängnisangestellten einige Bettlaken zu, die wir zerrissen und damit die Männer verbanden. Die Männer begannen an Blutverlust und Verbrennungen zu sterben. Es gab einige, die Verbrennungen am ganzen Körper hatten. Und es gab eine Szene, die ich nie vergessen, von der ich immer sprechen werde. Ein Kamerad war sehr schwer verletzt. Ich ging zu ihm, um zu sehen, wie es ihm ging. Er war tot. Und der stellvertretende Gefängnisdirektor stand da, trank Kaffee und fragte: ‚Oh, ist er schon krepiert?‘ Und bis zum Morgen gab es etwa sechs oder neun Personen, die auf diese Weise gestorben waren. Menschen, die man hätte retten können, wenn man ihnen rechtzeitig geholfen hätte.“
„Das kann kein Zufall sein“
Der Menschenrechtsaktivist und Experte des Regional Center for Human Rights Roman Martynowskij äußert gegenüber Radio Swoboda die Vermutung, dass es sich um einen Terrorakt der Russischen Föderation gehandelt habe:
„Laut Martynowskij sprechen mehrere Fakten dafür. Erstens ereignete sich die Explosion in einem Gebäude, in das wenige Tage zuvor ausschließlich Gefangene des Asow-Regiments verlegt worden waren.
‚Das kann kein Zufall sein. Außerdem war dieses Gebäude von den anderen fünf Kasernen getrennt. Und die Explosion ereignete sich genau in der Baracke, in die die Asow-Männer gerade verlegt worden waren und die sich in einiger Entfernung befand‘, erklärt der Menschenrechtsaktivist.
Der zweite Punkt sei die Präzision der Explosion. Und drittens die Zahl der Opfer. Mindestens fünfzig ukrainische Soldaten seien bei dem Angriff getötet worden. Der vierte Punkt sei das Verhalten der Gefängnisverwaltung, [...] das den Ereignissen in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli 2022 vorausging.
‚Wenige Stunden vor der Tragödie wurden die Verhaltensregeln in der Kaserne geändert – die Gefangenen durften die Kaserne nach 23 Uhr nicht mehr verlassen. Bis dahin […] durfen die Leute auch nach 23 Uhr raus, um ihren Bedürfnissen nachzugehen. Aber an diesem Tag, dem 28. Juli, war es verboten‘, erklärt Roman Martynowskij.“
„Transitkrieg“ um russisches Öl
Die Ukraine verschärft die Sanktionen gegen Lukoil, den größten privaten Ölkonzern Russlands. Bis Juni lieferte Lukoil Öl über den ukrainischen Zweig der Druschba-Pipeline nach Ungarn, in die Slowakei und nach Tschechien. Nun hat Kyjiw ein Transitverbot verhängt, das rund ein Drittel der ungarischen und 45 Prozent der slowakischen Ölimporte zum Erliegen bringt. Beide Länder haben diesen Schritt bereits als aggressiv bezeichnet und Gegenmaßnahmen angekündigt.
„Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Ukraine, Russland um diese Einnahmen zu bringen.“
Die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda erläutert die ukrainischen Beweggründe für das Verbot:
„Das Hauptziel der Ukraine ist es, die Einnahmen des Aggressorlandes zu verringern. Schließlich wird das gesamte Geld, das der Kreml als Gewinn erhält, in den Krieg investiert. Dieser Schritt der Ukraine ergänzt die Angriffe auf [russische] Ölraffinerien, Öllager und Exportterminals: Der Krieg dauert nun schon fast drei Jahre an, und die Energieexporte versorgen Russland immer noch mit den notwendigen Mitteln, um seine Aggression fortzusetzen und sogar zu eskalieren. [...] die Russen erhalten immer noch fast 300 Millionen Euro pro Tag aus dem Verkauf von Öl und etwas weniger aus dem Verkauf von Ölprodukten. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Ukraine, Russland um diese Einnahmen zu bringen.“
„Für Russland ist es von Vorteil, die Abneigung der Ungarn gegen die Ukraine zu verstärken“
LB ist der Ansicht, dass die ungarischen und slowakische Kritik politisch motiviert seien:
„Wenn ungarische und slowakische Beamte von möglichem Treibstoffmangel an den Tankstellen sprechen, übertreiben sie: Auch wenn die russischen Transitmengen zurückgegangen sind, haben beide Länder Zugang zu alternativen Ölversorgungsrouten. Es ist nur eine Frage des Preises und des politischen Willens. Man weiß nicht genau, wie viel die Slowakei und Ungarn für russisches Öl bezahlen. Höchstwahrscheinlich verkauft es der Kreml den Regierungen Orbán und Fico mit einem erheblichen Rabatt. Die Frage ist: Was sind die Gegenleistungen für diese Vergünstigungen?
‚Ich habe den Eindruck, dass Ungarn und Russland dieses Spiel gespielt haben, um die ungarische Gesellschaft einzuschüchtern. Um sie gegen die Ukraine aufzubringen. Für Russland ist es von Vorteil, die Abneigung der Ungarn gegen die Ukraine zu verstärken. Damit sie den EU-Beitritt der Ukraine und Waffenlieferungen an die Ukraine weiterhin blockieren. Ich denke, deshalb wurde diese Kampagne gestartet‘, sagt Wolodymyr Omeltschenko, Direktor für Energieprogramme am Rasumkow-Zentrum.“
„Tschechien löst sich allmählich aus der Abhängigkeit“
Auch die tschechischen Ölimporte sind vom Lukoil-Verbot betroffen, allerdings in geringerem Maße als die ungarischen und slowakischen. Das sei auf die Politik des Landes zur Diversifizierung der Ölversorgung zurückzuführen, die als Vorbild für andere Länder in der Region dienen solle, meint Radio Swoboda:
„Energieexperten verweisen auf das Beispiel Tschechiens, das ebenfalls russisches Öl über die Druschba-Pipeline importiert, aber nicht so stark vom partiellen Transitverbot durch die Ukraine betroffen ist.
‚Es ist ein Land, das sehr abhängig von russischem Pipeline-Öl war, in den letzten drei Jahren aber einen langsamen Übergang vollzogen und seine Abhängigkeit verringert hat. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat Tschechien 52 Prozent weniger russisches Pipeline-Öl verbraucht als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Das Land löst sich also allmählich aus der Abhängigkeit. Das ist ein gutes Beispiel für den politischen Willen und die Zeit, die ein Land braucht, um die [russischen] Lieferungen tatsächlich vollständig zu ersetzen‘, sagt Wajbchaw Rahchunandan, Experte am Centre for Energy and Clean Air Studies.“
Olympische Hoffnungen und Sorgen
Am 26. Juli haben die Olympischen Sommerspiele in Paris begonnen, bei denen rund 140 Athletinnen und Athleten die Ukraine vertreten. Es ist die niedrigste Zahl seit der Unabhängigkeit des Landes 1991, was vor allem auf die russische Invasion zurückzuführen ist. Die ukrainischen Medien berichten ausführlich über das Ereignis.
„Die ukrainischen Athleten werden in Paris 13 bis 15 Medaillen gewinnen“
Champion, der Sportableger der Ukrajinska Prawda, skizziert die Medaillenhoffnungen der ukrainischen Delegation:
„Sport ist im Allgemeinen unberechenbar, die Olympischen Spiele erst recht. Natürlich werden nicht alle [...] Ukrainer ihre olympischen Träume verwirklichen können, aber andererseits werden uns einige überraschen. Seien es die ukrainischen Taucher, die Ruderer oder die ukrainischen Sportschützen [...]. Unsere Prognosen sind zurückhaltend, denn die Dynamik der letzten Jahre war eher negativ, und der große Krieg hat seinen Teil dazu beigetragen. Die ukrainischen Athleten werden in Paris 13 bis 15 Medaillen gewinnen, darunter zweimal Gold.“
„Die Ukraine verteidigt die olympischen Prinzipien wie kein anderes Land“
Nur etwa 15 russische Athleten werden an den Wettkämpfen unter neutraler Flagge teilnehmen – eine verschwindend geringe Zahl im Vergleich zu den Olympischen Spielen 2021 in Tokio, als die russische Delegation rund 300 Athleten umfasste. Im Interview mit LB bezeichnet Olena Howorowa, Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 2000 und Sportberaterin des ukrainischen Präsidenten, dies als eine der wichtigsten Errungenschaften der ukrainischen Sportaktivisten:
„Bei den Olympischen Spielen geht es um Respekt, Integrität und Fairness, und wenn Raketen auf unser Land fliegen und die meisten russischen und belarussischen Sportler zu den Geschehnissen schweigen und viele das blutige Regime unterstützen, ist das unmenschlich. [...] Die Welt muss verstehen, dass sie auf den Sportplätzen nichts zu suchen haben. Die Ukraine verteidigt die olympischen Prinzipien wie kein anderes Land. Ich bin allen dankbar, die an unserem Kampf teilnehmen. [...]
Einige internationale Verbände argumentieren, dass die [russischen] Athleten keine Schuld trügen, dass sie Geiseln der Verhältnisse seien. Ich bin der Meinung, dass ein Sportler aus der Russischen Föderation oder Belarus, der mit der Terrorpolitik seines Landes nicht einverstanden ist, die Möglichkeit gehabt hätte, als Mitglied des Refugee Olympic Team an den Olympischen Spielen teilzunehmen. [...] Auf diese Weise würden diese Athleten ihre Hingabe zum Sport und ihre Unnachgiebigkeit gegenüber dem Regime in ihren Ländern demonstrieren.“
„Eine mehrjährige Desinformationskampagne gegen das IOC und Frankreich“
Russland verbreitet vor allem schlechte Nachrichten über die Olympischen Spiele – wie schlecht die Sicherheitslage angeblich sei oder wie sehr Paris unter dem Verkehr leide. Radio Swoboda widmete den russischen Fake News zu Olympia 2024 einen eigenen Artikel:
„Im Sommer 2023 erschien ein angeblicher Dokumentarfilm mit dem Titel ‚Die Olympischen Spiele sind gescheitert‘. Darin sprach die mithilfe künstlicher Intelligenz erzeugte Stimme des Hollywood-Schauspielers Tom Cruise über das Scheitern der Vorbereitungen für die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris.
Dieser Inhalt war einer der ersten und vielleicht der wirkungsvollste einer mehrjährigen Desinformationskampagne, die sich im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) und Frankreich richtete.
Seitdem haben Experten für Fake News eine Flut ähnlicher Videos, Textbeiträge und anderer Desinformationsmaterialien analysiert, von denen ein großer Teil mutmaßlich von denjenigen stammt, die das Microsoft Threat Analysis Center als ‚aufstrebende und einflussreiche russische Akteure‘ bezeichnet.“
Gefördert durch:
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
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NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
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Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
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Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
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Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
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Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
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