Presseschau (17. bis 31. Januar 2024)
Saluschnyj fast entlassen? Was bisher bekannt ist +++ FPV-Drohnen als „Game Changer“ +++ Abschuss des russischen Militärflugzeugs Il-76 +++ Korruption im Verteidigungsministerium: Ermittlungserfolg im Fall Lwiwskyj Arsenal
Saluschnyj fast entlassen? Was bisher bekannt ist
Am Abend des 29. Januar 2024 machten Vermutungen die Runde, dass der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj entlassen werde. Zahlreiche Journalisten verbreiteten die aus vertrauenswürdigen Quellen in Saluschnyjs Umfeld stammende Information, was in der ukrainischen Öffentlichkeit für große Aufregung sorgte. Innerhalb weniger Stunden dementierten Beamte aus dem Büro des Präsidenten jedoch die Meldung – ohne weitere Kommentare abzugeben. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Selenskyj und Saluschnyj sind bekannt, und eine Entlassung könnte nur eine Frage der Zeit sein – doch am vergangenen Montag behielt der Oberbefehlshaber zunächst seinen Posten.
Unter Berufung auf Quellen, die Saluschnyj und Selenskyj nahestehen, hat BBC Ukraine einen Teil der Ereignisse rekonstruiert:
„Am Montagnachmittag […] wurde Walerij Saluschnyj darüber informiert, dass der Präsident ihn zu sprechen wünsche: Wolodymyr Selenskyj wollte angeblich mit dem Oberbefehlshaber die Lage an der Front besprechen.
Er begab sich sofort in die Bankowa-Straße [in der sich das Büro von Selenskyj befindet]. Dieses Treffen versprach, atypisch zu werden. Obwohl sich Selenskyj und Saluschnyj regelmäßig treffen [...], hatten sie schon lange nicht mehr ohne die Anwesenheit des Leiters des Präsidialamtes [Andrij Jermak] gesprochen. An diesem Tag befand sich Jermak zu Gesprächen mit dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó in Uschhorod.
An dem Treffen in der Bankowa-Straße nahmen nach Angaben der BBC-Quellen drei Personen teil: Wolodymyr Selenskyj, Walerij Saluschnyj und Verteidigungsminister Rustem Umjerow.
Das Treffen verlief in einem sehr ruhigen Tonfall, so Quellen der BBC. Schon bald kam der Präsident auf das Hauptthema zu sprechen: Er erklärte, dass er beschlossen habe, den Oberbefehlshaber der Streitkräfte zu entlassen. Selenskyj fügte hinzu, dass das Dekret in naher Zukunft unterzeichnet werde. [...]
Einer der Gesprächspartner der BBC sagte, dass der Präsident in dem Gespräch am Montag die Notwendigkeit des Rücktritts von Saluschnyj damit begründet habe, dass er das gesamte System der nationalen Sicherheits- und Verteidigungsbehörden der Ukraine neu aufbauen wolle.
Es gab jedoch keine Berichte über bevorstehende personelle Veränderungen in anderen Sicherheits‑, Militär- und Strafverfolgungsbehörden.“
Der ukrainische Politologe Wolodymyr Fesenko argumentiert in seiner Kolumne auf NV, dass die Entlassung von Saluschnyj nur möglich sei, wenn die richtige Person für seinen Posten gefunden werde und Saluschnyj aus dem Rampenlicht trete. Derzeit gebe es zwei Probleme:
„Selenskyj kann Saluschnyj entlassen. Doch im Präsidialamt ist man sich darüber im Klaren, dass die Entlassung von Saluschnyj negative Folgen haben wird. Deshalb sucht man nach Möglichkeiten, wie man es machen kann, aber so, dass Saluschnyj von selbst geht und möglicherweise eine Position einnimmt, in der er politisch neutral ist, öffentlich nicht sichtbar, und ihn alle vergessen. Sie suchen also nach der besten Option, aber sie haben sie noch nicht gefunden, und so kam es zu dieser Episode. [...]
Zweifellos ist der Bekanntheitsgrad von Budanow [Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, der Gerüchten zufolge Saluschnyjs Platz einnehmen soll; Anmerkung der Redaktion] viel geringer als der von Saluschnyj [...]. Aber vielleicht haben sie nur aus rein politischen Gründen gedacht: ‚Ja, wir wissen, dass Saluschnyj sehr populär ist, also sollte seine Absetzung durch die Ernennung einer anderen populären Persönlichkeit kompensiert werden.‘ In diesem Fall gibt es keine andere Möglichkeit als Budanow. Aber ich denke (sicher bin ich nicht), dass Budanow vielleicht abgelehnt hat.“
FPV-Drohnen als „Game Changer“
Sogenannte First-Person-View-Drohnen (FPV), die vom Piloten aus der Ich-Perspektive gesteuert werden, haben sich seit vergangenem Sommer zu einer äußerst effektiven neuen Waffe in der Kriegsführung entwickelt. Sie sind billig und relativ einfach herzustellen. Die ukrainische Regierung hat nun einer Initiative zugestimmt, die es den Bürgern ermöglicht, solche Drohnen buchstäblich zu Hause herzustellen. Derzeit produziert Russland mehr Drohnen als die Ukraine.
LB veröffentlicht einen Artikel über diese Initiative, in dem Ihor Luzenko, Leiter des Zentrums zur Unterstützung der Luftaufklärung, zu Wort kommt:
„Wir stehen erst am Anfang des Drohnenzeitalters. In Zukunft werden wir mehr Menschen brauchen, die verstehen, wie Drohnen zusammengesetzt werden, die sie warten, zusammenbauen, modifizieren und reparieren können. Das ist eine riesige Branche, die in den nächsten Jahren um ein Vielfaches wachsen wird. Deshalb sollten alle, die zumindest die Mindestqualifikation – und vor allem die Motivation – haben, solche [Drohnenbau-]Kurse zu besuchen, auf jede erdenkliche Weise mobilisiert und unterstützt werden.“
Hromadske veröffentlicht ein Interview mit dem ehemaligen Investigativjournalisten und Parlamentarier Jehor Soboljew, der zurzeit eine Drohneneinheit der ukrainischen Armee leitet. Soboljew sagt:
„Wir müssen lernen, drei‑, fünf‑, zehnmal effektiver zu kämpfen als die Orks [an dieser Stelle sind Russen gemeint, Anmerkung der Redaktion]. Sie werden immer in der Lage sein, mehr Drohnen zu produzieren, mehr Kanonenfutter zu mobilisieren, mehr Panzertechnik zu beschaffen. Wir können lernen, so zu kämpfen, dass die Verlustquote selbst für Russland zu hoch ist. Die Statistiken meiner Kompanie zeigen, dass wir viele Gegner mit minimalen oder gar keinen Verlusten vernichten können.“
Unterdessen warnt die Ukrajinska Prawda, dass der Gegner kurz davorstehe, einen neuen FPV-Drohnentyp einzuführen – mit autonomer Zielsetzung. Sollten die Russen die Ersten sein, würde es ein ernsthaftes Problem für die ukrainische Armee darstellen:
„FPV-Drohnen verwenden ein analoges Videoübertragungssystem, das zwar in der elektronischen Kampfführung schwerer zu stören ist als ein digitales, aber dennoch gestört werden kann. Und wenn der Bediener den Kontakt mit der Drohne verliert, kann er das Ziel natürlich nicht mehr treffen.
Bei [den technologisch neuen] FPV-Drohnen mit maschinellem Sehen sind diese beiden Faktoren bereits außer Acht gelassen.
Eine solche Drohne ist immer noch nicht in der Lage, Ziele selbständig zu erkennen. Ihr Feind wird die Pixelmenge sein, die ihr der Bediener vorgibt. Der Pilot einer solchen Drohne muss aber nur so weit fliegen, dass er das Ziel fixieren kann. Und dann erledigt die Drohne alles von selbst: Sie fokussiert den zu zerstörenden Punkt und fliegt ihn an, auch wenn sich das Objekt bewegt.
Man muss also kein erfahrener Pilot sein, um ein solches Gerät zu bedienen. Nun wird es […] nicht mehr notwendig sein, die Drohne geschickt manövrieren zu können, sondern nur noch, sie in die Luft zu heben und zum Fixierungspunkt zu fliegen. Dies bedeutet, dass die Zahl der Piloten deutlich steigen wird.“
Abschuss des russischen Militärflugzeugs Il-76
Am 24. Januar stürzte ein russisches Militärflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 im Gebiet Belgorod ab. Das ukrainische Militär deutete an, dass der Abschuss durch die ukrainische Luftabwehr erfolgt sein könnte, da es sich um ein legitimes militärisches Ziel gehandelt habe. Unmittelbar danach behauptete die russische Seite, an Bord der Maschine hätten sich mehr als 60 ukrainische Kriegsgefangene befunden, die an diesem Tag im Zuge eines Gefangenenaustauschs in die Ukraine zurückkehren sollten, alle seien ums Leben gekommen. Beweise dafür liegen bis heute nicht jedoch nicht vor.
Der Kolumnist und Investmentbanker Serhij Fursa erklärt in einer Kolumne für NV, dass das russische Vorgehen auf zwei Möglichkeiten hinweise, wie sich die Ereignisse tatsächlich abgespielt haben könnten:
„Erstens: Der Austausch wurde ohne Beteiligung der Luftwaffe vorbereitet. Und die Russen haben diese Geschichte nach dem Flugzeugabschuss erfunden, um eine weitere Blamage der eigenen Luftwaffe zu vertuschen. Das beweist zum Beispiel die von den Russen hastig zusammengetragene Gefangenenliste, auf der viele Namen von Menschen stehen, die bereits ausgetauscht worden waren. Und die Russen beschlossen, ihre eigene Blamage zu ihrer Informationswaffe zu machen.
Zweitens: Die Russen bereiteten eine Provokation vor und erwähnten [gegenüber der ukrainischen Seite] nicht ausdrücklich die Notwendigkeit, die Sicherheit des Flugzeugs zu gewährleisten. Gleichzeitig ließen sie entweder absichtlich die Route des Flugzeugs durch ihre Agenten durchsickern, um sicherzustellen, dass die ukrainische Armee es abschießen würde, oder sie wussten durch ihre Geheimdienste, dass die ukrainische Armee eine weitere Attacke auf die russische Militärluftfahrt vorbereitete. Für dieses Szenario spricht die Schnelligkeit und Gleichzeitigkeit, mit der die russische Seite unmittelbar nach dem Flugzeugabsturz mit der Informationsarbeit begann. Normalerweise brauchen sie dafür viel länger.“
Liga zitiert den ehemaligen Sprecher des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte, Oberst Wladyslaw Selesnjow:
„Die ukrainischen Streitkräfte werden [weiterhin] russische militärische Transportflugzeuge abschießen. Vor allem im Frontabschnitt Belgorod-Charkiw, heißt es im Generalstab. Dies sei notwendig, um die Ukrainer vor dem Terror der russischen Armee zu schützen.
Das sei die einzig richtige Entscheidung, so Selesnjow. Jedes feindliche Flugzeug, das in das Sichtfeld der ukrainischen Luftabwehr gerate, sei ein legitimes Ziel.
‚Es darf nicht darum gehen, ob wir abdrücken oder nicht’, meint er. ‚Russland ist der Feind. Russische Soldaten töten, vergewaltigen, plündern und zerstören alles Ukrainische. Die Aufgabe des ukrainischen Generalstabs ist es, die ukrainischen Bürger zu schützen. Deshalb muss jede militärische Ausrüstung der Russischen Föderation zerstört werden’.”
Korruption im Verteidigungsministerium: Ermittlungserfolg im Fall Lwiwskyj Arsenal
Am 27. Januar veröffentlichte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU Informationen über Hausdurchsuchungen bei mehreren hochrangigen Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums und Managern im so genannten Lwiwskyj Arsenal-Fall. Der ukrainische Waffenlieferant, trotz des Namens ohne Verbindung zur Stadt Lwiw, hatte zugesagt, für 1,5 Milliarden Hrywnja – etwa 36 Millionen Euro – 100.000 Mörser an die ukrainischen Streitkräfte zu liefern. Es wurde jedoch kein einziger Mörser geliefert. Dem SBU gelang es, das unterschlagene Geld erfolgreich in den ukrainischen Haushalt zurückführen.
Suspilne schildert die Details des Falles:
„Den Ermittlungen zufolge schlossen Beamte im August 2022 einen Vertrag mit dem Waffenlieferanten Lwiwskyj Arsenal über den Kauf einer Großhandelscharge von Artilleriegranaten.
Das Verteidigungsministerium überwies daraufhin den gesamten im unterzeichneten Dokument festgelegten Betrag auf die Konten des Unternehmens.
‚Nach Erhalt des Geldes überwies die Unternehmensleitung einen Teil des Geldes auf das Konto eines ausländischen Handelsunternehmens, das die bestellte Munition in die Ukraine liefern sollte. Die Firma schickte jedoch keine einzige Artilleriegranate in unser Land, sondern überwies das Geld auf die Konten einer anderen verbundenen Struktur auf dem Balkan‘, so der SBU.
Der restliche Betrag des Verteidigungsministeriums verblieb auf den Konten der ukrainischen Firma bei einer der Banken in der Hauptstadt.“
Eine Firma namens Sevotech fungierte in diesem Fall als Vermittler. Censor berichtet über das Unternehmen und seinen Topmanager Oleksij Choroschajew:
„Im Aufsichtsrat von Sevotech, das [...] als Zwischenhändler einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium über die Lieferung von 100.000 Mörsergranaten nicht erfüllt hat, saßen mehrere Ukrainer.
Insbesondere sitzt im Aufsichtsrat von Sevotech immer noch [...] Oleksij Choroschajew [...]. Bisher ist über ihn offiziell lediglich bekannt, dass Oleksij Choroschajew vor dem großen Krieg als stellvertretender Generaldirektor der Firma Progress gearbeitet hat, einer staatlichen Waffenexportfirma, die [zum staatlichen Rüstungskonzern] Ukroboronprom gehört.
Choroschajew selbst sagte gegenüber Hromadske, er habe die Ukraine am 22. Februar 2022 auf einer Geschäftsreise nach Prag in seinem Firmenwagen verlassen. Als die Invasion begann, blieb Choroschajew in Tschechien, um Waffenlieferungen an die Ukraine zu organisieren – angeblich mit Genehmigung der ukrainischen Behörden, deren Namen er nicht nennen wollte.
Unterdessen sollte eine Untersuchung seiner Geschäftsbeziehungen ein vollständigeres und weniger erfreuliches Bild ergeben. In den slowakischen Registern ist die Wohnanschrift von Choroschajew verzeichnet. Und zudem wird in einer der Organisationen auch Anna Choroschajewa, seine Frau, erwähnt. [...]
Choroschajew ist unter anderem Eigentümer der Ostrowok LLC. Ein weiterer Miteigentümer ist der russische Staatsbürger Walerij Nilow. In der Ukraine ist Nilow an den Aktivitäten der russischen Finanz- und Investmentgruppen Sokrat und Alfa Capital beteiligt.
Unter den eher flüchtigen Berichten über seine Arbeit findet sich ein Konflikt über eine 16-prozentige Beteiligung an Kyjiwguma (bekanntlich ist dieses Unternehmen derzeit in die SBU-Untersuchung über den Verkauf von Erste-Hilfe-Kits an Russen verwickelt).“
Der Fall zeige das Problem der mangelnden Transparenz bei der Auftragsvergabe im Verteidigungsministerium, erklärt Darja Kalenjuk, Direktorin des Zentrums für Korruptionsbekämpfung gegenüber Radio Swoboda:
„12 Millionen Euro wurden für den Kauf einer zerstörten Fabrik in Bosnien und Herzegowina ausgegeben, anstatt Mörsergranaten für die ukrainischen Verteidiger zu beschaffen.
Bereits vor einem Jahr haben wir vom Minister Veränderungen im Verteidigungsministerium gefordert, nämlich konkrete Schritte zur Säuberung des Systems der Waffen- und Rüstungsbeschaffung und zur Säuberung des Ministeriums selbst, in dem seit Jahrzehnten widerliche Beamte sitzen, die wer weiß was und zu welchem Preis einkaufen.
Sie sind unbeaufsichtigt, denn aufgrund des geheimen Charakters dieser [Waffen-]Käufe gibt es keine öffentliche Kontrolle. Und seit der Unabhängigkeit der Ukraine funktioniert innerhalb des Verteidigungsministeriums das System der Gegengewichte nicht mehr – das System zirkulärer Garantien wurde toleriert, wenn die Lieferanten bestimmter Ausrüstungen oder Waffen einfach Schmiergelder mit den Beamten des Verteidigungsministeriums aushandelten [...]. Darunter hat die ukrainische Verteidigungsfähigkeit schwer gelitten“.
Gefördert durch:
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Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
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Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
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Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
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NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
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Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
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Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
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Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
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Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
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Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
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