Presseschau (15. bis 28. Februar 2024)
Jahrestag des Krieges: zwei Jahre Invasion, zehn Jahre Kampf +++ Mögliche Eskalation in Transnistrien? +++ Stockende Reform des staatlichen Wirtschaftsaufsichtsbüros
Jahrestag des Krieges: zwei Jahre Invasion, zehn Jahre Kampf
Am 24. Februar gedachten Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer dem Beginn der russischen umfassenden Invasion vor zwei Jahren. Zugleich stellt auch der 20. Februar einen Jahrestag dar: Am 20. Februar 2014 tauchten russische Soldaten ohne Abzeichen auf der Krim auf und leiteten damit die Annexion der Halbinsel und später den Krieg im Donbas ein.
Ukrajinska Prawda-Kolumnist Mykhajlo Dubynjanskyj reflektiert darüber, wie unterschiedlich der „begrenzte“ Krieg, der vor zehn Jahren begann, und der aktuelle Angriffskrieg wahrgenommen werden:
„Für die Ukraine begann der Krieg mit […] Russland am 20. Februar 2014, als die Russen begannen, die Krimhalbinsel zu besetzen. Aber acht Jahre lang hat der Krieg nur einen bestimmten Teil der ukrainischen Gesellschaft betroffen: diejenigen, die [im Donbas] gekämpft haben, diejenigen, die Freunde und Verwandte an die Front begleitet haben, und diejenigen, die ihre Heimat auf der Krim, in den Regionen Donezk und Luhansk verlassen mussten.
Die übrigen Bürger bekamen das ganze Ausmaß des Krieges erst am 24. Februar 2022 zu spüren, als die vollumfängliche russische Invasion in der Ukraine begann, als ‚Kyjiw bombardiert wurde’ – fast wie 1941. Und für die meisten unserer Landsleute bezeichnet der Ausdruck ‚vor dem Krieg’ das Leben vor dem Februar 2022, nicht vor dem Februar 2014.
Diese Wahrnehmung der neuesten Geschichte ärgert die Menschen, die lange vor 2022 von der russischen Aggression betroffen waren. Aber es könnte gar nicht anders sein: Der heutige große Krieg unterscheidet sich stark vom kleinen hybriden Krieg der jüngeren Vergangenheit.
Das Ausmaß der Kampfhandlungen ist unvergleichlich. Das Ausmaß der Zerstörung und der Opfer ist absolut anders. Und vor allem ist der Grad der Verwundbarkeit der einfachen Menschen durch den Krieg ein ganz anderer. Sowohl feindliche Raketen als auch eine Massenmobilisierung können jede Familie in jedem Teil der Ukraine treffen.“
In seiner Kolumne für NV versucht der Historiker Jaroslaw Hryzak, Schlussfolgerungen aus den ersten beiden Jahren des russischen Angriffskrieges zu ziehen:
„[W]ir werden nie wieder mit den Russen zusammen sein. Historiker mögen das Wort ‚nie‘ nicht, aber wir haben klar erkannt, dass wir keine Russen sind; es gibt jetzt eine Kluft zwischen uns. Es ist sehr wichtig, dass auch das russische imperiale Erbe stirbt; das sowjetische Erbe stirbt, das können wir sehen. Für mich ist auch wichtig, dass das Erbe der unvollendeten, erfolglosen Transformation, die die Ukraine 30 Jahre lang erlebt hat, ebenfalls stirbt.
Wir sehen das am schwindenden Einfluss der Oligarchen und am zunehmenden Kampf gegen die Korruption. Ich würde es so formulieren: Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt, denn das hängt davon ab, wie lange dieser Krieg dauern wird und welchen Preis wir für den Sieg zahlen müssen. Aber wir wissen, dass wir einen großen Sprung nach vorne machen. [...]
Wir hatten eine völlig missglückte Ehe mit Russland, jetzt lassen wir uns endlich scheiden. Es sieht nach einer endgültigen Scheidung aus – und wir kehren nach Europa zurück.“
Liga geht näher auf eine mögliche langjährige Fortsetzung des Krieges ein:
„Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass für die Russen in zwei Jahren alles vorbei sein könnte, warnt Iwan Kyrytschewskij, Experte bei der [Denkfabrik] Defense Express, gegenüber LIGA.net. Der Gegner entwickle sich weiter und lerne, seine Ressourcen optimal zu nutzen.
Ein Ende des Krieges sei noch nicht absehbar, erklärt der Militärexperte des Rasumkow-Zentrums Oleksij Melnyk. Doch in der jetzigen Intensität könne er nicht noch zehn Jahre weitergehen – das könnten weder die Ukraine noch Russland oder seine westlichen Partner aushalten. ‚Aber im Vergleich zu 2022 sieht die Situation nicht so schlimm aus’, ist er überzeugt, ‚die Zukunft ist bedrohlich. Aber sie ist nicht hoffnungslos‘.“
Mögliche Eskalation in Transnistrien?
Am 28. Februar hielten die Behörden des prorussischen Separatistengebietes Transnistrien einen Kongress ab, in dessen Verlauf sie Russland um „Schutz“ baten. Bereits in der Vergangenheit hatte Transnistrien Russland um Eingliederung gebeten, was von den russischen Behörden bisher jedoch abgelehnt wurde. Könnte sich das jetzt, wo der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine in vollem Gange ist, ändern?
Jewropejska Prawda erklärt, was den Kongress so bedeutsam macht:
„Tiraspol organisiert solche Veranstaltungen, wenn dringende Entscheidungen erforderlich sind. Der jetzige Kongress ist formell der siebte. Viermal fand eine solche Veranstaltung 1990/91 statt, um die ‚Unabhängigkeit‘ Transnistriens zu erklären; der fünfte Kongress fand 1995 statt, um die ‚Verfassung‘ der Region zu verabschieden.
Am bedeutendsten war jedoch der letzte, der sechste Kongress, der […] im Jahr 2006, stattfand. Damals kamen alle transnistrischen Abgeordneten nach Tiraspol, um für ein Referendum über die Zukunft Transnistriens zu stimmen. Nach dem Ergebnis des Referendums, das in jenem Jahr stattfand, gab die örtliche Zentrale Wahlkommission bekannt, dass sich mehr als 97 Prozent der Transnistrier für einen künftigen Beitritt Transnistriens zu Russland ausgesprochen hätten. Sie stimmten auch für die Beibehaltung der ‚Unabhängigkeit‘ bis zum Beitritt zu Russland.
Dieses Referendum änderte nicht viel: Es wurde von niemandem in der internationalen Gemeinschaft rechtlich anerkannt, und de facto stand die Region schon vorher unter russischer Besatzung und wirksamer Kontrolle. Die einzige Konsequenz war – nicht sofort, aber fast zehn Jahre später –, dass die russische Flagge zur zweiten Nationalflagge in der Region erklärt wurde.
Die transnistrische Führung beruft sich jedoch nach wie vor auf diese Entscheidung.“
Der langjährige moldauische Politiker Oazu Nantoi erläutert in einem Interview mit der Jewropejska Prawda die möglichen Gründe für den Antrag:
„Tatsache ist, dass Putin nicht diesen schmalen Landstreifen braucht, sondern die ganze Republik Moldau, die er seit Jahren über Transnistrien beeinflusst. [...]
Schließlich haben wir alle verstanden, dass Putin nicht bei Sinnen ist.
Es ist nicht auszuschließen, dass Russland die sogenannte ‚Unabhängigkeit Transnistriens‘ anerkennen wird, um die Situation zu verschärfen.
Einen Schritt in diese Richtung hat Putin bereits getan: Am 21. Februar 2023 unterzeichnete er ein Dekret, das die 2013 verabschiedete außenpolitische Konzeption aufhob. Dieses zehn Jahre alte Dokument enthielt eine Klausel, die besagte, dass Russland sich verpflichtet, an der Lösung des Transnistrienkonflikts auf Grundlage der territorialen Integrität der Republik Moldau festzuhalten.
Das heißt, Putin hat die Entscheidung, die ihn vor einem Jahr formell davon abgehalten hat, diesen Schritt (Anerkennung der ‚Unabhängigkeit Transnistriens‘, Anmerkung der Redaktion) zu tun, aufgegeben.
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Provokation in Form des transnistrischen ‚Kongresses‘ mit der Innenpolitik der Republik Moldau zusammenhängt, wo 2024 Präsidentschaftswahlen und ein Referendum über die Haltung der Bürger zum EU-Beitritt des Landes stattfinden sollen.“
Stockende Reform des staatlichen Wirtschaftsaufsichtsbüros
Die ukrainische Regierung versucht, das im Mai 2021 gegründete Büro für Wirtschaftssicherheit (BWS) zu reformieren – eine staatliche Einrichtung, die für Ermittlungen im Finanzsektor zuständig ist. Sowohl die ukrainische Wirtschaft als auch Kyjiws westliche Partner fordern seine Umgestaltung, da Fragen der Ineffizienz und Korruption Anlass zur Sorge geben. Ein kürzlich von der Regierung vorgeschlagenes Reformmodell wurde jedoch letzte Woche vom Parlament abgelehnt.
Wie das Büro entstanden ist und warum es bisher erfolglos blieb, erklärt Censor:
„Um bis 2020 EU-Hilfen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro zu erhalten, mussten die ukrainischen Behörden die Steuerpolizei auflösen und eine Reform der Strafverfolgungsbehörden ankündigen, die an der Aufklärung von Wirtschaftskriminalität beteiligt sind. Es war geplant, der Staatlichen Steuerverwaltung, dem Inlandsgeheimdienst der Ukraine und der nationalen Polizei […] die ‚Wirtschaftsblöcke‘ [zu entziehen] und sie einer eigens dafür geschaffenen Struktur, dem Büro für Wirtschaftssicherheit, zu übertragen.
Am Tag der Verabschiedung des Gesetzes über das BWS im März 2021 wurde auf der Website des Präsidenten angekündigt, dass das BWS ‚die Begünstigten von Finanztransaktionen analysieren und feststellen wird, ob bei der Zirkulation von Geldern bestimmter Unternehmen oder staatlicher Einrichtungen Verstöße gegen das Gesetz vorliegen.‘ [...]
Das Unterfangen ging jedoch gleich schief: Nach der Verabschiedung des Gesetzes gab es einen Pseudowettbewerb um die Leitung der Behörde. Der ehemalige Leiter der Steuerpolizei Wadym Melnyk wurde zum Leiter des BWS gewählt. Er wurde unter der Ägide von Oleh Tatarow, dem stellvertretenden Leiter des Präsidialamtes, ausgewählt. Das Personal des BWS wurde in undurchsichtigen Auswahlverfahren oder ganz ohne Auswahlverfahren hauptsächlich aus anderen Strafverfolgungsbehörden rekrutiert.“
Forbes macht deutlich, warum die Vorschläge der Regierung zur Reform des BWS auf Kritik stoßen:
„Die Hauptkontroverse im Zusammenhang mit dem Gesetzentwurf der Regierung betrifft die Neubeurteilung des derzeitigen Personals des BWS, die nach dem Vorschlag des Ministerkabinetts erst ein Jahr nach dem Ende des Kriegsrechts erfolgen soll.
‚Dieser Vorschlag ist ein Neustart des BWS ohne tatsächlichen Neustart’, so der stellvertretende Vorsitzende Jaroslaw Schelesnjak während einer Sitzung des Finanzausschusses. Er ist der Verfasser des alternativen Gesetzentwurfs […], der eine obligatorische Neubeurteilung der Mitarbeiter unmittelbar nach der Wahl eines neuen BWS-Direktors vorsieht. [...]
Ein weiterer umstrittener Punkt ist die Rolle der internationalen Partner der Ukraine im Wettbewerb um die Leitung des BWS. Der Gesetzentwurf der Regierung sieht vor, dass die Wettbewerbskommission aus sechs Mitgliedern besteht: drei aus dem Ministerkabinett und drei von den internationalen Partnern. Eine Entscheidung gilt als angenommen, wenn sie von mindestens vier Mitgliedern der Kommission, darunter mindestens zwei internationalen Mitgliedern, unterstützt wird. [...]
Der alternative Gesetzentwurf sieht sieben Mitglieder der Kommission vor, von denen vier von internationalen Partnern kommen. Der Beschluss gilt als angenommen, wenn mindestens vier Mitglieder der Kommission, darunter mindestens drei internationale Mitglieder, für ihn stimmen.“
Die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Ekonomitschna Prawda disktutiert, was als nächstes zu erwarten sei:
„Das Präsidialamt hat die Wirtschaftsverbände inoffiziell aufgefordert, den Gesetzentwurf der Regierung zum BWS nicht zu kritisieren.
Den Unternehmen wurde zugesichert, dass der Gesetzentwurf der Regierung vor der zweiten Lesung geändert werde. Und wie es scheint, haben einige Unternehmer dem Vorschlag des Präsidialamts zugestimmt.
Derzeit hat die Werchowna Rada die Regierungsversion der BWS-Reform zur Überarbeitung geschickt. Die neue Version des Dokuments könnte dem Parlament vom 6. bis 8. März vorgelegt werden, so Quellen aus der Rada gegenüber der Ekonomitschna Prawda. [...]
Die Reform des Wirtschaftsaufsichtsbüros sollte nicht verzögert werden. Nach dem IWF-Programm muss ein neues Gesetz über das BWS bis zum 1. Juli 2024 verabschiedet werden.“
Gefördert durch:
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
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Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen
Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
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