„Proeuropäische Haltung kommt zunehmend aus der Mode“
Presseschau 10. Oktober bis 23. Oktober 2024: Ernüchterung nach Präsidentschaftswahlen und EU-Referendum in der Republik Moldau +++ Steigende Zustimmung zu Selenskyjs „Siegesplan“? +++ Rückkehr ukrainischer Kriegsgefangener aus Russland und den besetzten ukrainischen Gebieten
Ernüchterung nach Präsidentschaftswahlen und EU-Referendum in der Republik Moldau
Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen und des Referendums über Festschreibung des EU-Beitritts in der Verfassung am 20. Oktober in Moldau haben bei ukrainischen Analysten für Ernüchterung gesorgt. Trotz eines knappen Sieges des proeuropäischen Lagers beim Referendum steht der amtierenden Präsidentin Maia Sandu am 3. November eine schwierige Stichwahl gegen ihren prorussischen Konkurrenten um das Präsidentenamt Alexandr Stoianoglo bevor. Sandu gab noch in der Wahlnacht bei einer Pressekonferenz bekannt, dass es zu Wahlmanipulationen gekommen sein soll. Aktuell laufen die Ermittlungen zum Stimmenkauf durch prorussische Akteure. Moldau bleibt ein geopolitisches Schlachtfeld, und die knappen Wahlergebnisse gaben Russland neuen Aufwind.
„Proeuropäische Haltung kommt zunehmend aus der Mode“
Da fast 50 Prozent der Wähler gegen den proeuropäischen Kurs gestimmt haben, werden Sandu und andere Politiker ihre Rhetorik anpassen müssen, schreibt die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda:
„Selbst wenn Sandu den endgültigen Durchbruch schafft und die Stichwahl gewinnt, bleibt ein noch größeres Problem: die Parlamentswahlen 2025. In Moldau liegt die wahre Macht beim Parlament und der von ihm ernannten Regierung. Angesichts der Wahlergebnisse und insbesondere des Referendums müssen wir uns darauf einstellen, dass eine entschieden proeuropäische Haltung bei unseren Nachbarn zunehmend aus der Mode kommt.
Daher könnten auch die [politischen] Parteien, die derzeit noch zögern, ihre Programme anpassen.
Und auch für die Ukraine selbst wird der Dialog mit der EU schwieriger werden. Wir werden unseren Partnern beweisen müssen, dass wir unsere europäische Entscheidung nicht so verraten werden, wie es unsere Nachbarn unerwartet getan haben.“
„Prorussisches Netzwerk untergräbt gezielt EU-Kurs“
Babel berichtet unterdessen über zahlreiche Fälle von prorussischer und Anti-EU-Propaganda in Moldau sowie über ein vom Kreml finanziertes Netzwerk von Aktivisten, die gezielt Desinformation verbreiten, um den EU-Kurs des Landes zu untergraben.
„Im September waren die Straßen von Chişinău und den größeren moldauischen Städten übersät mit Werbung für ein Konzert der ukrainischen Sängerin Anastasia Prikhodko. Die Werbung hatte eine Besonderheit: Auf den Plakaten war vor dem Hintergrund des Fotos von Prikhodko die Aufschrift [...] ‚Nein zur EU‘ zu sehen. Die Organisatoren des Konzerts äußerten sich nicht zu diesem Slogan und sagten das Konzert kurz darauf ohne Erklärung ab. Die Polizei des Landes vermutet jedoch, dass Geld und Einfluss von [dem flüchtigen prorussischen Oligarchen Ilan] Schor im Spiel sind – und damit auch Geld aus dem Kreml. [...]
Am 4. Oktober gaben die Behörden der Republik Moldau öffentlich die Existenz eines illegalen Netzwerks [von 150.000 bezahlten Promotern] bekannt und leiteten eine Untersuchung ein. Dies hatte jedoch keinerlei Auswirkungen auf die Aktivitäten von Schors Team: Laut einer [moldauischen] Korrespondentin des Mediums ‚Ziarul de Garda‘, die das Netzwerk infiltriert hatte, fand bereits am 5. Oktober ein weiteres ‚Schulungstreffen‘ der Agitatoren statt, bei dem Schor in einer aufgezeichneten Videobotschaft zu einem ‚klaren Nein zur EU‘ aufrief.“
Steigende Zustimmung zu Selenskyjs „Siegesplan“?
In den vergangenen Wochen haben Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Team führenden Staats- und Regierungschefs der USA und der EU einen ehrgeizigen „Siegesplan“ präsentiert. Am 16. Oktober stellte Selenskyj ihn im ukrainischen Parlament vor und machte ihn damit erstmals öffentlich. Der Plan fordert eine Einladung der Ukraine in die NATO, eine Genehmigung für Angriffe auf russisches Territorium im Hinterland und die Lieferung modernerer westlicher Waffensysteme. Der „Siegesplan“ entfachte eine lebhafte Debatte in ukrainischen Medien.
„Sieg ist für manche ein unangenehmes Wort geworden“
LB schreibt in einem Bericht aus dem Parlament, wie Präsident Selenskyj für die Annahme des „Siegesplans“ wirbt:
„Wolodymyr Selenskyj begann mit der Feststellung, dass die Worte, die Ukraine müsse gewinnen, nun seltener zu vernehmen sind.
‚Sieg ist für manche zu einem unangenehmen Wort geworden. Leider. Und in der Realität – das verstehen wir – ist ein Sieg nicht leicht zu erreichen‘, sagte er.
‚Die ganze Welt sieht, dass Russland keinen ehrlichen Frieden sucht. Putin ist verrückt geworden, er will nur noch Krieg. Er wird sich nicht von selbst ändern. Er ist zu sehr in der Vergangenheit gefangen. Er ist zu gestrig. Er ist taub für alle anderen‘, betonte der Präsident.
Ferner forderte der Präsident eine Änderung der Umstände, so dass ‚Russland zum Frieden gezwungen wird‘.“
„Die Einladung an die Ukraine zum NATO-Beitritt ist der geopolitische Schlüsselpunkt“
Liga erklärt, warum einige Punkte des „Siegesplans“ für die zukünftige Sicherheit der Ukraine von entscheidender Bedeutung sein könnten:
„Die erste Position – die Einladung an die Ukraine, der NATO beizutreten – ist hier der geopolitische Schlüsselpunkt, erklärt Mychajlo Samus vom New Geopolitics Research Network [...]
‚Putins Ziel ist die vollständige Zerstörung der Ukraine und der ukrainischen Nation. Er versucht, dies zu erreichen, indem er die Tatsache ausnutzt, dass der Westen die Ukraine als Grauzone wahrnimmt‘, meint der Analyst. ‚Die Einladung würde bedeuten, dass das Feilschen darüber, ob die Ukraine zur Grauzone Europas oder zur Zone des russischen Einflusses gehört, endlich beendet wird.‘ Die [...] Einladung der Ukraine in die NATO sollte für den Frieden von grundlegender Bedeutung werden.
‚Wenn wir, die Ukrainer und unsere Partner, es jetzt nicht schaffen, uns zu stärken, wird Putin nächstes Jahr [seine Macht so] stärken, [...] dass er die Diplomatie für immer ablehnen kann‘, sagte Selenskyj.
Der Abgeordnete Oleksandr Mereschko sagte, für die Ukraine sei entscheidend, eine Einladung zum Bündnisbeitritt zu erhalten. ‚Das ist die wichtigste Garantie für unsere Sicherheit und unser Überleben, jetzt und in Zukunft‘, sagt er. ‚Das würde die politische und geostrategische Niederlage Putins bedeuten.‘“
„Investoren sind die besten Lobbyisten für Sicherheitsgarantien“
Der „Siegesplan“ enthält nicht nur Forderungen, sondern auch Angebote an die Partner der Ukraine. Konkret geht es um die gemeinsame Nutzung ukrainischer Bodenschätze, einschließlich Seltener Erden, und um eine erweiterte Sicherheitskooperation in Europa. Forbes analysiert den Wert dieser Vorschläge für die Partner der Ukraine:
„‚Endlich‘, kommentierte Andrij Brodskyj, Eigentümer des Titanunternehmens Velta, den wirtschaftlichen [vierten] Punkt des Siegesplans [...]
‚Indem die Ukraine amerikanische Unternehmer davon überzeugt, in den Bergbau zu investieren, würde sie auf ihre Weise den Weg Singapurs wiederholen.‘ [...] ‚Unternehmen, die Geld investiert haben, sind ein besserer Lobbyist für Sicherheitsgarantien als jede internationale Institution.‘
Der Sicherheitsteil könnte ein nützliches Argument für die Ukraine sein, sollte Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen. [...]
Der wirtschaftliche Punkt schlägt vor, dass die USA und die EU gemeinsam die wertvollen fossilen Ressourcen der Ukraine schützen und nutzen. Vier davon werden hervorgehoben: Lithium, Uran, Graphit und Titan. Der letzte, der fünfte Punkt [des Siegesplans], sieht vor, dass die US-Truppen in Europa nach dem Ende des russisch-ukrainischen Krieges durch ukrainische Truppen ersetzt werden.
Einem gut informierten ukrainischen Beamten zufolge ist dies ein Versuch, das westliche Interesse an der Ukraine nicht [nur] zu wecken, sondern zu steigern. [...] ‚Das ist Zuckerbrot für den Westen‘ [...] Tatsächlich sei das Interesse des Westens, der Ukraine zu helfen, bereits durch die russische Aggression geweckt worden, sagte der hochrangige Beamte. Auf dem Spiel stehe das Vertrauen in den Westen und die USA. ‚Wenn die Ukraine verliert, wäre dies ihre zweite schwere Niederlage in Folge [für den Westen und Amerika, nach Afghanistan]‘.“
Rückkehr ukrainischer Kriegsgefangener aus Russland und den besetzten ukrainischen Gebieten
Die Rückkehr von 95 ukrainischen Kriegsgefangenen im Rahmen eines durch die Vereinigten Arabischen Emirate vermittelten Gefangenenaustauschs am 18. Oktober löste gemischte Gefühle aus: große Erleichterung und tiefe Trauer. Während die Freilassung des Menschenrechtsaktivisten Maksym Butkevych gefeiert wurde, überschattete das Bekanntwerden des Todes der Journalistin Viktoria Roschtschyna in russischer Gefangenschaft kurz vor dem Austausch das Geschehen. Der Gefangenenaustausch wurde in den ukrainischen Medien intensiv diskutiert und lenkte den Blick auf die erschütternden Schicksale der Häftlinge.
„Sie hatte alles – nur eines hatte sie nie: Gleichgültigkeit.“
Die Ukrajinska Prawda veröffentlichte einen bewegenden Nachruf auf die Journalistin Viktoria Roschtschyna, die für zahlreiche ukrainische Medien zum Thema Menschenrechte berichtete. Sie starb im September dieses Jahres, nachdem sie 2023 von russischen Behörden in den besetzten Gebieten der Ukraine verhaftet worden war. Mychajlo Krygel, stellvertretender Chefredakteur, erinnert sich an sie:
„Vika konnte alles sein – fleißig, begeisterungsfähig, fanatisch engagiert, unnachgiebig in ihren Ansprüchen an sich selbst und andere, stur, unbequem, und immer bereit, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, unerträglich für Redakteure.
Sie hörte nicht auf diejenigen, deren Meinung darüber, wie man einen Artikel (angeblich) verbessern könnte, nicht mit ihrer übereinstimmte. Sie war bereit, für jeden Satz und jeden Absatz ihrer Texte zu kämpfen. Messenger-Apps brannten förmlich, wenn man mit ihr korrespondierte, Handys fielen zu Boden und gingen kaputt – und das ist keine Metapher. [...]
Sie konnte alles sein, sie hatte alles – nur eines hatte sie nie: Gleichgültigkeit. Weder gegenüber den Themen noch gegenüber den Menschen, über die sie schrieb. Sie besaß das, was den Journalismus auch im Zeitalter von ChatGPT lebendig hält – ein aufrichtiges Interesse an ihrer Arbeit, Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und eine echte Liebe zum Beruf, nicht zur eigenen Person im Beruf.“
„Gezielte Einschüchterungsstrategie“
Roschtschyna war eine von rund 14.000 ukrainischen Zivilisten, die seit Beginn der russischen Invasion 2014 illegal von Russland festgehalten werden. Hromadske sprach mit Kateryna Ohijewska, Expertin der ukrainischen NGO Media Initiative for Human Rights, über das Schicksal dieser Gefangenen:
„Zu Beginn der umfassenden Invasion wurden viele Zivilisten festgenommen, weil sie sich widersetzten oder Informationen über den Standort des russischen Militärs weitergaben. Es gab jedoch auch Fälle, in denen Zivilisten allein deshalb verschleppt wurden, weil sich ihr Haus in einer strategisch wichtigen Lage befand und das russische Militär verhindern wollte, dass sie Informationen an die ukrainischen Streitkräfte weiterleiten.
In den seit langem besetzten Gebieten hängen viele Verhaftungen damit zusammen, dass Kinder nicht in russische Schulen gehen oder Eltern sich weigern, russische Pässe anzunehmen. All dies ist Teil einer gezielten Einschüchterungsstrategie, um die Zivilbevölkerung zu zwingen, sich den neuen Regeln zu unterwerfen. Wenn ein Nachbar verhaftet wird und nach Misshandlungen erschöpft zurückkehrt, schürt das bei den anderen Angst und zwingt sie zum Gehorsam.
In den besetzten Gebieten werden Menschen oft stundenlang festgehalten, um ihre Identität zu überprüfen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Zivilisten monatelang oder sogar jahrelang in Kellern oder Haftanstalten eingesperrt waren, wie etwa einige der Gefangenen im Untersuchungsgefängnis von Berdjansk.“
„Wir sind uns nicht immer sicher, ob wir Erfolg haben werden”
Russland hält nicht nur Soldaten und erwachsene Zivilisten gefangen, sondern auch Zehntausende ukrainische Kinder. Einige von ihnen sind Waisen, die die russische Staatsbürgerschaft erhalten, andere werden ihren Eltern wegen angeblichen „Fehlverhaltens“ weggenommen. LB sprach mit Darja Kasjanowa, Leiterin des ukrainischen Netzwerks für Kinderrechte, darüber, wie diese Kinder ausfindig gemacht und in die Ukraine zurückgebracht werden:
„Wir haben Fälle, in denen ein Kind zunächst im Lager [im Schwarzmeer-Kurort] Gelendschik war. Als wir es fanden, war es bereits in Jeisk, und als wir es schließlich abholen wollten, war es in Woronesch [über 700 Kilometer weiter nördlich]. Unter solchen Umständen ist es schwierig, den Kontakt zu halten. Zudem durften die Eltern nicht nach Russland einreisen, und die russischen Behörden waren nur bereit, das Kind den Eltern persönlich zu übergeben. [...] Wir haben schließlich einen Verwandten ausfindig gemacht, für den wir eine Vollmacht ausstellten. Das sind die Bedingungen, unter denen wir Kinder zurückholen. [...]
Es handelt sich immer nur um ein oder zwei Kinder. Und selbst dann sind wir uns nicht immer sicher, ob wir Erfolg haben werden. Es gibt viele Fälle, die wir nicht lösen können. Zum Beispiel wollten wir ein Mädchen abholen, aber ein Nachbar rief die Polizei, und wir konnten sie nicht mitnehmen. Ihre Mutter ist verstorben, ihr Vater kämpft hier im Krieg, und das Mädchen wollte unbedingt zu ihm. Doch die Nachbarn überwachten sie, kontrollierten ihr Telefon und nahmen es ihr schließlich weg. Jetzt haben wir keinen Kontakt mehr zu ihr. [...]
Man kann warten, bis die Kinder volljährig werden, [...] aber wenn sie noch jung sind, ist es emotional viel schwieriger, weil man ihre Zukunftsaussichten kennt [...]“
Gefördert durch:
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
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Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
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Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
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NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
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Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
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Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
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Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
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Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
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Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
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Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
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