Presseschau (1. bis 14. August 2024)
Angriff auf die Region Kursk: Wie weit geht die Ukraine? +++ Harris‘ Vize Tim Walz: ein starker Partner für Kyjiw? +++ Wiederaufbau der Kinderklinik Ochmatdyt: Korruptionsgefahr gestoppt
Angriff auf die Region Kursk: Wie weit geht die Ukraine?
Am 6. August startete die Ukraine einen neuen Vorstoß in das benachbarte russische Gebiet Kursk. Im Gegensatz zu früheren kurzzeitigen Angriffen auf russisches Territorium durch proukrainische russische Freiwilligenverbände ist diesmal die reguläre ukrainische Armee beteiligt. Die Eroberung Dutzender russischer Dörfer und des Bezirkszentrums schockierte die russischen Behörden und die russische Gesellschaft und gibt der Ukraine ein weiteres Druckmittel in diesem Krieg.
„Die Kontrolle über Sudscha ist aus militärischer Sicht wichtig“
Der ukrainische Militärexperte Serhij Sgurez erklärt in einem Interview mit Forbes, warum das Gebiet rund um Sudsсha für den Einmarsch ausgewählt wurde. Die Ukraine könne aus Erfahrung in anderen Gebieten davon ausgehen, dass Russland die vorrückenden ukrainischen Truppen nicht angreife, um die Gasinfrastruktur in der Stadt Sudsсha, die es für den Gastransit nach Europa nutzt, nicht zu beschädigen.
„Die Intensität der gegnerischen Angriffe nahm im Vergleich zu Orten ab, an denen es keine Gaspipeline gab. [...]
Aber [...] [Sudsсha] ist für uns nicht nur wegen der Gaspipeline wichtig. Es ist ein Verkehrsknotenpunkt in der Region Belgorod mit direktem Eisenbahnanschluss. Alle [russischen bewaffneten] Verbände in der Region Belgorod werden über diese Eisenbahnlinie transportiert. Die Kontrolle über Sudsсha ist daher aus militärischer Sicht wichtig [...].
Die andere Hypothese, dass [...] [die Ukraine das Atomkraftwerk Kursk erobern will, um es gegen das in Saporisсhsсhja einzutauschen], ist ein kompliziertes Thema. Es gibt Regeln und Gepflogenheiten der Kriegsführung in Bezug auf Kernkraftwerke. Entweder [ignorieren wir diese Regeln und] machen es wie die Russen, oder wir lassen das Thema, um keine Spannungen mit unseren zivilisierten Partnern zu provozieren. [...] Kernkraftwerke dürfen in keiner Weise für terroristische Zwecke genutzt werden.“
„Wenn die ukrainische Armee weiter vorrückt, wird die russische Strategie chaotischer werden“
Der bulgarische Investigativjournalist Christo Grosew, bekannt für seine Recherchen über den Giftanschlag auf Alexej Nawalny und die Verwicklung russischer Offiziere in den Abschuss des Passagierflugzeuges MH17 über der Ukraine im Jahr 2014, spricht mit Suspilne über die Reaktionen westlicher und russischer Politiker auf den ukrainischen Vorstoß:
„Der Angriff kam für die russische Führung überraschend. Und nicht nur für sie. Ich habe mit Vertretern verschiedener westlicher Staaten gesprochen. Ihre erste Reaktion war, dass es sich um eine Art psychologische Operation handelt, um Spannungen unter den Russen zu erzeugen. Aber nach den ersten beiden Nächten änderte sich ihre Haltung. Jetzt glauben sie, dass es ein Hebel für künftige Verhandlungen sein könnte, wenn [die ukrainischen Streitkräfte] es schaffen, ihre Positionen zu festigen.
Gleichzeitig sehe ich, wie sich das in den Kreisen um Putin widerspiegelt. Sie hatten allgemein erwartet, dass die russische Armee ihre Offensive bis zu den US-Wahlen fortsetzen würde, um dann mit dem neuen US-Präsidenten oder der neuen US-Präsidentin über ein Einfrieren des Konflikts einschließlich der [von Russland] eroberten Gebiete verhandeln zu können. Jetzt ist dieser Plan hinfällig. Ich glaube, dass das für den Kreml sehr destabilisierend ist. Und wenn die ukrainische Armee weiter [nach Russland] vorrückt, wird die russische Strategie immer chaotischer werden.“
„Man kann die Russen besiegen, wo auch immer sie sind“
In einer Kolumne für NV beschreibt Sergej Sumlenny, ein deutscher Politologe mit ukrainischen Wurzeln, die Reaktion der deutschen Fachwelt auf die Operation:
„Zunächst einmal muss man sagen, dass die Militäroperation viel erfolgreicher verläuft, als viele deutsche Analysten erwartet haben. Anfangs dachten alle, es handele sich um die letzten Gefechte des [auf ukrainischer Seite kämpfenden russischen Freiwilligenkorps] RDK [in der Region] Belgorod. Jetzt sehen wir, dass die Situation eine ganz andere ist. Die ukrainischen Streitkräfte sind direkt beteiligt. Und es handelt sich um eine groß angelegte Operation, bei der bedeutende Teile des russischen Hoheitsgebiets erobert wurden. [...]
Die Rhetorik derer, die fortwährend behaupteten, Putins rote Linien dürften um Himmels Willen nicht überschritten und damit eine nukleare Katastrophe ausgelöst werden, ist offensichtlich falsch. [...] Das war für diejenigen, die wissen, wie Russland denkt, offensichtlich; aber es war unmöglich, das deutsche politische Establishment davon zu überzeugen, weil es seine ganz eigenen, sagen wir mal, ‚Überzeugungen‘ hat.
Jetzt ist [...] bewiesen, dass man mehrere Einheiten der ukrainischen Streitkräfte nach Russland verlegen, auf russischem Staatsgebiet russische Konvois zerstören und Dutzende russische Soldaten gefangen nehmen kann, ohne dass irgendetwas passiert. [...] Das heißt, man kann die Russen besiegen – und zwar wo auch immer sie sind.“
Harris‘ Vize Tim Walz: ein starker Partner für Kyjiw?
Am 6. August gab die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bekannt, dass sie den Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, zu ihrem Vizepräsidentschaftskandidaten ernannt hat. In der Ukraine bisher kaum bekannt, wurde seine Kandidatur dennoch überwiegend positiv aufgenommen. Angesichts der proukrainischen Haltung des Teams Harris-Walz, die der von Biden ähnelt, bleiben die ukrainischen Medien hoffnungsvoll, was die Neunominierungen der Demokraten betrifft.
„Walz hat alles in seiner Macht Stehende getan, um die Ukraine zu unterstützen“
Hromadske berichtet über Walz‘ Haltung gegenüber der Ukraine:
„Tim Walz setzt sich konsequent für freiheitliche Werte ein, auch auf globaler Ebene: Als Russland die umfassende Invasion in der Ukraine startete, zögerte er nicht, die Aggression zu verurteilen und unser Land zu unterstützen. Er organisierte eine Solidaritätskundgebung für die Ukraine in Minnesota und sprach sich für eine Flugverbotszone im ukrainischen Luftraum aus.
Der Gouverneur erließ in Minnesota ein Gesetz zum Verbot von Investitionen in Russland und unterzeichnete im Februar 2024 eine Absichtserklärung zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Minnesota und der ukrainischen Region Tschernihiw [...] im Agrarsektor. [...] Tim Walz hat alles in seiner Macht Stehende getan, um die Ukraine zu unterstützen.“
„Keine Geschäfte mit Russland“
Suspilne erläutert die Details der Vereinbarung zwischen dem US-Bundesstaat Minnesota und der ukrainischen Region Tschernihiw, die Gouverneur Walz unterzeichnete:
„Das Abkommen soll die Möglichkeiten für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Erholung der Region verbessern.
‚Ich kann Ihnen versichern, dass das Gerede, wir hätten der Ukraine oder unseren NATO-Verbündeten den Rücken gekehrt, Unsinn ist und von unserer Bevölkerung nicht geteilt wird, die versteht, wie wichtig Demokratie ist. Wir in Minnesota verstehen das‘, sagte Walz.
[Walz] betonte, er werde dafür sorgen, dass Russland keinerlei Geschäfte mit Minnesota mache. Der US-Bundesstaat gehört zu den am weitesten entwickelten Agrarregionen der USA.“
„Persönliche Sympathie für die Ukraine“
Die mit der Ukrajinska Prawda verbundene Jewropejska Prawda sucht nach möglichen Gründen für Walz‘ Sympathie für die Ukraine:
„[...] Es sieht so aus, als ob es der Gouverneur von Minnesota mit der Unterstützung der Ukraine wirklich ernst meint.
Dies mag auch an der kleinen, aber aktiven ukrainischen Community in [seinem] Bundesstaat liegen, die Walz mehrfach direkt angesprochen hat.
Vielleicht spielten Schicksale von US-Amerikanern aus Minnesota eine Rolle, die nach der russischen Invasion zu Geiseln Putins wurden – zum Beispiel Tyler Jacob, ein Lehrer aus der Stadt Winona [...], der in [der Anfang März 2022 von russischen Truppen besetzten Stadt] Cherson arbeitete [...].
Vielleicht trugen auch Unterstützer der Ukraine [...] aus anderen Exil-Gemeinschaften dazu bei (insbesondere Eingewanderte aus den baltischen Staaten und [...] Finnland).
Höchstwahrscheinlich haben alle diese Faktoren eine Rolle gespielt, ebenso wie die persönliche Sympathie des Gouverneurs [...] für die Ukraine.“
Wiederaufbau der Kinderklinik Ochmatdyt: Korruptionsgefahr gestoppt
Am 8. Juli wurde Ochmatdyt, das wichtigste Kinderkrankenhaus der Ukraine in Kyjiw, durch einen massiven Raketenangriff Russlands schwer beschädigt. Das Hauptgebäude muss repariert und mehrere andere Gebäude müssen von Grund auf neu errichtet werden. Unternehmen, die ukrainische Regierung, andere Staaten und viele Bürgerinnen und Bürger haben sofort Geld für den Wiederaufbau gespendet. Innerhalb weniger Tage kamen so über 1,6 Milliarden Hrywnja [35,2 Millionen Euro, Anmerkung der Redaktion] zusammen. Doch als die Auswahl der für den Wiederaufbau verantwortlichen Firma von der Krankenhausleitung auffällig schnell getroffen wurde, formierte sich massiver Widerstand.
„Diejenigen, die die Verfahren konzipierten, wollten ein kontrolliertes Ergebnis“
Forbes berichtet über Verdachtsmomente beim Ausschreibungsverfahren:
„‚Diejenigen, die diese Beschaffungsverfahren konzipierten, wollten ein kontrolliertes Ergebnis’, sagt Wladyslaw Smirnow, Leiter des Analysezentrums Medical Designer. […]
Laut [der öffentlichen Informationsplattform] YouControl verfügt das Unternehmen, [das die Ausschreibung gewonnen hat,] über ein Stammkapital von 5.000 Hrywnja [110 Euro, Anmerkung der Redaktion]. Was die Ausrüstung angeht, mietet das Unternehmen laut der Plattform Smarttender einen [...]Kran, einen Lkw [...] und einen [...]Bagger. ‚Mit keinem dieser Geräte lassen sich Fassaden oberhalb des zweiten Stockwerks montieren‘, analysierte [das investigative Medium] Naschi Hroschi [Unser Geld, Anmerkung der Redaktion]. Zudem habe das Unternehmen keinerlei Nachweise darüber vorgelegt, dass es über die nötige Ausstattung verfügt, um Fliesen zu verlegen ‘. Dass Unternehmen die entsprechende Ausrüstung besitzen, um die vertraglichen Verpflichtungen erfüllen zu können, ist eine Voraussetzung für die Teilnahme am Vergabeverfahren.“
„Neuer Rat überwacht Wiederaufbau“
Suspilne berichtet über die Folgen des öffentlichen Aufschreis nach der ersten Ausschreibung:
„Am 6. August kündigte das Gesundheitsministerium die Bildung eines Rates an, der den Wiederaufbau der zerstörten Gebäude in Ochmatdyt überwachen soll. Der Rat wird aus 15 Personen bestehen, die in einem zweistufigen Verfahren vom Gesundheitsministerium berufen werden. In der ersten Phase werden die Geldgeber, die die größten Summen gespendet haben, sowie je ein Vertreter des Ministeriums und des Krankenhauses benannt. In der zweiten Phase werden sieben Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen ausgewählt, die in den Bereichen Korruptionsprävention und Patientenschutz tätig sind.“
„Ein komplettes Krankenhaus unterirdisch zu bauen, ist unmöglich“
Wegen des Krieges werden in der Kinderklinik Ochmatdyt unterirdische Schutzräume und Einrichtungen gebaut. Gesundheitsminister Viktor Ljaschko erklärt gegenüber LB, warum der Wunsch, ein komplettes Krankenhaus unterirdisch zu bauen, kaum zu realisieren sei:
„Die neuen staatlichen Baunormen sehen je nach Krankenhaus Schutzräume verschiedener Klassen vor. Wir werden hier auf jeden Fall Schutzräume bauen. Aber dafür müssen wir tief graben. Jetzt fordern viele, das [ganze] Krankenhaus unterirdisch zu bauen. Einige Operationssäle werden auf jeden Fall im Schutzraum liegen, aber sie werden die Operationssäle für geplante Eingriffe oben nicht ersetzen. Unterirdische Operationssäle sind normalerweise für Notfälle gedacht. Deshalb schreibt die Genfer Konvention vor, dass Einrichtungen des Roten Kreuzes nicht bombardiert werden dürfen. Denn es ist unrealistisch, während eines Alarms das komplette Krankenhaus zu evakuieren: die Operationssäle, Intensivstationen, Beatmungsstationen und so weiter. Es ist unmöglich, alle Menschen unterirdisch medizinisch zu versorgen. Ebenso unmöglich ist es, sämtliche Operationssäle unter die Erde zu verlegen.”
Gefördert durch:
Ukrainische Medien
Die Online-Zeitung Ukrajinska Prawda veröffentlicht als regierungskritisches Medium investigative Artikel und deckte auch Korruptionsfälle innerhalb der ukrainischen Regierung auf. Sie zählt zu den meistgenutzten Nachrichtenportalen der Ukraine.
Die Ukrajinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrainisch-georgischen Journalisten Heorhij Gongadse gegründet, der im darauffolgenden Jahr – angeblich auf Veranlassung des damaligen Präsidenten Leonid Kutschma – ermordet wurde. Die heutige Chefredakteurin ist die bekannte ukrainisch-krimtatarische Journalistin Sevgil Musaieva.
Im Mai 2021 verkaufte die damalige Eigentümerin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrainische Investment-Management-Gesellschaft, die vom tschechischen Unternehmer Tomáš Fiala geleitet wird.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen
Das Online-Nachrichtenportal und ‑Fernsehen Hromadske finanziert sich über Crowdfunding bei seinen Leserinnen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien aufgenommene Videos.
Hromadske wurde als NGO mit dazugehörigen Online-Medien im November 2013 mit Beginn des Euromaidan gegründet. Die jetzige Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Jewhenija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Korruption in ukrainischen Strafverfolgungsbehörden befasst hat.
Die Weiterentwicklung von Hromadske wird von einem Vorstand vorangetrieben, der aus sieben prominenten ukrainischen Persönlichkeiten besteht, darunter Nobelpreisträgerin Oleksandra Matwijtschuk.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen
Der ukrainische Fernsehsender mit Online-Nachrichtenportal, dessen Chefredakteurin die ukrainische Journalistin Chrystyna Hawryljuk ist, wird finanziell von der ukrainischen Regierung unterstützt. In diesem Zusammenhang hat sich die Website einer ausgewogenen Berichterstattung verpflichtet.
Das renommierte Institute of Mass Information führte Suspilne.Novyny im September 2021 auf der sogenannten „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuverlässigen Informationen bieten.
Suspilne.Novyny wurde im Dezember 2019 gegründet und gehört zur Nationalen öffentlichen Rundfunkgesellschaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staatliche Rundfunkanstalt entsprechend europäischen Standards in eine öffentliche Rundfunkgesellschaft umgewandelt worden.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen
NV ist eine Print- und Online-Zeitschrift, deren Schwerpunkt auf Nachrichten aus dem Ausland und der ukrainischen Politik liegt. Zu den Hauptthemen zählen die internationale Unterstützung der Ukraine, Korruption sowie die künftige Entwicklung des Landes. Die Online-Ausgabe veröffentlich oft Artikel renommierter ausländischer Medien wie The Economist, The New York Times, BBC und Deutsche Welle. Die Zeitschrift erscheint freitags als Druckausgabe auf Ukrainisch, die Website ist auf Ukrainisch, Russisch und Englisch verfügbar. NV gilt als eine der zuverlässigsten Nachrichtenquellen in der Ukraine.
NV wurde im Jahr 2014 – ursprünglich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrainischen Journalisten Witalij Sytsch gegründet, der die Chefredaktion übernahm. Zuvor arbeitete Sytsch bei dem ebenfalls populären Magazin Korrespondent. Er verließ Korrespondent, nachdem es an Serhij Kurtschenko – einen Janukowytsch nahestehenden Oligarchen aus Charkiw – verkauft worden war. NV gehört zum Verlagshaus Media-DK, dessen Eigentümer der tschechische Unternehmer Tomáš Fiala ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen
Dserkalo Tyschnja liefert Hintergrundberichte und Analysen; das Themenspektrum umfasst politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Themen. Die Zeitung betrachtet die ukrainische Politik und deren Akteure in einem internationalen Zusammenhang. Dserkalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die zuverlässige Informationen liefern.
Dserkalo Tyschnja ist eine der ältesten ukrainischen Zeitungen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online verfügbar: auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Chefredakteurin ist die bekannte ukrainische Journalistin Julija Mostowa, Ehefrau des ehemaligen ukrainischen Verteidigungsministers Anatolij Hrysenko.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen
Das ukrainische Online-Magazin Babel wurde im September 2018 gegründet. Das Themenspektrum umfasst soziale und politische Themen; besonderes Augenmerk gilt aber auch Nachrichten aus der Wissenschaft und über neue Technologien.
Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor ebenfalls angebotene russische Version der Website geschlossen. Stattdessen wird nun eine englische Version angeboten. Babel finanziert sich über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Babel engagieren sich in zahlreichen Projekten, die darauf abzielen, die ukrainischen Streitkräfte während des Krieges zu unterstützen.
Die Eigentümer des Online-Magazins sind der erste Chefredakteur Hlib Husjew, Kateryna Kobernyk und das slowakische Unternehmen IG GmbH.
Heute ist die ukrainische Journalistin Kateryna Kobernyk Chefredakteurin von Babel.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen
Das Online-Magazin LB gehört zum Horschenin-Institut, einer ukrainischen Denkfabrik, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Prozessen in der Ukraine und der Welt beschäftigt. LB hat sich auf Interviews spezialisiert; häufige Themen sind die ukrainische Innen- und internationale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.
LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegründet, Chefredakteurin Sonja Koschkina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „KishkiNA“, auf dem sie Interviews mit verschiedenen Personen veröffentlicht.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen
Im Fokus des ukrainischen im Jahr 2000 gegründeten Online-Nachrichtenportals LIGA stehen wirtschaftliche, politische und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrainischer Medien, die stets präzise Informationen und zuverlässige Nachrichten anbieten.
Chefredakteurin ist die ukrainische Journalistin Julija Bankowa, die davor eine leitende Position bei dem Online-Magazin Hromadske hatte.
Der Eigentümer des Nachrichtenportals ist die ukrainische unabhängige Mediaholding Ligamedia, deren Geschäftsführer Dmytro Bondarenko ist.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen
Censor präsentiert sich als Website mit „emotionalen Nachrichten“. Der Fokus liegt vor allem auf innenpolitischen Entwicklungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Beiträge den Ereignissen an der Front und den ukrainischen Streitkräften gewidmet. Censor ist auf drei Sprachen verfügbar: Ukrainisch, Russisch und Englisch.
Das Nachrichtenportal Censor wurde 2004 vom bekannten ukrainischen Journalisten Jurij Butusow gegründet und zählt zu den populärsten Nachrichtenseiten des Landes. Butusow gilt als scharfer Kritiker von Präsident Selenskyj. Er erhebt schwere Vorwürfe in Bezug auf Korruption innerhalb der ukrainischen Regierung, schlechte Vorbereitung auf den Krieg gegen Russland und unbefriedigende Verwaltung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Menschen auf Facebook gelesen. Seine Posts auf dem sozialen Netzwerk haben enormen Einfluss und lösen hitzige Diskussionen aus.
Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen
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