Pres­se­schau (1. bis 14. August 2024)

Foto: Imago

Angriff auf die Region Kursk: Wie weit geht die Ukraine? +++ Harris‘ Vize Tim Walz: ein starker Partner für Kyjiw? +++ Wie­der­auf­bau der Kin­der­kli­nik Och­mat­dyt: Kor­rup­ti­ons­ge­fahr gestoppt

Angriff auf die Region Kursk: Wie weit geht die Ukraine?

Am 6. August star­tete die Ukraine einen neuen Vorstoß in das benach­barte rus­si­sche Gebiet Kursk. Im Gegen­satz zu frü­he­ren kurz­zei­ti­gen Angrif­fen auf rus­si­sches Ter­ri­to­rium durch proukrai­ni­sche rus­si­sche Frei­wil­li­gen­ver­bände ist diesmal die regu­läre ukrai­ni­sche Armee betei­ligt. Die Erobe­rung Dut­zen­der rus­si­scher Dörfer und des Bezirks­zen­trums scho­ckierte die rus­si­schen Behör­den und die rus­si­sche Gesell­schaft und gibt der Ukraine ein wei­te­res Druck­mit­tel in diesem Krieg.

„Die Kon­trolle über Sudscha ist aus mili­tä­ri­scher Sicht wichtig“

Der ukrai­ni­sche Mili­tär­ex­perte Serhij Sgurez erklärt in einem Inter­view mit Forbes, warum das Gebiet rund um Sudsсha für den Ein­marsch aus­ge­wählt wurde. Die Ukraine könne aus Erfah­rung in anderen Gebie­ten davon aus­ge­hen, dass Russ­land die vor­rü­cken­den ukrai­ni­schen Truppen nicht angreife, um die Gas­in­fra­struk­tur in der Stadt Sudsсha, die es für den Gas­tran­sit nach Europa nutzt, nicht zu beschädigen.

„Die Inten­si­tät der geg­ne­ri­schen Angriffe nahm im Ver­gleich zu Orten ab, an denen es keine Gas­pipe­line gab. [...]

Aber [...] [Sudsсha] ist für uns nicht nur wegen der Gas­pipe­line wichtig. Es ist ein Ver­kehrs­kno­ten­punkt in der Region Bel­go­rod mit direk­tem Eisen­bahn­an­schluss. Alle [rus­si­schen bewaff­ne­ten] Ver­bände in der Region Bel­go­rod werden über diese Eisen­bahn­li­nie trans­por­tiert. Die Kon­trolle über Sudsсha ist daher aus mili­tä­ri­scher Sicht wichtig [...].

Die andere Hypo­these, dass [...] [die Ukraine das Atom­kraft­werk Kursk erobern will, um es gegen das in Sapo­risсhsсhja ein­zu­tau­schen], ist ein kom­pli­zier­tes Thema. Es gibt Regeln und Gepflo­gen­hei­ten der Kriegs­füh­rung in Bezug auf Kern­kraft­werke. Ent­we­der [igno­rie­ren wir diese Regeln und] machen es wie die Russen, oder wir lassen das Thema, um keine Span­nun­gen mit unseren zivi­li­sier­ten Part­nern zu pro­vo­zie­ren. [...] Kern­kraft­werke dürfen in keiner Weise für ter­ro­ris­ti­sche Zwecke genutzt werden.“

„Wenn die ukrai­ni­sche Armee weiter vor­rückt, wird die rus­si­sche Stra­te­gie chao­ti­scher werden“

Der bul­ga­ri­sche Inves­ti­ga­ti­v­jour­na­list Christo Grosew, bekannt für seine Recher­chen über den Gift­an­schlag auf Alexej Nawalny und die Ver­wick­lung rus­si­scher Offi­ziere in den Abschuss des Pas­sa­gier­flug­zeu­ges MH17 über der Ukraine im Jahr 2014, spricht mit Sus­pilne über die Reak­tio­nen west­li­cher und rus­si­scher Poli­ti­ker auf den ukrai­ni­schen Vorstoß:

„Der Angriff kam für die rus­si­sche Führung über­ra­schend. Und nicht nur für sie. Ich habe mit Ver­tre­tern ver­schie­de­ner west­li­cher Staaten gespro­chen. Ihre erste Reak­tion war, dass es sich um eine Art psy­cho­lo­gi­sche Ope­ra­tion handelt, um Span­nun­gen unter den Russen zu erzeu­gen. Aber nach den ersten beiden Nächten änderte sich ihre Haltung. Jetzt glauben sie, dass es ein Hebel für künf­tige Ver­hand­lun­gen sein könnte, wenn [die ukrai­ni­schen Streit­kräfte] es schaf­fen, ihre Posi­tio­nen zu festigen.

Gleich­zei­tig sehe ich, wie sich das in den Kreisen um Putin wider­spie­gelt. Sie hatten all­ge­mein erwar­tet, dass die rus­si­sche Armee ihre Offen­sive bis zu den US-Wahlen fort­set­zen würde, um dann mit dem neuen US-Prä­si­den­ten oder der neuen US-Prä­si­den­tin über ein Ein­frie­ren des Kon­flikts ein­schließ­lich der [von Russ­land] erober­ten Gebiete ver­han­deln zu können. Jetzt ist dieser Plan hin­fäl­lig. Ich glaube, dass das für den Kreml sehr desta­bi­li­sie­rend ist. Und wenn die ukrai­ni­sche Armee weiter [nach Russ­land] vor­rückt, wird die rus­si­sche Stra­te­gie immer chao­ti­scher werden.“

„Man kann die Russen besie­gen, wo auch immer sie sind“

In einer Kolumne für NV beschreibt Sergej Sum­lenny, ein deut­scher Poli­to­loge mit ukrai­ni­schen Wurzeln, die Reak­tion der deut­schen Fach­welt auf die Operation:

„Zunächst einmal muss man sagen, dass die Mili­tär­ope­ra­tion viel erfolg­rei­cher ver­läuft, als viele deut­sche Ana­lys­ten erwar­tet haben. Anfangs dachten alle, es handele sich um die letzten Gefechte des [auf ukrai­ni­scher Seite kämp­fen­den rus­si­schen Frei­wil­li­gen­korps] RDK [in der Region] Bel­go­rod. Jetzt sehen wir, dass die Situa­tion eine ganz andere ist. Die ukrai­ni­schen Streit­kräfte sind direkt betei­ligt. Und es handelt sich um eine groß ange­legte Ope­ra­tion, bei der bedeu­tende Teile des rus­si­schen Hoheits­ge­biets erobert wurden. [...]

Die Rhe­to­rik derer, die fort­wäh­rend behaup­te­ten, Putins rote Linien dürften um Himmels Willen nicht über­schrit­ten und damit eine nukleare Kata­stro­phe aus­ge­löst werden, ist offen­sicht­lich falsch. [...] Das war für die­je­ni­gen, die wissen, wie Russ­land denkt, offen­sicht­lich; aber es war unmög­lich, das deut­sche poli­ti­sche Estab­lish­ment davon zu über­zeu­gen, weil es seine ganz eigenen, sagen wir mal, ‚Über­zeu­gun­gen‘ hat.

Jetzt ist [...] bewie­sen, dass man mehrere Ein­hei­ten der ukrai­ni­schen Streit­kräfte nach Russ­land ver­le­gen, auf rus­si­schem Staats­ge­biet rus­si­sche Konvois zer­stö­ren und Dut­zende rus­si­sche Sol­da­ten gefan­gen nehmen kann, ohne dass irgend­et­was pas­siert. [...] Das heißt, man kann die Russen besie­gen – und zwar wo auch immer sie sind.“

Harris‘ Vize Tim Walz: ein starker Partner für Kyjiw?

Am 6. August gab die demo­kra­ti­sche Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tin Kamala Harris bekannt, dass sie den Gou­ver­neur von Min­ne­sota, Tim Walz, zu ihrem Vize­prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten ernannt hat. In der Ukraine bisher kaum bekannt, wurde seine Kan­di­da­tur dennoch über­wie­gend positiv auf­ge­nom­men. Ange­sichts der proukrai­ni­schen Haltung des Teams Harris-Walz, die der von Biden ähnelt, bleiben die ukrai­ni­schen Medien hoff­nungs­voll, was die Neu­no­mi­nie­run­gen der Demo­kra­ten betrifft.

„Walz hat alles in seiner Macht Ste­hende getan, um die Ukraine zu unterstützen“

Hro­madske berich­tet über Walz‘ Haltung gegen­über der Ukraine:

„Tim Walz setzt sich kon­se­quent für frei­heit­li­che Werte ein, auch auf glo­ba­ler Ebene: Als Russ­land die umfas­sende Inva­sion in der Ukraine star­tete, zögerte er nicht, die Aggres­sion zu ver­ur­tei­len und unser Land zu unter­stüt­zen. Er orga­ni­sierte eine Soli­da­ri­täts­kund­ge­bung für die Ukraine in Min­ne­sota und sprach sich für eine Flug­ver­bots­zone im ukrai­ni­schen Luft­raum aus.

Der Gou­ver­neur erließ in Min­ne­sota ein Gesetz zum Verbot von Inves­ti­tio­nen in Russ­land und unter­zeich­nete im Februar 2024 eine Absichts­er­klä­rung zur Ver­tie­fung der Zusam­men­ar­beit zwi­schen Min­ne­sota und der ukrai­ni­schen Region Tscher­ni­hiw [...] im Agrar­sek­tor. [...] Tim Walz hat alles in seiner Macht Ste­hende getan, um die Ukraine zu unterstützen.“

„Keine Geschäfte mit Russland“

Sus­pilne erläu­tert die Details der Ver­ein­ba­rung zwi­schen dem US-Bun­des­staat Min­ne­sota und der ukrai­ni­schen Region Tscher­ni­hiw, die Gou­ver­neur Walz unterzeichnete:

„Das Abkom­men soll die Mög­lich­kei­ten für den Wie­der­auf­bau und die wirt­schaft­li­che Erho­lung der Region verbessern.

‚Ich kann Ihnen ver­si­chern, dass das Gerede, wir hätten der Ukraine oder unseren NATO-Ver­bün­de­ten den Rücken gekehrt, Unsinn ist und von unserer Bevöl­ke­rung nicht geteilt wird, die ver­steht, wie wichtig Demo­kra­tie ist. Wir in Min­ne­sota ver­ste­hen das‘, sagte Walz.

[Walz] betonte, er werde dafür sorgen, dass Russ­land kei­ner­lei Geschäfte mit Min­ne­sota mache. Der US-Bun­des­staat gehört zu den am wei­tes­ten ent­wi­ckel­ten Agrar­re­gio­nen der USA.“

„Per­sön­li­che Sym­pa­thie für die Ukraine“

Die mit der Ukra­jinska Prawda ver­bun­dene Jew­ro­pe­jska Prawda sucht nach mög­li­chen Gründen für Walz‘ Sym­pa­thie für die Ukraine:

„[...] Es sieht so aus, als ob es der Gou­ver­neur von Min­ne­sota mit der Unter­stüt­zung der Ukraine wirk­lich ernst meint.

Dies mag auch an der kleinen, aber aktiven ukrai­ni­schen Com­mu­nity in [seinem] Bun­des­staat liegen, die Walz mehr­fach direkt ange­spro­chen hat.

Viel­leicht spiel­ten Schick­sale von US-Ame­ri­ka­nern aus Min­ne­sota eine Rolle, die nach der rus­si­schen Inva­sion zu Geiseln Putins wurden – zum Bei­spiel Tyler Jacob, ein Lehrer aus der Stadt Winona [...], der in [der Anfang März 2022 von rus­si­schen Truppen besetz­ten Stadt] Cherson arbeitete [...].

Viel­leicht trugen auch Unter­stüt­zer der Ukraine [...] aus anderen Exil-Gemein­schaf­ten dazu bei (ins­be­son­dere Ein­ge­wan­derte aus den bal­ti­schen Staaten und [...] Finnland).

Höchst­wahr­schein­lich haben alle diese Fak­to­ren eine Rolle gespielt, ebenso wie die per­sön­li­che Sym­pa­thie des Gou­ver­neurs [...] für die Ukraine.“

Wie­der­auf­bau der Kin­der­kli­nik Och­mat­dyt: Kor­rup­ti­ons­ge­fahr gestoppt

Am 8. Juli wurde Och­mat­dyt, das wich­tigste Kin­der­kran­ken­haus der Ukraine in Kyjiw, durch einen mas­si­ven Rake­ten­an­griff Russ­lands schwer beschä­digt. Das Haupt­ge­bäude muss repa­riert und mehrere andere Gebäude müssen von Grund auf neu errich­tet werden. Unter­neh­men, die ukrai­ni­sche Regie­rung, andere Staaten und viele Bür­ge­rin­nen und Bürger haben sofort Geld für den Wie­der­auf­bau gespen­det. Inner­halb weniger Tage kamen so über 1,6 Mil­li­ar­den Hrywnja [35,2 Mil­lio­nen Euro, Anmer­kung der Redak­tion] zusam­men. Doch als die Auswahl der für den Wie­der­auf­bau ver­ant­wort­li­chen Firma von der Kran­ken­haus­lei­tung auf­fäl­lig schnell getrof­fen wurde, for­mierte sich mas­si­ver Widerstand.

„Die­je­ni­gen, die die Ver­fah­ren kon­zi­pier­ten, wollten ein kon­trol­lier­tes Ergebnis“

Forbes berich­tet über Ver­dachts­mo­mente beim Ausschreibungsverfahren:

„‚Die­je­ni­gen, die diese Beschaf­fungs­ver­fah­ren kon­zi­pier­ten, wollten ein kon­trol­lier­tes Ergeb­nis’, sagt Wla­dys­law Smirnow, Leiter des Ana­ly­se­zen­trums Medical Desi­gner. […]

Laut [der öffent­li­chen Infor­ma­ti­ons­platt­form] You­Con­trol verfügt das Unter­neh­men, [das die Aus­schrei­bung gewon­nen hat,] über ein Stamm­ka­pi­tal von 5.000 Hrywnja [110 Euro, Anmer­kung der Redak­tion]. Was die Aus­rüs­tung angeht, mietet das Unter­neh­men laut der Platt­form Smart­ten­der einen [...]Kran, einen Lkw [...] und einen [...]Bagger. ‚Mit keinem dieser Geräte lassen sich Fas­sa­den ober­halb des zweiten Stock­werks mon­tie­ren‘, ana­ly­sierte [das inves­ti­ga­tive Medium] Naschi Hroschi [Unser Geld, Anmer­kung der Redak­tion]. Zudem habe das Unter­neh­men kei­ner­lei Nach­weise darüber vor­ge­legt, dass es über die nötige Aus­stat­tung verfügt, um Fliesen zu ver­le­gen ‘. Dass Unter­neh­men die ent­spre­chende Aus­rüs­tung besit­zen, um die ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen erfül­len zu können, ist eine Vor­aus­set­zung für die Teil­nahme am Vergabeverfahren.“

„Neuer Rat über­wacht Wiederaufbau“

Sus­pilne berich­tet über die Folgen des öffent­li­chen Auf­schreis nach der ersten Ausschreibung:

„Am 6. August kün­digte das Gesund­heits­mi­nis­te­rium die Bildung eines Rates an, der den Wie­der­auf­bau der zer­stör­ten Gebäude in Och­mat­dyt über­wa­chen soll. Der Rat wird aus 15 Per­so­nen bestehen, die in einem zwei­stu­fi­gen Ver­fah­ren vom Gesund­heits­mi­nis­te­rium berufen werden. In der ersten Phase werden die Geld­ge­ber, die die größten Summen gespen­det haben, sowie je ein Ver­tre­ter des Minis­te­ri­ums und des Kran­ken­hau­ses benannt. In der zweiten Phase werden sieben Ver­tre­ter zivil­ge­sell­schaft­li­cher Orga­ni­sa­tio­nen aus­ge­wählt, die in den Berei­chen Kor­rup­ti­ons­prä­ven­tion und Pati­en­ten­schutz tätig sind.“

„Ein kom­plet­tes Kran­ken­haus unter­ir­disch zu bauen, ist unmöglich“

Wegen des Krieges werden in der Kin­der­kli­nik Och­mat­dyt unter­ir­di­sche Schutz­räume und Ein­rich­tun­gen gebaut. Gesund­heits­mi­nis­ter Viktor Ljaschko erklärt gegen­über LB, warum der Wunsch, ein kom­plet­tes Kran­ken­haus unter­ir­disch zu bauen, kaum zu rea­li­sie­ren sei:

„Die neuen staat­li­chen Bau­nor­men sehen je nach Kran­ken­haus Schutz­räume ver­schie­de­ner Klassen vor. Wir werden hier auf jeden Fall Schutz­räume bauen. Aber dafür müssen wir tief graben. Jetzt fordern viele, das [ganze] Kran­ken­haus unter­ir­disch zu bauen. Einige Ope­ra­ti­ons­säle werden auf jeden Fall im Schutz­raum liegen, aber sie werden die Ope­ra­ti­ons­säle für geplante Ein­griffe oben nicht erset­zen. Unter­ir­di­sche Ope­ra­ti­ons­säle sind nor­ma­ler­weise für Not­fälle gedacht. Deshalb schreibt die Genfer Kon­ven­tion vor, dass Ein­rich­tun­gen des Roten Kreuzes nicht bom­bar­diert werden dürfen. Denn es ist unrea­lis­tisch, während eines Alarms das kom­plette Kran­ken­haus zu eva­ku­ie­ren: die Ope­ra­ti­ons­säle, Inten­siv­sta­tio­nen, Beatmungs­sta­tio­nen und so weiter. Es ist unmög­lich, alle Men­schen unter­ir­disch medi­zi­nisch zu ver­sor­gen. Ebenso unmög­lich ist es, sämt­li­che Ope­ra­ti­ons­säle unter die Erde zu verlegen.”

 

 

Geför­dert durch:

Ukrai­ni­sche Medien

Die Online-Zeitung Ukra­jinska Prawda ver­öf­fent­licht als regie­rungs­kri­ti­sches Medium inves­ti­ga­tive Artikel und deckte auch Kor­rup­ti­ons­fälle inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung auf. Sie zählt zu den meist­ge­nutz­ten Nach­rich­ten­por­ta­len der Ukraine.

Die Ukra­jinska Prawda wurde im Jahr 2000 vom ukrai­nisch-geor­gi­schen Jour­na­lis­ten Heorhij Gon­gadse gegrün­det, der im dar­auf­fol­gen­den Jahr – angeb­lich auf Ver­an­las­sung des dama­li­gen Prä­si­den­ten Leonid Kut­schma – ermor­det wurde. Die heutige Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­nisch-krim­ta­ta­ri­sche Jour­na­lis­tin Sevgil Mus­aieva.

Im Mai 2021 ver­kaufte die dama­lige Eigen­tü­me­rin Olena Prytula 100 Prozent der Anteile an Dragon Capital, eine ukrai­ni­sche Invest­ment-Manage­ment-Gesell­schaft, die vom tsche­chi­schen Unter­neh­mer Tomáš Fiala gelei­tet wird.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 69,6 Millionen

Das Online-Nach­rich­ten­por­tal und ‑Fern­se­hen Hro­madske finan­ziert sich über Crowd­fun­ding bei seinen Lese­rin­nen und Lesern, Spenden, Werbung und über für andere Medien auf­ge­nom­mene Videos.

Hro­madske wurde als NGO mit dazu­ge­hö­ri­gen Online-Medien im Novem­ber 2013 mit Beginn des Euro­mai­dan gegrün­det. Die jetzige Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Jewhe­nija Motorewska, die sich zuvor mit dem Thema Kor­rup­tion in ukrai­ni­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den befasst hat.

Die Wei­ter­ent­wick­lung von Hro­madske wird von einem Vor­stand vor­an­ge­trie­ben, der aus sieben pro­mi­nen­ten ukrai­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten besteht, dar­un­ter Nobel­preis­trä­ge­rin Olek­san­dra Matwijtschuk.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2,8 Millionen

Der ukrai­ni­sche Fern­seh­sen­der mit Online-Nach­rich­ten­por­tal, dessen Chef­re­dak­teu­rin die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Chry­styna Hawryl­juk ist, wird finan­zi­ell von der ukrai­ni­schen Regie­rung unter­stützt. In diesem Zusam­men­hang hat sich die Website einer aus­ge­wo­ge­nen Bericht­erstat­tung verpflichtet.

Das renom­mierte Insti­tute of Mass Infor­ma­tion führte Suspilne.Novyny im Sep­tem­ber 2021 auf der soge­nann­ten „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die ein sehr hohes Niveau an zuver­läs­si­gen Infor­ma­tio­nen bieten.

Suspilne.Novyny wurde im Dezem­ber 2019 gegrün­det und gehört zur Natio­na­len öffent­li­chen Rund­funk­ge­sell­schaft der Ukraine. Im Januar 2015 war die zuvor staat­li­che Rund­funk­an­stalt ent­spre­chend euro­päi­schen Stan­dards in eine öffent­li­che Rund­funk­ge­sell­schaft umge­wan­delt worden.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 7,4 Millionen

NV ist eine Print- und Online-Zeit­schrift, deren Schwer­punkt auf Nach­rich­ten aus dem Ausland und der ukrai­ni­schen Politik liegt. Zu den Haupt­the­men zählen die inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung der Ukraine, Kor­rup­tion sowie die künf­tige Ent­wick­lung des Landes. Die Online-Ausgabe ver­öf­fent­lich oft Artikel renom­mier­ter aus­län­di­scher Medien wie The Eco­no­mist, The New York Times, BBC und Deut­sche Welle. Die Zeit­schrift erscheint frei­tags als Druck­aus­gabe auf Ukrai­nisch, die Website ist auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch ver­füg­bar. NV gilt als eine der zuver­läs­sigs­ten Nach­rich­ten­quel­len in der Ukraine.

NV wurde im Jahr 2014 – ursprüng­lich unter dem Namen Nowjoe Wremja („Die neue Zeit“) – vom ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Witalij Sytsch gegrün­det, der die Chef­re­dak­tion über­nahm. Zuvor arbei­tete Sytsch bei dem eben­falls popu­lä­ren Magazin Kor­re­spon­dent. Er verließ Kor­re­spon­dent, nachdem es an Serhij Kur­tschenko – einen Janu­ko­wytsch nahe­ste­hen­den Olig­ar­chen aus Charkiw – ver­kauft worden war. NV gehört zum Ver­lags­haus Media-DK, dessen Eigen­tü­mer der tsche­chi­sche Unter­neh­mer Tomáš Fiala ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 27,1 Millionen

Dser­kalo Tyschnja liefert Hin­ter­grund­be­richte und Ana­ly­sen; das The­men­spek­trum umfasst poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, soziale und kul­tu­relle Themen. Die Zeitung betrach­tet die ukrai­ni­sche Politik und deren Akteure in einem inter­na­tio­na­len Zusam­men­hang. Dser­kalo Tyschnja steht auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die zuver­läs­sige Infor­ma­tio­nen liefern.

Dser­kalo Tyschnja ist eine der ältes­ten ukrai­ni­schen Zei­tun­gen und erschien zuerst 1994. Seit 2020 ist die Zeitung nur noch online ver­füg­bar: auf Ukrai­nisch, Rus­sisch und Eng­lisch. Chef­re­dak­teu­rin ist die bekannte ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Mostowa, Ehefrau des ehe­ma­li­gen ukrai­ni­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ters Ana­to­lij Hrysenko.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 4,7 Millionen

Das ukrai­ni­sche Online-Magazin Babel wurde im Sep­tem­ber 2018 gegrün­det. Das The­men­spek­trum umfasst soziale und poli­ti­sche Themen; beson­de­res Augen­merk gilt aber auch Nach­rich­ten aus der Wis­sen­schaft und über neue Technologien.

Nach dem 24. Februar 2022 wurde die zuvor eben­falls ange­bo­tene rus­si­sche Version der Website geschlos­sen. Statt­des­sen wird nun eine eng­li­sche Version ange­bo­ten. Babel finan­ziert sich über Spenden. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Babel enga­gie­ren sich in zahl­rei­chen Pro­jek­ten, die darauf abzie­len, die ukrai­ni­schen Streit­kräfte während des Krieges zu unterstützen.

Die Eigen­tü­mer des Online-Maga­zins sind der erste Chef­re­dak­teur Hlib Husjew, Kateryna Kober­nyk und das slo­wa­ki­sche Unter­neh­men IG GmbH.

Heute ist die ukrai­ni­sche Jour­na­listin Kateryna Kober­nyk Chef­re­dak­teurin von Babel.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 1,1 Millionen

Das Online-Magazin LB gehört zum Hor­schenin-Insti­tut, einer ukrai­ni­schen Denk­fa­brik, die sich mit poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Pro­zes­sen in der Ukraine und der Welt beschäf­tigt. LB hat sich auf Inter­views spe­zia­li­siert; häufige Themen sind die ukrai­ni­sche Innen- und inter­na­tio­nale Politik sowie soziale Fragen in der Ukraine.

LB wurde im Juni 2009 unter dem Namen Liwyj Bereh gegrün­det, Chef­re­dak­teu­rin Sonja Kosch­kina hat seit 2018 einen eigenen Youtube-Kanal „Kish­kiNA“, auf dem sie Inter­views mit ver­schie­de­nen Per­so­nen veröffentlicht.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 2 Millionen

Im Fokus des ukrai­ni­schen im Jahr 2000 gegrün­de­ten Online-Nach­rich­ten­por­tals LIGA stehen wirt­schaft­li­che, poli­ti­sche und soziale Themen. Seit 2020 steht LIGA auf der „weißen Liste“ ukrai­ni­scher Medien, die stets präzise Infor­ma­tio­nen und zuver­läs­sige Nach­rich­ten anbieten.

Chef­re­dak­teu­rin ist die ukrai­ni­sche Jour­na­lis­tin Julija Bankowa, die davor eine lei­tende Posi­tion bei dem Online-Magazin Hro­madske hatte.

Der Eigen­tü­mer des Nach­rich­ten­por­tals ist die ukrai­ni­sche unab­hän­gige Media­hol­ding Liga­me­dia, deren Geschäfts­füh­rer Dmytro Bon­da­renko ist.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 8,5 Millionen

Censor prä­sen­tiert sich als Website mit „emo­tio­na­len Nach­rich­ten“. Der Fokus liegt vor allem auf innen­po­li­ti­schen Ent­wick­lun­gen. Seit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukraine sind viele Bei­träge den Ereig­nis­sen an der Front und den ukrai­ni­schen Streit­kräf­ten gewid­met. Censor ist auf drei Spra­chen ver­füg­bar: Ukrai­nisch, Rus­sisch und Englisch.

Das Nach­rich­ten­por­tal Censor wurde 2004 vom bekann­ten ukrai­ni­schen Jour­na­lis­ten Jurij Butusow gegrün­det und zählt zu den popu­lärs­ten Nach­rich­ten­sei­ten des Landes. Butusow gilt als schar­fer Kri­ti­ker von Prä­si­dent Selen­skyj. Er erhebt schwere Vor­würfe in Bezug auf Kor­rup­tion inner­halb der ukrai­ni­schen Regie­rung, schlechte Vor­be­rei­tung auf den Krieg gegen Russ­land und unbe­frie­di­gende Ver­wal­tung der Armee. Butusow wird von über 400.000 Men­schen auf Face­book gelesen. Seine Posts auf dem sozia­len Netz­werk haben enormen Ein­fluss und lösen hitzige Dis­kus­sio­nen aus.

Aufrufe der Website im Mai 2023: 59 Millionen

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